Alltag auf Burg Eichstein - Teil V

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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil I
K5. Teil V
K10. Teil X
K11. Teil XI
3. Nam 1037 BF
Teil V
Teil IV


Kapitel 5

Teil VI
Autor: Baduar

Wasserburg Eichstein, 3. Tag ohne Namen 1037, Wassertag

Es war früher Abend und eine leichte Brise brachte ein wenig Abkühlung nach einem sehr heißen Tag. Der Junker und seine Frau saßen abends im Salon zusammen und unterhielten sich leise, während die beiden Kinder des Paares etwas weniger leise, aber dafür unbekümmert ihre Zeit dem Spiel widmeten. Auf dem breiten Fenstersims brannte trotz der Temperaturen die gesegnete Jahresscheidkerze, von deren Flamme in der ganzen Burg einzelne Jahresscheidkerzen entzündet worden waren, um die Familie und die Bediensteten vor Unheil in diesen Tagen zu behüten.

Die gespendeten Kerzen, die der Junker bei dem feierlichen Götterdienst hatte austeilen lassen, hatten bei vielen Untergebenen für überraschte Gesichter und Freude gesorgt und stellten obendrein sicher, das niemand ohne den Segen der Götter die nächsten Tage überstehen mußte. Den Götterdienst hatte der Junker zusammen mit seiner Familie in Amaralys besucht, vorher aber auch Kerzen in die Weiler Jälach und Rufenberg und einige einzelne Höfe bringen lassen.

Bisher waren die Namenlosen Tage ruhig verlaufen, der Junker jedoch war ob der Viehdiebstähle im Rahja missmutig und ließ sich auch durch die wohlmeinenden Worte seiner Frau nicht aufheitern. Vor den Namenlosen Tagen war er gemeinsam mit seinen Waffenknechten jeden Tag ausgeritten, doch hatten sie bisher noch keinen Erfolg gehabt, ja noch nicht einmal eine erste Spur gefunden. Es war zwar kein weiteres Vieh mehr verschwunden, aber das war nur ein kleiner Trost. So hatte er schlecht gelaunt am Abend des 30. Rahja die Ausritte eingestellt und, ganz wie es brauch war, die Waffen eingeschlossen. Während der Namenlosen Tage blieben die Tore der Burg traditionell verschlossen, die Waffen wurden - bis auf die extra zu diesem Zweck bereitgehaltenen Holzknüppel für die Burgwachen - in der Waffenkammer der Burg eingeschlossen.

"Es kann doch nicht sein, das ich mir von Viehdieben auf der Nase herumtanzen lasse", brummte er gerade schlecht gelaunt und stieß dazu mit der Faust auf den kleinen Beistelltisch, so das die Gläser schepperten und seine Kinder kurz aufschauten. "Baduar, du wirst dieses Pack finden, da bin ich mir sicher. Warte ab, im Praios wird eure Suche erfolgreich sein, wenn der Herr der Gerechtigkeit sein wohlwollendes Auge auf eure Suche wirft", beruhigte ihn daraufhin seine Frau und goss ihm noch etwas Kräutertee nach. Während sich die beiden weiter unterhielten, wandten sich die Kinder wieder ihrem Spiel zu.

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