Rohalszeit
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Chronik
Die Zwergin Groinsa ward von dem Weisen zur kaiserlichen Grevin ernannt. Nach Art der Gaugrafen führte sie gelegentliche Inspektionen in den Grafschaften und Baronien durch, einen Fürsten nach altem Recht aber gab es nicht, obzwar die Burggräfin Hildelind vom Eberstamm den Titel für sich forderte. In Angbar lenkte fortan ein Bürgerschaftsrat die Geschicke der Stadt, der gerade wie die koscher Grafen direkt Herrn Rohal unterstand.
So folgte ein Götterlauf dem anderen, in dem die Felder bestellt und das Vieh zur Weide geführt, Bier gebraut und Eisen geschmiedet wurde, ohne das große Taten überliefert sind – und auch die Pockensieche des Jahres 470 wurde von den Heilkundigen und Magiern jener Tage mit Peraines Beistand schnell besiegt – , bis zum Verschwinden des Weisen im Jahre 404 v. Hal, über das im Koscher Land eine eigene Mär geht (Sage vom Rohalsteg).
Gewiss ist allein, daß er noch kurz vor seinem Verschwinden bei Ambros von Kosch vorsprach. Der zwergische Hochkönig, ebenso lange schon geschworener Feind des almadanischen Schwarzmagus Zulipan von Punin wie ein Freund der Zauberer seines Volkes, sollte in kommenden Götterläufen der einzige sein, der den Menschen und Zwergen Schutz vor den Magierkriegen gewähren konnte, die mit fürchterlicher Gewalt durch das Land tobten und den Kosch wie kaum eine andere Provinz erschütterten.
Zu lückenhaft sind die Zeugnisse jener Zeit, zu unglaublich die Wirren der magischen Gefechte, als das ihr Verlauf sich wie der eines Feldzuges schildern ließe. Weißmagier aus Garetien kämpften gegen Puniner Magister, wieder andere Zauberer suchten einzig ihre eigene Macht zu mehren, Magierbünde wurden gegründet, wieder andere zerfielen in Zwietracht … Nicht nur die verfolgten Hexen und Druiden, denen die Gildenmagier ihre Geheimnisse zu entreißen trachteten, die Kämpfer, die sich auf dem Schlachtfeld in Würmer verwandelten oder in dämonischem Feuer vergingen, die Bauern, deren Äckern dieser Krieg wie jeder andere zu Schlachtfeldern werden ließ, das ganze Land litt Schmerzen. Ungeheure magische Energien verwandelten fruchtbares Land in den Moorbrücker Sumpf. In Metenar sprachen Weißmagier einen Bann über die Eulenschlucht, um darin ihre Feinde einzuschließen. Doch auch Magiebegabte, die inmitten all der Wirrnis ihre Kenntnisse zum Wohle der Bevölkerung nutzten, gab es. Geführt vom Magus Narehal bewahrte eine Gruppe von Schülern Rohals die Stadt Ferdok und das Umland vor magischem Unbill. Die Geoden der Zwerge errichteten – so sagt die Legende – sieben Schutzkreise – in denen auch menschliche Druiden und Hexen Zuflucht vor ihren Häschern fanden. Graf Halmbart von Wengenholm indes rief sich zum „Fürst-Protektor“ aus und ließ alle Magiekundigen seines Landes vertreiben.
Neben jenen ist es vor allem Ambros von Kosch, der Hochkönig der Zwerge, der seinem Volk Schutz und Schild in den Magierkriegen zu sein versuchte und dafür auch den Bund mit den Geoden nicht scheute. Schon glaubten die Menschen die Magierkriege beendet, da zog er in die letzte Schlacht gegen Zulipan von Punin, einen finsteren Verbündeten des Dämonenmeisters, in dessen Laboratorien mehr denn ein Zwerg einen schrecklichen Foltertod erlitt – und daß er den Zauberer überwand, ist den Hügelzwergen wenig tröstlich, da auch ihr König den Schlachtentod erlitt.
So scherte sich niemand groß darum, daß in diesen Tagen drei wenig bedeutende Sippen aus Xorlosch die heiligen Hallen in den Koscher Bergen bezogen, die von ihren „verweichlichten Vettern schmählich verlassen wurden,“ wie sie sagten. Jene hatten nach dem Tod ihres großen Königs anderes zu tun, als sich um verlassene Tunnel zu schlagen (so spricht die offizielle Geschichtsschreibung des Hügelvolkes), denn die Orks erblickten die Schwäche des Reiches und fielen ein fürderes Mal ins Mittelland ein. Wieder ergossen sich die schwarzen Scharen in das Tal des Großen Flusses, Tod und Zerstörung mit sich bringend. Dorf um Dorf entlang des Stroms wurden geplündert.
Die Angbarer verzagten, als der Feind ihre Mauern berannte – schmachvoll ließen sie ihre Freiheit in Gold auf der „Schandwaage“ aufwiegen. Vor Ferdok schließlich gebot man den Tscharshai Einhalt (derweil der Rest des orkischen Heers gen Gareth zog, wo auch ihn sein Schicksal ereilte). Zweieinhalb Tage wogt die Schlacht von Ferdok, in der die Gardereiterinnen den Ferdokern schließlich den Sieg erfochten, auch wenn von ihrem Regiment am Ende nicht mehr als eine Kompanie noch auf den Beinen stand.
Ereignisse
527 – 404 v. H.
Regierungszeit Rohals
512 v. H.
Graf Gelphart, den sie später Firutin nannten, wird der Bärenplage Herr.
513 v. H.
Erstmals Hesindespiele in Salmingen.
507 v. H.
Vinan XIV. stirbt auf Leuwensteyn.
470 v. H.
Die Pocken gelangen von Punin nach Kosch, fordern aber glücklicherweise nur wenige Tote.
428 v. H.
Gründung des Klosters Garrensand durch Sharban von Al’Muktur. Drasmo von Punin-Berg wird erster Abt.
411 v. H.
Der Puniner Magus Algorton bezieht die verlassene Burg Koschwacht.
403 v. H.
Beginn der Magierkriege (bis 398)
402 v. H.
Angbar versichert sich des Beistands der Zwerge
401 v. H.
Die Burg des Barons von Fairnhain-Hammerschlag wird belagert. Als Narehal und seine Jünger den Bedrängten zur Hilfe eilen, versinkt die Feste in einem durch Magie geschaffenen Sumpf. Aus Fairnhain wird Moorbrück.
399 v. H.
In einer unheimlichen Schlacht wird Burg Koschwacht von Dämonenhand Stein um Stein abgetragen. Der finstere Magus Algorton findet den Tod.
395 v. H.
Einzug der Erzzwerge in die Heilige Halle unter dem Kosch.
385 v. H.
Hochkönig Ambros vom Kosch und sein Gegner Zulipan von Punin fallen in der Schlacht am Stillen Grund
393 v. H.
Die Schlacht von Ferdok gegen die Orks.
Der Turmfall zu Wergen
Als der Zauberer Cuiperius von Wormsalt, der in den Magierkriegen schwere Schuld auf sich lud, zu Twergentrutz einen bösen Spuk bannen will, stürzt das Gemäuer über ihm zusammen. Noch immer halte der darunter schlafende Cuiperius den Geist so in seinem Banne, geht die Sage.