Knurrbold von Borking
„Jahr muss eine Zahl sein.“ ist keine Zahl.
„Jahr muss eine Zahl sein.“ ist keine Zahl.
Beschreibung
Der jüngste Sohn des ehrenwerten Junkers Damian von Borking wurde am 04. Rondra des Jahres 1015 nach Bosparans Fall in Borking geboren, just in dem Jahr, in dem eine schreckliche Seuche das Umland des Örtchens heimsuchte. Da seine beiden Brüder bereits ihren Pagen- und Knappschaftsdienst leisteten, wuchs Knurrbold zunächst wie ein Einzelkind auf und genoss die volle Zuneigung seiner Eltern. Und doch waren es schlimme Zeiten, in die das letzte Kind des Junkerpaares hineingeboren wurde und die ihre Spuren im Gemüt des jungen Knurrbold hinterlassen sollten. So durchlebte er nur eine kurze, aber glückliche Kindheit, bis zu dem Tage, an dem der zwölfmal verfluchte Dämonenmeister über das Land hereinbrach und sich einen Großteil davon zueigen machte. Schwerer als diese Zäsur in der Geschichte des Mittelreichs (war Tobrien doch weit entfernt und die Welt im Kosch schien noch in Ordnung zu sein) wurde Knurrbolds Entwicklung jedoch beeinträchtigt durch den Tod seiner Mutter am 14. Efferd 1021 BF.
Von da an fehlte dem jüngsten Borkinger stets eine leitende weibliche Hand, die seinen aufkeimenden Jähzorn hätte verringern mögen. Viel eher noch wurden seine negativen Eigenschaften durch die besondere Aufmerksamkeit Junker Damians von Borking verstärkt, der nach dem Tode seiner Gemahlin die Erziehung Knurrbolds in die eigenen Hände nahm und ihn 1024 BF gar selbst zum Pagen nahm. Knurrbold verstand dies jedoch keineswegs als besonderen Gunstbeweis seines Vaters, sondern entwickelte zunehmend einen starken Neid auf seine älteren Brüder, die an auswärtige Höfe gereist waren, um dort ihre Ausbildung durchzumachen. Gerade dass der älteste Erbe Gerbald von Borking aus den Schlachten gegen die Schwarzen Lande zurückkehrte und wie ein Held in der Borkenhalle gefeiert wurde, während er, Knurrbold selbst, Stalldienst zu verrichten hatte, fraß enorm am Selbstbild des Knaben. So bildete sich bei ihm, gesteigert durch die Erzählungen seines ältesten Bruders vom Krieg, mit der Zeit die Gewissheit heraus, dass er zu etwas Höherem berufen war, ja man könnte wohl gar von einem gewissen Größenwahn sprechen, der ihn seitdem kennzeichnete.
Im zarten Alter von 13 Jahren machte Knurrbold seine ersten rahjagefälligen Erfahrungen. Diese hinterließen in ihm einen derartig prägenden Eindruck, dass er sich fortan gern und häufig, geradezu brünstig den Freuden der Liebesgöttin hingab und sie suchte, wo und wann immer es möglich war. Spötter vermeinten den jüngsten Borkinger im „Haus der zwölf Freuden“, dem Borkinger Freudenhaus, bald schon ein- und auskehren zu sehen. Eben diese Neigung trug dazu bei, dass er sich im Jahre 1032 BF mit seinem heimgekehrten Bruder Edelbrecht überwarf, verhinderte dieser doch, dass Knurrbold gemeinsam mit einer jungen Magd der Rahja huldigen konnte, und forderte ihn gar zum Duell heraus.
Das Endergebnis war, dass ihrer beider Vater Edelbrecht in die Baronie Moorbrück hinweglobte und Knurrbold unter Hausarrest stellte. Aus diesem wurde er erst mit seinem 1034 BF erhaltenen Ritterschlag entlassen, um seinem Bruder Gerbald auf dessen Reise in die Baronie Bärenklamm in der Grafschaft Wengenholm zu begleiten. In der Zeit des Hausarrests hatte Knurrbold nicht nur Zeit, sich mit dem Tugendkatalog des höfischen Ritterideals auseinanderzusetzen, dem er fortan treu zu sein gelobte, um seine Pflicht gegenüber RONDRA zu erfüllen, sondern auch seine nunmehr gegenüber Edelbrecht gehegte Rachsucht zu pflegen. Eines Tages, wenn aus ihm ein großer Krieger geworden wäre, würde er zurückkehren und seinen älteren Bruder für die Schmach bestrafen, die er ihm angetan hatte…
Umfeld
Familie: | Haus Borking |
Eltern: | Damian von Borking |
Geschwister: | Edelbrecht, Gerbald |
Familienstand: | ledig |