Faktum: Die Häupter der Ambrosbewegung
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Faktum: Die Häupter der Ambrosbewegung
Mittlerweile scheint es, daß die Ambrosbewegung (wenn wir den frommen Wahn als solche bezeichnen wollen) zwei Führer besitzt, die sich keineswegs zugeneigt sind.
Ibralosch, Sohn des Igen (Schürer der Flamme): Ibralosch ist mit seinen 68 Jahren für einen Hohen Geweihten (nach zwergischen Maßstäben) noch jung. Durch seinen „flammenden” Eifer und die traditionelle Auslegung der heiligen Stelen gewann er das Ansehen einiger Priester und konservativer Angroschim, doch schaffte er sich mit seinen Ansichten auch etliche Widersacher. Seine Tendenz zur altzwergischen, von den menschlichen Kultformen abweichenden Ingmarosch-Verehrung gipfelte jüngst in der Feuermesse zu Angbar. Seit dem Auftauchen der Lanze Gwendulon ist Ibralosch von dem Gedanken besessen, daß die Wiederkehr des Heldenkönigs Ambros bevorstehe – und mit ihr vielleicht eine Renaissance des Kultes.
Ibraloschs Art und Wesen ist das, was die Zwerge als „Lodergeist“ bezeichnen: aufbrausend, unbeirrbar und von ungeahnter Kraft – wie der vorwärtsstrebende Shimja (bosp.: Simia), der Ingerimmssohn. Mit seiner „Rückkehr zu den Wurzeln“ des Ingmaroschkultes hat der Geweihte vor allem jüngere Hügelzwerge für sich gewonnen, während andere von seinem „hastigen Ereifern“ abgeschreckt scheinen – und sich die übrigen Völker ausgeschlossen fühlen. Dementsprechend setzt sich seine kleine Gefolgschaft derzeit vorwiegend aus Angbarer Gesellen und einigen Novizen zusammen, die ihm bei seinem Zug durch die Lande folgen.
Indira Kupferblatt (Schwester aus Ingrahall): Völlig unbekannt in Angbar ist die bislang abgeschieden im Kloster Ingrahall lebende Indira Kupferblatt, eine kräftige Angroschax mit schneeweißem Haar. Ebenso beharrlich in ihrer Verehrung des Allvaters wie Ibralosch, ist sie doch eher dem „erzenen“ Wesen des Gottes zugetan: Beständigkeit, in sich ruhende Weisheit und Unergründlichkeit zeichnen sie aus. Wenig nur spricht sie, doch ihre Worte wiegen schwer wie Blei auf einer feinen Skrupelwaage. Sie vertritt vielmehr die These, das Erscheinen Gwendulons sei ein Zeichen der Hoffnung, sich auf die Werte zu besinnen, die Ambros einst verkörperte. Und gemäß der zwergischen Geduld hält sie es für das beste, einen heiligen Ort zu weihen und dort des Kommens des Hochkönigs in Demut und Fleiß zu harren.
Neben diesen beiden Führergestalten haben sich gut ein halbes Dutzend seltsame Gestalten hervorgetan, die am ehesten als Wanderprediger zu bezeichnen wären. Sie finden sich auf den Dorfplätzen der Angbarer Mark, in den Tempeln oder am Straßenrand; falsche Propheten sind es, die in eigenwilligster Weise die Angbarer Ereignisse auslegen; andere wiederum behaupten, bereits König Ambros begegnet zu sein, und ein altehrwürdiger Angroscho gibt sich selbst gar für den Heldenkönig aus und legt gegen silberne Taler Kranken die angeblich heilende Hand auf. Viele schlichte Gemüter, auch beim menschlichen Landvolke, hören diese Worte und glauben ihnen gerne, denn die Zeiten sind seltsam, fürwahr …