Von runden und eckigen Schilden
Ausgabe Nummer 51 - Praios 1033 BF
Flussfels
Am Rande der Hochzeitsfeierlichkeiten des Barons Stoia von Vinansamt kam es fast noch zu einem kleinen Eklat. Der Baron Erlan von Sindelsaum trug nämlich ein rundes Wappen auf der Brust. Deshalb wies ihn der Herold des Fürsten, Hernobert von Falkenhag, zurecht mit den Worten: „Tragt das eckige Wappen, wie es sich eines Menschen ziemt.“
So ganz Unrecht hatte der Herold nicht. Einem menschlichen Baron steht eigentlich ein eckiges Wappen zu, während zwergische Lehensnehmer ein rundes Wappen führen. Der sonst eher als verständiger Mann bekannte Sindelsaumer hielt jedoch an dem runden Wappen fest. Die Verbundenheit mit dem kleinen Volk gelte ihm mehr als heraldische Regeln, erwiderte der Baron auf die Zurechtweisung des Falkenhagers. Der ließ sich die gute Stimmung dann auch nicht von der Laune eines Hügelländer Barons nehmen und nahm die Eigenheit des Sindelsaumers achselzuckend zur Kenntnis.
Garubold Topfler