Rosenschlosser Ränke - Alte Bräuche

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Praios 1035 BF, Rosenschloss

Elwart ließ es sich nicht nehmen seine Gäste ihrem Stand entsprechend zu bewirten, und gleichfalls ließ es sich Baron Erlan von Sindelsaum nicht nehmen, seine hügelzwergischen Köche mit dem Festagsessen zu betrauen.
Am Abend des Traviabundes saßen nun alle zusammen und speisten Wengenholmer Hasenspieß mit Koschklößen an Geistmärker Beerensoße und lauschten den Barden bei ihrer unterhaltsamen Musik.
Graf Growin spendierte eigens für seine erste Ritterin und ihren Neuvermählten einige Fässer Ferdoker Bier. Zum Nachtisch reichten die Diener Rhondurer Belmartkränze - ein Genuss. Im Gegensatz zur Braut genossen die Gäste die Festivität und feierten feucht fröhlich.
Zuerst stand der Vater des Bräutigams auf und erhob sich zu einem Segensspruch. Erlan von Sindelsaum hatte wieder Platz genommen, als der Junker Elwart sich erhob, einen großen Bierhumpen in die Höhe reckend.
"Meine werten Gäste. Eine Freude bereitet es mir, Euch bei diesem formidablen Fest begrüßen zu können. Meine große Tochter hat wahrlich einen vortrefflichen Gatten geehelicht. Das Haus Sindelsaum wiederum kann sich glücklich schätzen, eine rondragefällige Ritterin in ihren Reihen zu haben. Auf dass beide in eine kinderreiche Zukunft gehen mögen."
Die Feiergesellschaft applaudierte, der Etikette folgend, während Elwart seine Rede fortsetzte.
"Zu meinem Bedauern wird es meiner Tochter nun nicht mehr möglich sein mein Erbe anzutreten, da die Kinder den Namen Sindelsaum tragen werden. Ein uraltes Hochfelder Recht, dass ich mich, bei aller Liebe zu meiner Tochter, nicht in der Lage sehe ändern zu können."
Einen Raunen ging durch den Raum. Erlan von Sindelsaum verschluckte sich fast an den Rhondurer Belmartkränzen.
"Da auch die anderen Kinder meiner Frau Gislind nicht in Frage kommen, ..."
Elwarts Blick wandte sich zu seiner Gattin, die nur der Höflichkeithalber dieser Zeremonie beiwohnte. Ihr Blick war starr.
"Da meine Gattin mir noch nicht mitteilte, wer der Vater dieser ist, sehe ich mich gezwungen, so leid es mir in meinem tiefsten Herzen tut, meinen Neffen Erzel vom Hochfeld als meinen Nachfolger zu wählen."
Allen Anwesenden war der Appetit vergangen. Wild diskutierten sich durcheinander. Thorben von Hammerschlag, der Schwertvater Lanzelinds wäre Elwart am Liebsten an die Gurgel gegangen, wurde jedoch von Elwarts Frau daran gehindert.

Elwart hingegen verlies mit einem breiten Grinsen, welches sein Gesciht durchzog triumphierend den Raum.