Auf die Jagd Teil 1
Teil der Briefspielgeschichte Auf die Jagd!
Auf die Jagd Teil 2 |
1030 BF
Es war ein kühler Morgen Ende Rondra, als die Knappen und Pagen des Fürsten Fürstenhort verließen um mit ihrer Lehrmeisterin Firuna von Falkenhag auf die Jagd zu gehen. Doch keine Meute blutgeifernde Hunde oder eine Schar Treiber folgten ihnen, denn sie sollten lernen sich mit der Wildnis und den dortigen Tieren zu messen. Immerhin war es einem Ritter nicht immer vergönnt, mit Gefolge und reichlich Vorräten aufzubrechen, und so sollten sie bereits jetzt erlernen, wie sie auch ohne Hilfe in der Wildnis überleben könnten.
Die füllige Firuna würde freilich nur den theoretischen Part übernehmen. Den Weg durch die Wälder würden sie dann wohl mit fürstlichen Jägersleut beschreiten. So hieß es zumindest in der Burg.
Elida freute sich auf die Wildnis. In ihrer Heimat war das Land ohnehin rau, und so war sie seid Kindesbeinen daran gewöhnt sich in den Wäldern aufzuhalten. Andere schienen dem Ausflug hingegen mit Sorge entgegen zu sehen. Berwin hatte freilich einen Heimvorteil, aber er machte nicht den Eindruck, als hätte er sich oft in den Wäldern herumgetrieben.
Immerhin machte das Wetter Hoffnung auf mehr. Morgens war es zwar teilweise empfindlich kühl, aber im Laufe des Tages wurde es meist angenehm warm. Viridian von Albenbluth-Lichtenhof sog die Luft tief ein und warf Elida einen kurzen Seitenblick zu, während er mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck wieder ausatmete. Er freute sich sehr auf diesen Ausflug, raus aus dem Fürstenhort, rein in die Wälder. Viel Erfahrung hatte er damit nicht gesammelt bisher, aber er liebte den Wald, das Spiel von Licht und Schatten zwischen den Bäumen, die Gerüche und die Geräusche. Er hoffte, dass er hier einiges lernen würde. Sein Blick wanderte über den Horizont und dann zurück zu Elida.
"Du freust dich auch darauf, nicht?!", fragte er sie leise. Allerdings laut genug, damit es auch Calderine von Lilienthal, die unmittelbar neben den beiden stand, hören konnte. Überrascht blickte Elida auf. Mit diesem Viridian hatte sie bisher noch gar nicht gesprochen. Er war ja auch schon ein Knappe, und mit denen hatten die Pagen bisher nicht so viel zu tun gehabt. Noch dazu schien der Kerl aus den Nordmarken zu kommen. Na, was soll´s, dachte sie sich, ihr Onkel hielt ja in letzter Zeit ganz große Stücke auf die Hinterkoscher.
„Ja“, erwiderte sie daher, „bei uns Zuhause gibt es viele Wälder und Berge. Früher war ich oft mit meinem Vater unterwegs um zu jagen. Ich mag die Stille im Wald, und noch dazu muss man da nicht auf die Etikette achten.“
Viridian grinste lediglich. In punkto Etikette schien er der Pagin zustimmen zu wollen. Sein Blick fiel an Elida vorbei auf Calderine, die still daneben stand. Sein Blick traf kurz den ihren, dann sah er erneut zu Elida.
"Mit der Jagd habe ich, ehrlich gesagt, noch nicht viel Erfahrung gemacht, auch wenn ich im Umgang mit dem Bogen vertraut bin."
„Habt ihr denn keine Wälder, wo du herkommst?“
Elida war völlig überrascht von Viridians Aussage. Gab´s denn so was? Ratlos blickte sie zu Calderine. Die Jagd war doch ein Privileg des Adels, und wer frisches Fleisch auf der Tafel haben wollte, musste eben jagen gehen. So war es wenigstens im Wengenholm gewesen.
Derweil ritt [[Briefspieltext mit::Berwin von Treublatt