Dreister Einbruch in Steenback - Einer weniger: Unterschied zwischen den Versionen
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Als [[Briefspieltext mit::Halmar vom Kargen Land]] das benachbarte [[Briefspieltext mit::Lutzenstrand]] erreichte, fiel ihm gleich die abgerissene Gestalt auf, die so gar nicht zu den rechtschaffenen Bürgern des Ortes am [[Briefspieltext vielleicht mit::Angbarer See]] passen wollte. Der Mann trug weder einen Bart, noch war er glattrasiert. Stoppeln bedeckten das schmierige Gesicht. Die Haare fielen ungekämmt und verfilzt herunter, im Nacken fast bis auf die Schultern. Der Hut, den sich der Kerl gegen die Sommersonne aufgesetzt hatte, wirkte speckig und seine Kleider hatten so manchen Fleck. Für einen Bettler war sein Rucksack jedoch auffällig ausgebeult.<br/>„Heda, Du! Auf ein Wort!“, rief Halmar ihm zu.<br/>„Wat willse? Ärjer?“<br/>Bei der Antwort bemerkte der Magier, dass sein Gegenüber am helllichtem Tage bereits ordentlich dem Alkohol zugesprochen hatte.<br/>„Ich ersuche Dich in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen. Es geht um einen Überfall auf einen benachbarten Adeligen und den Verbleib einiger Waffen.“<br/>„Du has mir nix tsu sagn! Bis ja wohl kein Ritter und au nich ein Büttel!“<br/>„Ich ermahne Dich, einen anderen Ton anzuschlagen. Ich bin aus edlem Hause und im Auftrag eines Ritters unterwegs!“<br/>„Ach ja? Wolln ma sehn, ob Du wie einer kämfst!“<br/>Mit diesen Worten zog der Gauner einen Säbel, der im Gegensatz zu ihm einen äußerst gepflegten Eindruck machte.<br/>Halmar war durchaus in Raufereien erfahren. Sonst hätte er die rauhen Jahre in [[wikav:Thorwal|Thorwal]] wohl kaum überstanden. Aber bewaffnete Kämpfe auf Leben und Tod, das war etwas anderes.<br/>Da er heute bereits den alten [[Briefspieltext mit::Stordan Steener von Steenback|Steenbacker]] behandelt hatte, blieb ihm nicht viel magische Energie, und Kampfzauber waren kraftraubend. Seinen Gegner nur kampfunfähig zu machen, während dieser ohne Bedenken zustechen würde, würde die Sache weiter erschweren. Denn wenn er den anderen totschlüge, bekäme er keine gewünschten Informationen und handelte sich sicherlich noch Ärger mit der lokalen Obrigkeit auf. War hier nicht eine ehemalige [[Briefspieltext mit::Korisande von Lutzenstrand|Ferdoker Lanzerin]] am Ruder?<br/>Also musste er diesen Kampf vor allem mit der Kraft des Geistes gewinnen. Während er die etwas fahrigen ersten Schläge mit seinem Zauberstab abwehrte, rief er die Umstehenden an:<br/>„Ihr Bürger von Lutzenstrand, ihr braven Koscher! Ein Mann mit bösen Absichten hat sich in Eure Mitte geschlichen und versucht nun, mich umzubringen! Wollt Ihr Euch das bieten lassen, dass Euer Ort Schauplatz eines abscheulichen Verbrechens wird?“<br/>„Bei [[Briefspieltext vielleicht mit::Praios]], der Mann hat Recht!“ „Holt Leybwarn!“ „Ja, holt den Dorfschulzen!“<br/>Der finstere Geselle war trotz seiner Trunkenheit nicht zu unterschätzen. Vor allem waren seine Schläge kräftig und Halmar wurde langsam der Arm müde.<br/>Plötzlich flog jedoch dem Angreifer von hinten ein Eimer an den Kopf. Der Schmerz und die Überraschung irritierten ihn lange genug, damit Halmar ihm den Säbel aus der Hand schlagen konnte.<br/>Inzwischen hatte sich ein wütender Mob gebildet, der mit Mistgabeln und Dreschflegeln dem Unbekannten ans Leder wollte. In diesem Moment traf jedoch der Dorfschulze ein, der mit ein paar herrischen Befehlen die Menge zerstreute und den Störenfried in Gewahrsam nahm - leider ohne auf Halmars Bitte zu reagieren, den Strolch verhören zu können.<br/>Als der Magier mit einigen Umstehenden sprach, hörte er wenig ermutigende Nachrichten. „Leybwarn wird den Kerl nicht schnell verhören - er und [[Briefspieltext mit::Korsten aus Natterbusch|Korsten]] sind sich doch spinnefeind!“<br/>„Ach was, der wird den schon genauestens befragen, aber alles für sich behalten, um dann besser dazustehen! Wenn er den Steenbacker Dorfschulzen schlecht aussehen lassen kann, ist's ihm doch nur recht!“<br/>Schließlich fasste Halmar einen Entschluss.<br/>„He da, brave Bürger von Lutzenstrand! Räuber ziehen durch diese Gegend und es gilt, Eure Nachbarn im Süden zu benachrichtigen! Wollt Ihr wohl einen Boten zu Pferd nach [[Briefspieltext vielleicht mit::Noggerschilf]] und [[Briefspieltext vielleicht mit::Valpurg]] schicken?“<br/>„Gewiss, das werden wir sofort tun!“<br/>„Richtet den Valpurgern aus, dass die Nachricht von Halmar vom Kargen Land stammt! Sie sollen die Straße gen Süden dichtmachen und jeden Unbekannten überprüfen!“<br/><br/>So schnell es ging eilte der Magier zurück nach Steenback. Es war keine Zeit zu verlieren! Die Räuber waren offenbar noch nicht weit. Vielleicht hatten sich jedoch weitere von anderen getrennt.<br/>„Immerhin: Einer weniger“, dachte sich Halmar mit einer grimmigen Zufriedenheit. | Als [[Briefspieltext mit::Halmar vom Kargen Land]] das benachbarte [[Briefspieltext mit::Lutzenstrand]] erreichte, fiel ihm gleich die abgerissene Gestalt auf, die so gar nicht zu den rechtschaffenen Bürgern des Ortes am [[Briefspieltext vielleicht mit::Angbarer See]] passen wollte. Der Mann trug weder einen Bart, noch war er glattrasiert. Stoppeln bedeckten das schmierige Gesicht. Die Haare fielen ungekämmt und verfilzt herunter, im Nacken fast bis auf die Schultern. Der Hut, den sich der Kerl gegen die Sommersonne aufgesetzt hatte, wirkte speckig und seine Kleider hatten so manchen Fleck. Für einen Bettler war sein Rucksack jedoch auffällig ausgebeult.<br/>„Heda, Du! Auf ein Wort!“, rief Halmar ihm zu.<br/>„Wat willse? Ärjer?“<br/>Bei der Antwort bemerkte der Magier, dass sein Gegenüber am helllichtem Tage bereits ordentlich dem Alkohol zugesprochen hatte.<br/>„Ich ersuche Dich in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen. Es geht um einen Überfall auf einen benachbarten Adeligen und den Verbleib einiger Waffen.“<br/>„Du has mir nix tsu sagn! Bis ja wohl kein Ritter und au nich ein Büttel!“<br/>„Ich ermahne Dich, einen anderen Ton anzuschlagen. Ich bin aus edlem Hause und im Auftrag eines Ritters unterwegs!“<br/>„Ach ja? Wolln ma sehn, ob Du wie einer kämfst!“<br/>Mit diesen Worten zog der Gauner einen Säbel, der im Gegensatz zu ihm einen äußerst gepflegten Eindruck machte.<br/>Halmar war durchaus in Raufereien erfahren. Sonst hätte er die rauhen Jahre in [[wikav:Thorwal|Thorwal]] wohl kaum überstanden. Aber bewaffnete Kämpfe auf Leben und Tod, das war etwas anderes.<br/>Da er heute bereits den alten [[Briefspieltext mit::Stordan Steener von Steenback|Steenbacker]] behandelt hatte, blieb ihm nicht viel magische Energie, und Kampfzauber waren kraftraubend. Seinen Gegner nur kampfunfähig zu machen, während dieser ohne Bedenken zustechen würde, würde die Sache weiter erschweren. Denn wenn er den anderen totschlüge, bekäme er keine gewünschten Informationen und handelte sich sicherlich noch Ärger mit der lokalen Obrigkeit auf. War hier nicht eine ehemalige [[Briefspieltext mit::Korisande von Lutzenstrand|Ferdoker Lanzerin]] am Ruder?<br/>Also musste er diesen Kampf vor allem mit der Kraft des Geistes gewinnen. Während er die etwas fahrigen ersten Schläge mit seinem Zauberstab abwehrte, rief er die Umstehenden an:<br/>„Ihr Bürger von Lutzenstrand, ihr braven Koscher! Ein Mann mit bösen Absichten hat sich in Eure Mitte geschlichen und versucht nun, mich umzubringen! Wollt Ihr Euch das bieten lassen, dass Euer Ort Schauplatz eines abscheulichen Verbrechens wird?“<br/>„Bei [[Briefspieltext vielleicht mit::Praios]], der Mann hat Recht!“ „Holt Leybwarn!“ „Ja, holt den Dorfschulzen!“<br/>Der finstere Geselle war trotz seiner Trunkenheit nicht zu unterschätzen. Vor allem waren seine Schläge kräftig und Halmar wurde langsam der Arm müde.<br/>Plötzlich flog jedoch dem Angreifer von hinten ein Eimer an den Kopf. Der Schmerz und die Überraschung irritierten ihn lange genug, damit Halmar ihm den Säbel aus der Hand schlagen konnte.<br/>Inzwischen hatte sich ein wütender Mob gebildet, der mit Mistgabeln und Dreschflegeln dem Unbekannten ans Leder wollte. In diesem Moment traf jedoch der Dorfschulze ein, der mit ein paar herrischen Befehlen die Menge zerstreute und den Störenfried in Gewahrsam nahm - leider ohne auf Halmars Bitte zu reagieren, den Strolch verhören zu können.<br/>Als der Magier mit einigen Umstehenden sprach, hörte er wenig ermutigende Nachrichten. „Leybwarn wird den Kerl nicht schnell verhören - er und [[Briefspieltext mit::Korsten aus Natterbusch|Korsten]] sind sich doch spinnefeind!“<br/>„Ach was, der wird den schon genauestens befragen, aber alles für sich behalten, um dann besser dazustehen! Wenn er den Steenbacker Dorfschulzen schlecht aussehen lassen kann, ist's ihm doch nur recht!“<br/>Schließlich fasste Halmar einen Entschluss.<br/>„He da, brave Bürger von Lutzenstrand! Räuber ziehen durch diese Gegend und es gilt, Eure Nachbarn im Süden zu benachrichtigen! Wollt Ihr wohl einen Boten zu Pferd nach [[Briefspieltext vielleicht mit::Noggerschilf]] und [[Briefspieltext vielleicht mit::Valpurg]] schicken?“<br/>„Gewiss, das werden wir sofort tun!“<br/>„Richtet den Valpurgern aus, dass die Nachricht von Halmar vom Kargen Land stammt! Sie sollen die Straße gen Süden dichtmachen und jeden Unbekannten überprüfen!“<br/><br/>So schnell es ging eilte der Magier zurück nach Steenback. Es war keine Zeit zu verlieren! Die Räuber waren offenbar noch nicht weit. Vielleicht hatten sich jedoch weitere von anderen getrennt.<br/>„Immerhin: Einer weniger“, dachte sich Halmar mit einer grimmigen Zufriedenheit. | ||
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Version vom 17. Juli 2017, 19:57 Uhr
Teil der Briefspielgeschichte "Dreister Einbruch in Steenback"
Der Knappe und der Ritter | Beratung und Aufbruch |
Als Halmar vom Kargen Land das benachbarte Lutzenstrand erreichte, fiel ihm gleich die abgerissene Gestalt auf, die so gar nicht zu den rechtschaffenen Bürgern des Ortes am Angbarer See passen wollte. Der Mann trug weder einen Bart, noch war er glattrasiert. Stoppeln bedeckten das schmierige Gesicht. Die Haare fielen ungekämmt und verfilzt herunter, im Nacken fast bis auf die Schultern. Der Hut, den sich der Kerl gegen die Sommersonne aufgesetzt hatte, wirkte speckig und seine Kleider hatten so manchen Fleck. Für einen Bettler war sein Rucksack jedoch auffällig ausgebeult.
„Heda, Du! Auf ein Wort!“, rief Halmar ihm zu.
„Wat willse? Ärjer?“
Bei der Antwort bemerkte der Magier, dass sein Gegenüber am helllichtem Tage bereits ordentlich dem Alkohol zugesprochen hatte.
„Ich ersuche Dich in einer dringenden Angelegenheit zu sprechen. Es geht um einen Überfall auf einen benachbarten Adeligen und den Verbleib einiger Waffen.“
„Du has mir nix tsu sagn! Bis ja wohl kein Ritter und au nich ein Büttel!“
„Ich ermahne Dich, einen anderen Ton anzuschlagen. Ich bin aus edlem Hause und im Auftrag eines Ritters unterwegs!“
„Ach ja? Wolln ma sehn, ob Du wie einer kämfst!“
Mit diesen Worten zog der Gauner einen Säbel, der im Gegensatz zu ihm einen äußerst gepflegten Eindruck machte.
Halmar war durchaus in Raufereien erfahren. Sonst hätte er die rauhen Jahre in Thorwal wohl kaum überstanden. Aber bewaffnete Kämpfe auf Leben und Tod, das war etwas anderes.
Da er heute bereits den alten Steenbacker behandelt hatte, blieb ihm nicht viel magische Energie, und Kampfzauber waren kraftraubend. Seinen Gegner nur kampfunfähig zu machen, während dieser ohne Bedenken zustechen würde, würde die Sache weiter erschweren. Denn wenn er den anderen totschlüge, bekäme er keine gewünschten Informationen und handelte sich sicherlich noch Ärger mit der lokalen Obrigkeit auf. War hier nicht eine ehemalige Ferdoker Lanzerin am Ruder?
Also musste er diesen Kampf vor allem mit der Kraft des Geistes gewinnen. Während er die etwas fahrigen ersten Schläge mit seinem Zauberstab abwehrte, rief er die Umstehenden an:
„Ihr Bürger von Lutzenstrand, ihr braven Koscher! Ein Mann mit bösen Absichten hat sich in Eure Mitte geschlichen und versucht nun, mich umzubringen! Wollt Ihr Euch das bieten lassen, dass Euer Ort Schauplatz eines abscheulichen Verbrechens wird?“
„Bei Praios, der Mann hat Recht!“ „Holt Leybwarn!“ „Ja, holt den Dorfschulzen!“
Der finstere Geselle war trotz seiner Trunkenheit nicht zu unterschätzen. Vor allem waren seine Schläge kräftig und Halmar wurde langsam der Arm müde.
Plötzlich flog jedoch dem Angreifer von hinten ein Eimer an den Kopf. Der Schmerz und die Überraschung irritierten ihn lange genug, damit Halmar ihm den Säbel aus der Hand schlagen konnte.
Inzwischen hatte sich ein wütender Mob gebildet, der mit Mistgabeln und Dreschflegeln dem Unbekannten ans Leder wollte. In diesem Moment traf jedoch der Dorfschulze ein, der mit ein paar herrischen Befehlen die Menge zerstreute und den Störenfried in Gewahrsam nahm - leider ohne auf Halmars Bitte zu reagieren, den Strolch verhören zu können.
Als der Magier mit einigen Umstehenden sprach, hörte er wenig ermutigende Nachrichten. „Leybwarn wird den Kerl nicht schnell verhören - er und Korsten sind sich doch spinnefeind!“
„Ach was, der wird den schon genauestens befragen, aber alles für sich behalten, um dann besser dazustehen! Wenn er den Steenbacker Dorfschulzen schlecht aussehen lassen kann, ist's ihm doch nur recht!“
Schließlich fasste Halmar einen Entschluss.
„He da, brave Bürger von Lutzenstrand! Räuber ziehen durch diese Gegend und es gilt, Eure Nachbarn im Süden zu benachrichtigen! Wollt Ihr wohl einen Boten zu Pferd nach Noggerschilf und Valpurg schicken?“
„Gewiss, das werden wir sofort tun!“
„Richtet den Valpurgern aus, dass die Nachricht von Halmar vom Kargen Land stammt! Sie sollen die Straße gen Süden dichtmachen und jeden Unbekannten überprüfen!“
So schnell es ging eilte der Magier zurück nach Steenback. Es war keine Zeit zu verlieren! Die Räuber waren offenbar noch nicht weit. Vielleicht hatten sich jedoch weitere von anderen getrennt.
„Immerhin: Einer weniger“, dachte sich Halmar mit einer grimmigen Zufriedenheit.