Dramatische Wende: Unterschied zwischen den Versionen

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Geron (D | B)
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K (Textersetzung - „Reto-Hlûthar von Bodrin-Hardenfels“ durch „Reto Hlûthar von Bodrin-Hardenfels“)
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Was, schrie der Weidener, was erdreistet sich der Hexer, mir ins Wort zu fallen? Die Antwort des Falkenhag konnte ich nicht hören, so ruhig und gefasst blieb er, während rundum nun gemurmelt und getuschelt wurde. Der Brautvater aber kam jetzt richtig in Fahrt! Man habe ihm einen Grafen versprochen, nicht die Marionette eines Magiers, einem unselbständigen Kind gebe er seine Tochter nicht zur Gattin, und so weiter. Wilbur selbst rang nach Atem und brachte kein Wort heraus. Wäre nicht seine Schwester hinter ihm gestanden, so müsste er wohl hingesunken sein. Der Weidener wurde etwas ruhiger, doch nur zum Schein: Man habe ihn bei der Brautwerbung hintergangen, seine Tochter sei damit tödlich beleidigt worden, sprach er mit einer Stimme wie eine Klinge vom 21. Ingerimm. Unverzüglich werde er nach Hause reiten, zuvor aber dem Haus vom See die Fehde erklären.
Was, schrie der Weidener, was erdreistet sich der Hexer, mir ins Wort zu fallen? Die Antwort des Falkenhag konnte ich nicht hören, so ruhig und gefasst blieb er, während rundum nun gemurmelt und getuschelt wurde. Der Brautvater aber kam jetzt richtig in Fahrt! Man habe ihm einen Grafen versprochen, nicht die Marionette eines Magiers, einem unselbständigen Kind gebe er seine Tochter nicht zur Gattin, und so weiter. Wilbur selbst rang nach Atem und brachte kein Wort heraus. Wäre nicht seine Schwester hinter ihm gestanden, so müsste er wohl hingesunken sein. Der Weidener wurde etwas ruhiger, doch nur zum Schein: Man habe ihn bei der Brautwerbung hintergangen, seine Tochter sei damit tödlich beleidigt worden, sprach er mit einer Stimme wie eine Klinge vom 21. Ingerimm. Unverzüglich werde er nach Hause reiten, zuvor aber dem Haus vom See die Fehde erklären.


Da trat aus der Mitte der völlig verdatterten Gästeschar Junker [[Briefspieltext mit::Reto-Hlûthar von Bodrin-Hardenfels|Reto von Bodrin]] hervor. Haltet ein, rief er, lasst diesen Tag nicht in Feindschaft und Bitterkeit enden! Möge der geplante Ehebund zwischen Graf Wilbur und Gertraut auch ein Irrtum gewesen sein, so könne sich doch noch Gutes daraus ergeben. Die Menge hielt den Atem an – worauf wollte der Junker hinaus? Der Weidener aber lächelte süffisant, ich schwörs dir, der wusste schon, was jetzt kam: Reto von Bodrin kniete vor ihm nieder und bat ihn um die Hand seiner Tochter. Er sei zwar kein Graf, doch aus altem Grafenhaus, ein Ritter und Offizier, und bei den Göttern der größte Bewunderer Gertrauts unter Praios' Antlitz. Die Braut rief: Stimm zu, Vater, die Reise soll doch nicht vergebens gewesen sein! - So sei es, donnerte der Weidener. Er fasste den Grafen Wilbur ins Auge, der immer noch nicht wusste, wie ihm geschah. Was die Auflösung unseres Ehevertrages angeht, sagte Bunsenhold, werden wir sicher eine angemessene Lösung finden – nun drehte er sich um – nicht wahr, Falkenhag?
Da trat aus der Mitte der völlig verdatterten Gästeschar Junker [[Briefspieltext mit::Reto Hlûthar von Bodrin-Hardenfels|Reto von Bodrin]] hervor. Haltet ein, rief er, lasst diesen Tag nicht in Feindschaft und Bitterkeit enden! Möge der geplante Ehebund zwischen Graf Wilbur und Gertraut auch ein Irrtum gewesen sein, so könne sich doch noch Gutes daraus ergeben. Die Menge hielt den Atem an – worauf wollte der Junker hinaus? Der Weidener aber lächelte süffisant, ich schwörs dir, der wusste schon, was jetzt kam: Reto von Bodrin kniete vor ihm nieder und bat ihn um die Hand seiner Tochter. Er sei zwar kein Graf, doch aus altem Grafenhaus, ein Ritter und Offizier, und bei den Göttern der größte Bewunderer Gertrauts unter Praios' Antlitz. Die Braut rief: Stimm zu, Vater, die Reise soll doch nicht vergebens gewesen sein! - So sei es, donnerte der Weidener. Er fasste den Grafen Wilbur ins Auge, der immer noch nicht wusste, wie ihm geschah. Was die Auflösung unseres Ehevertrages angeht, sagte Bunsenhold, werden wir sicher eine angemessene Lösung finden – nun drehte er sich um – nicht wahr, Falkenhag?


Dann rauschten sie raus, der Weidener, die Braut, der neue Bräutigam und eine Anzahl Schetzenecker, die sich Junker Reto spontan anschlossen. Ich auch, aber nur bis in den Hof, wo ich mich dann um den Hasenbraten kümmerte. Das ganze war köstlichstes Theater, Mutter, und ich will [[Briefspieltext vielleicht mit::Falk Barborn zu Siebental|Ritter Falk]] heißen, wenn darin nicht die Handschrift der [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Nadoret|Nadoreter]] durchscheint. Ich frage mich aber, welche Rolle der Truchsess in der Intrige wirklich gespielt hat. Graf Wilbur selbst wirkte später, ein paar Stunden nach dem ersten Schreck, gar nicht mehr so unglücklich über diesen Schicksalsschlag.
Dann rauschten sie raus, der Weidener, die Braut, der neue Bräutigam und eine Anzahl Schetzenecker, die sich Junker Reto spontan anschlossen. Ich auch, aber nur bis in den Hof, wo ich mich dann um den Hasenbraten kümmerte. Das ganze war köstlichstes Theater, Mutter, und ich will [[Briefspieltext vielleicht mit::Falk Barborn zu Siebental|Ritter Falk]] heißen, wenn darin nicht die Handschrift der [[Briefspieltext vielleicht mit::Haus Nadoret|Nadoreter]] durchscheint. Ich frage mich aber, welche Rolle der Truchsess in der Intrige wirklich gespielt hat. Graf Wilbur selbst wirkte später, ein paar Stunden nach dem ersten Schreck, gar nicht mehr so unglücklich über diesen Schicksalsschlag.

Version vom 25. März 2019, 10:34 Uhr

Teil 11 der Briefspielgeschichte: Grafenhochzeit