Dohlenfelder Thronfolgestreit - Endlich Ruhe: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kunar (D | B)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 12: Zeile 12:
murmelnd las er den Vertrag noch einmal durch.<br.>Für fast alle Anwesenden überraschend unterbrach er nun lautstark die Rede der Geweihten:<br.>„Dieser Passus duodecimum! Eine Unverschämtheit! Niemals werde ich das Erbe meines Vaters schmähen, indem ich seine Worte widerrufen werde! Niemals! Lieber verzichte ich auf Dohlenfelde, als dass ich mich vor diesen aufgeblasenen Pfeffersäcken im Stadtrat Twergenhausens zum [[Goblins|Goblin]] machen lasse! Nie und nimmer werde ich mich für die Worte meines geliebten Vaters [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=bernhelmvonsturmfels Bernhelm] entschuldigen, und schon gar nicht vor Bürgern! Bei [[Rondra]] und ihren elf Geschwistern! Nie und nimmer!“<br.>Der dreifache Baron atmete tief durch.<br.>Ritter [[Korbrandt von Bösenbursch|Korbrandt]] lächelte: Er liebte dieses Feuer, das im Herzen seines Freundes brannte! Hagen war ein Ehrenmann, wie er Rondra gefiel. Er war stolz darauf, in Hagens Diensten zu stehen.<br.>Und ergriff nach seinem Baron das Wort, polternd wie immer: „Bei Rondra, ich stimme meinem Herrn zu: Die Ehre darf man sich niemals abschneiden lassen, das ist unter der Würde eines Ritters. Nehmen wir das Gold der Pfeffersäcke, und lassen wir sie die Burg Schwarzfels für uns erobern. Dann erklären wir, wenn die ganze Baronie unter unserer Kontrolle ist und wann immer es uns in den Kram passt, den ganzen Vertrag einfach für null und nichtig – ich habe Euch doch richtig verstanden, Hochwürden Sephira? Und dann jagen wir die Städter aus Burg Schwarzfels einfach wieder hinaus! Jawoll, so sollten wir mit dem Pack umgehen! Sie erst mit ihren eigenen Waffen schlagen, ihrer Spitzfindigkeit und Prinzipienreiterei! Und ihnen dann ihre
murmelnd las er den Vertrag noch einmal durch.<br.>Für fast alle Anwesenden überraschend unterbrach er nun lautstark die Rede der Geweihten:<br.>„Dieser Passus duodecimum! Eine Unverschämtheit! Niemals werde ich das Erbe meines Vaters schmähen, indem ich seine Worte widerrufen werde! Niemals! Lieber verzichte ich auf Dohlenfelde, als dass ich mich vor diesen aufgeblasenen Pfeffersäcken im Stadtrat Twergenhausens zum [[Goblins|Goblin]] machen lasse! Nie und nimmer werde ich mich für die Worte meines geliebten Vaters [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=bernhelmvonsturmfels Bernhelm] entschuldigen, und schon gar nicht vor Bürgern! Bei [[Rondra]] und ihren elf Geschwistern! Nie und nimmer!“<br.>Der dreifache Baron atmete tief durch.<br.>Ritter [[Korbrandt von Bösenbursch|Korbrandt]] lächelte: Er liebte dieses Feuer, das im Herzen seines Freundes brannte! Hagen war ein Ehrenmann, wie er Rondra gefiel. Er war stolz darauf, in Hagens Diensten zu stehen.<br.>Und ergriff nach seinem Baron das Wort, polternd wie immer: „Bei Rondra, ich stimme meinem Herrn zu: Die Ehre darf man sich niemals abschneiden lassen, das ist unter der Würde eines Ritters. Nehmen wir das Gold der Pfeffersäcke, und lassen wir sie die Burg Schwarzfels für uns erobern. Dann erklären wir, wenn die ganze Baronie unter unserer Kontrolle ist und wann immer es uns in den Kram passt, den ganzen Vertrag einfach für null und nichtig – ich habe Euch doch richtig verstanden, Hochwürden Sephira? Und dann jagen wir die Städter aus Burg Schwarzfels einfach wieder hinaus! Jawoll, so sollten wir mit dem Pack umgehen! Sie erst mit ihren eigenen Waffen schlagen, ihrer Spitzfindigkeit und Prinzipienreiterei! Und ihnen dann ihre
dummen Pöbelschädel zertrümmern!“<br.>Hagen nahm seinen Krug und stieß scheppernd mit Korbrandt an. Sein Freund war ein Mann, wie es nur wenige gab – er war stolz, ihn in seinem Gefolge zu haben.<br.>Der sonst redegewandte Ritter Gorwin wirkte nun, als wisse nun nicht so recht, was er auf den Ausbruch Hagens Antworten sollte.<br.>Er wusste wohl, welche Stellung der einstmalige Baron von Dohlenfelde gegenüber der Stadtoberen und mit diesen verbündeten [[Albenhuser Bund|Händlerbund]] eingenommen hatte. Vor den Verhandlungen zu [[Salmingen]] hatte es jedoch keine Absprache mit Vertretern des Bundes gegeben, doch kannte der Ritter die Ansichten seines Herrn: was auch immer ausgehandelt wurde, es musste dem Bund genügen, damit letztlich auch dem Herrn von Gliependiek und durfte keineswegs den Zorn der Herzogenstadt und noch weniger des Herzogs auf sich ziehen.<br.>Der Baron von Eisenstein war bestrebt mit Händler Bund und Hoheit ein besonders gutes Verhältnis zu wahren. Worin sich Hagen nun jedoch ereiferte, war bereits auf kurze Sicht eine Gefahr für das Bündnis und eine Gefahr für die Zukunft Dohlenfeldes, wie es im Sinne der meisten Anwesenden sein musste. Davon war der Ritter überzeugt.<br.>Zum ersten Mal schien der Blick des Ritters unsicher, hilfesuchend. Kurz blieb er am Baron von Tandosch hängen und schien zu hoffen, dass dieser dem Geschehen Einhalt gebieten konnte.<br.>Gorwin wusste, dass der Tandoscher mehr noch auf den Händlerbund und kaum weniger auf seine Hoheit hielt. Ein solches Vorhaben Hagens konnte kaum in dessen Interesse sein, vor allem wenn es um die Rechtmäßigkeit der gesamten Sache ging. Einen solchen Vertag zu schließen und vor einem Vertreter der Zwölfe zu bezeugen, gänzlich mit dem Bewußtsein, ihn bei der ersten Gelegenheit zu brechen, derart für nichtig erklären, würde kein gutes Licht auf den zukünftigen Baron von Dohlenfelde werfen und kein gutes auf seine Verbündeten.<br.>Gorwin hatte Hagen unterschätzt. Seine Mutter jedoch nicht.<br.>Die [[alb:Praiodara von Wolfsstein-Föhrenstieg|Baronin zu Wolfsstein]] hatte der Sekretärin des Twergenhausener Bürgermeisters aufmerksam zugehört, schließlich war Praiodara als Abgängerin des [[Elenvina|Elenviner]] Rechtsseminars sehr daran interessiert, was sich der Magistrat der Herzogenstadt an
dummen Pöbelschädel zertrümmern!“<br.>Hagen nahm seinen Krug und stieß scheppernd mit Korbrandt an. Sein Freund war ein Mann, wie es nur wenige gab – er war stolz, ihn in seinem Gefolge zu haben.<br.>Der sonst redegewandte Ritter Gorwin wirkte nun, als wisse nun nicht so recht, was er auf den Ausbruch Hagens Antworten sollte.<br.>Er wusste wohl, welche Stellung der einstmalige Baron von Dohlenfelde gegenüber der Stadtoberen und mit diesen verbündeten [[Albenhuser Bund|Händlerbund]] eingenommen hatte. Vor den Verhandlungen zu [[Salmingen]] hatte es jedoch keine Absprache mit Vertretern des Bundes gegeben, doch kannte der Ritter die Ansichten seines Herrn: was auch immer ausgehandelt wurde, es musste dem Bund genügen, damit letztlich auch dem Herrn von Gliependiek und durfte keineswegs den Zorn der Herzogenstadt und noch weniger des Herzogs auf sich ziehen.<br.>Der Baron von Eisenstein war bestrebt mit Händler Bund und Hoheit ein besonders gutes Verhältnis zu wahren. Worin sich Hagen nun jedoch ereiferte, war bereits auf kurze Sicht eine Gefahr für das Bündnis und eine Gefahr für die Zukunft Dohlenfeldes, wie es im Sinne der meisten Anwesenden sein musste. Davon war der Ritter überzeugt.<br.>Zum ersten Mal schien der Blick des Ritters unsicher, hilfesuchend. Kurz blieb er am Baron von Tandosch hängen und schien zu hoffen, dass dieser dem Geschehen Einhalt gebieten konnte.<br.>Gorwin wusste, dass der Tandoscher mehr noch auf den Händlerbund und kaum weniger auf seine Hoheit hielt. Ein solches Vorhaben Hagens konnte kaum in dessen Interesse sein, vor allem wenn es um die Rechtmäßigkeit der gesamten Sache ging. Einen solchen Vertag zu schließen und vor einem Vertreter der Zwölfe zu bezeugen, gänzlich mit dem Bewußtsein, ihn bei der ersten Gelegenheit zu brechen, derart für nichtig erklären, würde kein gutes Licht auf den zukünftigen Baron von Dohlenfelde werfen und kein gutes auf seine Verbündeten.<br.>Gorwin hatte Hagen unterschätzt. Seine Mutter jedoch nicht.<br.>Die [[alb:Praiodara von Wolfsstein-Föhrenstieg|Baronin zu Wolfsstein]] hatte der Sekretärin des Twergenhausener Bürgermeisters aufmerksam zugehört, schließlich war Praiodara als Abgängerin des [[Elenvina|Elenviner]] Rechtsseminars sehr daran interessiert, was sich der Magistrat der Herzogenstadt an
Gemeinheiten und Unbotmäßigkeiten ausgedacht hatte.<br.>Sie fühlte sich bestätigt, als die Sekretärin geendet hatte. Unter Adeligen wäre dieser Vertrag vielleicht noch annehmbar gewesen, aber dieser Gliependiek hatte anscheinend wirklich vergessen, wo seine Rolle in der [[praios]]gefälligen Ordnung war. Geradezu ketzerisch, könnte man meinen.<br.>Jedoch ließ es die zierliche Baronin wie so oft nicht zu, dass man ihre Gedanken oder Gefühlsregungen von ihrem Antlitz ablesen konnte. Ihre eisblauen Augen musterten den Patrizier und jeden der bisherigen Redner aufmerksam.<br.>Die beiden weiteren blonden Frauen in ihrem Gefolge konnten da ihre Verachtung bereits deutlich weniger verhehlen. Es hatte schon etwas bildhaftes, die kleine Baronin zwischen den beiden – offensichtlich kampferprobten – Edlen zu sehen, die zu ihrem persönlichen Gefolge gehörten.<br.>Dem eher plumpen Aktionismus Hagens und Korbrandts gönnte Praiodara nicht einmal ein Schmunzeln.
Gemeinheiten und Unbotmäßigkeiten ausgedacht hatte.<br.>Sie fühlte sich bestätigt, als die Sekretärin geendet hatte. Unter Adeligen wäre dieser Vertrag vielleicht noch annehmbar gewesen, aber dieser Gliependiek hatte anscheinend wirklich vergessen, wo seine Rolle in der [[praios]]gefälligen Ordnung war. Geradezu ketzerisch, könnte man meinen.<br.>Jedoch ließ es die zierliche Baronin wie so oft nicht zu, dass man ihre Gedanken oder Gefühlsregungen von ihrem Antlitz ablesen konnte. Ihre eisblauen Augen musterten den Patrizier und jeden der bisherigen Redner aufmerksam.<br.>Die beiden weiteren blonden Frauen in ihrem Gefolge konnten da ihre Verachtung bereits deutlich weniger verhehlen. Es hatte schon etwas bildhaftes, die kleine Baronin zwischen den beiden – offensichtlich kampferprobten – Edlen zu sehen, die zu ihrem persönlichen Gefolge gehörten.<br.>Dem eher plumpen Aktionismus Hagens und Korbrandts gönnte Praiodara nicht einmal ein Schmunzeln.<br.>„Einen rechtskräftigen Vertrag zu brechen, wäre allerdings eine große Schuld – gerade für ein herrschendes Adelshaus, dass seine Verpflichtungen im Sinne Praios´ damit verletzen würde. Meint ihr nicht, Hochgeboren?“<br.>Nicht Hagen sprach sie an, das war offensichtlich. Dessen Mutter Frylinde schien ihr wohl die passende Ansprechpartnerin zu sein. Wie üblich sprach die Wolfssteiner Baronin recht leise, so dass die Anwesenden konzentriert zuhören mussten, so sie denn der Baronin folgen mochten.<br.>„So erlaubt mir denn einige weitere Anmerkungen – respective Fragen. Diese Burg, ich glaube Schwarzfels war der Name, wie wichtig ist sie? Hinsichtlich Einnahmen, Kosten und natürlich ihrer militärischen Bedeutung? Des Weiteren, das Angebot des Magistrats die Kosten
 
für die Mietlinge zu übernehmen, sollte genauer beleuchtet werden. Welcher Art diese Mietlinge sein dürfen, wurde nicht festgelegt. So ist es doch nur rechtens, wenn sich das Haus Salmingen-Sturmfels der besten Mietlinge bedient, die derzeit zu bekommen sind für gutes Gold, oder nicht? Keine dahergelaufenen [[Andergast|Andergaster]] Plänkler, sondern enorm teure und effektive Einheiten wie beispielsweise die [[wikav:Almadaner Hakenspieße|Almadaner Hakenspieße]] oder die [[wikav:Yaquirtaler Pikeniere|Yaquirtaler Pikeniere]]… Über den letzten Passus vermag ich nicht zu entscheiden, jedoch sollten hier Ehre, Wahrheit und Nutzen wohl gegeneinander aufgewogen werden.“<br.>Erlan seufzte innerlich auf.<br.>Das Hagen mit dem Widerruf der Worte seines Vaters Probleme hatte verstand er ja, aber seine Ambitionen, den Vertrag zu brechen, sobald sich eine Gelegenheit bot, passte Erlan überhaupt nicht.<br.>Schnell warf er Frylinde einen Blick zu. Er unterstütze Hagen nur, weil er dieser ein Spross des Hauses Salmingen war. Hoffentlich würde sich sein mütterliches Erbe durchsetzen, ansonsten sah Erlan für den Jungen auf lange Sicht schwarz.<br.>Ruhig wartete er ab, aber einen gezielten Vertragsbruch würde er nicht tolerieren.<br.>[[nor:RoklanVonLeihenhof|Roklan von Galebquell]] hatte den Ausführungen Sephira Birningers und Baronin Praiodaras gelauscht. An einigen Stellen von Praiodaras Rede hatte er kaum merklich genickt.<br.>Jetzt, da die wolfssteiner Baronin geendet hatte, brachte sich der junge [[nor:BaronieGalebquell|galebqueller]] Baron ein.<br.>„Ich stimme Ihrer Hochgeboren Praiodara zu“, erklärte er mit Blick erst auf Hagen, dann auf Frylinde, dann auf seine Schwester Ansoalda gerichtet.<br.>„Einen einmal geschlossenen Vertrag zu brechen, ist nicht gerade ein ritterliches Verhalten. Ob“, er betonte dieses eine kleine Wort laut, „nein, vielmehr dass der Vertrag an sich ehrlich und ehrenhaft geschlossen wird, dafür sitzen wir ja hier. Was ist denn mit der Burg Schwarzenfels?“ hakte er noch einmal gezielt die Anmerkung Baronin Praiodaras nach.<br.>„Was macht sie so wichtig für die Bürger Twergenhausens, dass sie sie auf ewig pachten möchten? Hier komme ich zu einem weiteren Punkt: Warum auf ewig? Welcher Händler, Grundherr, Kaufmann verpachtet seine Güter auf ewig? Nein, genau das würde ich immer noch einschränken wollen und ich bin mir sicher, die Kaufherren Twergenhausens werden es verstehen.“<br.>Roklan sah sich erwartungsvoll um. Dann stutzte er:<br.>„Was mir gerade einfällt… Twergenhausen ist doch Herzogenstadt? Und ist nicht seine Hoheit ein Befürworter Hagens, wenn er auch nicht direkt in den Konflikt eingreifen kann? Sollten und können wir nicht Twergenhausen gerade darauf aufmerksam machen?“<br.>
„Einen rechtskräftigen Vertrag zu brechen, wäre allerdings eine große Schuld – gerade für
[http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=rondrianvonmaringen Rondrian] musste mehrmals kräftig husten, als er sich aus seinem Stuhl stemmte. Irgendetwas lag ihm seit der gestrigen Nach auf der Brust. Dennoch, da galt es jetzt nicht drüber zu sinnieren. Nebenbei hatte dieser Umstand zum Glück den Effekt, das ihm sich viele Augenpaare zuwandten.<br.>Er räusperte sich erneut: „Herr,“ er verneigte sich gen Hagen „Versammelte Herrschaften, diesen Vertrag so zu belassen, wie ihn der Patrizier Gliependiek da so fein hat aufsetzen lassen, wäre töricht. Das haben die Kritiker vortrefflich erkannt. Daher halte ich es für unumstößlich notwendig, die Passi mit unwiederbringlicher, und sehr verlustreicher Endgültigkeit auf ein endliches Mass zu stutzen. Denn diese Ewigkeit könnte einer Erblichkeit der Privilegien an das Patrizierhaus gleichen. Das mag Vorteile haben, aber, wie auch bei der Erblichkeit der Lehnseide unser aller Familien, hängt die Fortdauer ja an zufriedenstellender Erfüllung unserer Pflichten. Sobald wir aber desem Mann die Ewigkeit zu gestanden haben, was hindert ihn daran, in anderen Passi Wortbrüchig zu werden und sich trotzdem auf das unendliche Privilegium zu berufen. Ich sage...“, Rondrian musste inne halten und nach Luft schnappen. Herrin [[Peraine]], was war das nur? „...sage wir handeln weise, wenn wir diesen Passus streichen würden und die Feste an den Herzog als Mittler geben, bis die Klärung der „Angrond-frage“ erfolgte.“<br.>Er sackte schwer in den Stuhl zurück und winkte nach einem Becher Wasser.<br.>Der Ritter aus Eisenstein konnte den beiden Vorrednern nur zustimmen. Vor allem in Bezug auf den Vetragsbruch. Es mochte vielseitige Argumente geben, wie sich ein Abweichen vom Vetrag begründen liese, letztlich würde es das Vertrauen stören. Das Vetrauen zwischen der Herzogenstadt und deren Verbüdeten einer Seits und Hagen und dessen Verbündeten.<br.>Mochte es noch so gut rechtlich erklärt werden, der Schaden, den solch ein Akt zur
ein herrschendes Adelshaus, dass seine Verpflichtungen im Sinne Praios damit verletzen würde.
Konsequenz hätte war nicht abzuschätzen, konnte Gorwin und sein Herr nicht wünschen. Doch genug und eindeutige Worte waren dazu bereits vorgetragen worden. Der Ritter vermochte auch nur eine knappe Ergänzung anzufügen, als er im Anschluss des Maringers das Wort ergriff.<br.>„Der Ansichten seiner Hochgeboren“, womit er wohlwollend Roklan anblickte, „und seiner Wohlgeboren möchte ich mich anschließen. Zudem scheint es mir eine Anmaßung und Herausforderung der Zwölfe, wenn ein Vertrag auf eine Ewigkeit hin abgeschlossen wird. Steht es Sterblichen zu, über eine Ewigkeit zu entscheiden?“, womit er anwesende Geweihte fragend anblickte.<br.>„Auf eine Einzahl oder einer bestimmten Vielzahl von Zwölf Götterläufen sollte dieser Passus beschränkt sein. Sodann mag es, wie üblich, die Möglichkeit geben dies auszudehnen. Damit sollte sich die Stadt sicher zufriedenstellen können.“<br.>Erlan hatte sich nun doch entschlossen zu sprechen.<br.>„Ein gezielter Vertragsbruch mag eines [[Phex]]geweihten würdig sein, aber wenn ein Adliger sein Wort gibt, dann sollte er es auch einhalten. Ein Entschuldigung und ein Widerruf der Worte eures Vaters ist natürlich ungeheuerlich und sollte ersatzlos aus dem Vertragswerk gestrichen werden. Es reicht doch völlig aus, wenn ihr den Vertrag persönlich vor den Bürgern bestätigt, alles andere wäre eine Beleidigung.“
Meint ihr nicht, Hochgeboren?“ Nicht Hagen sprach sie an, das war offensichtlich. Dessen
Mutter Frylinde schien ihr wohl die passende Ansprechpartnerin zu sein. Wie üblich sprach die
Wolfssteiner Baronin recht leise, so dass die Anwesenden konzentriert zuhören mussten, so sie
denn der Baronin folgen mochten.
 
„So erlaubt mir denn einige weitere Anmerkungen – respective Fragen. Diese Burg, ich
glaube Schwarzfels war der Name, wie wichtig ist sie? Hinsichtlich Einnahmen, Kosten und
natürlich ihrer militärischen Bedeutung? Des Weiteren, das Angebot des Magistrats die Kosten
für die Mietlinge zu übernehmen, sollte genauer beleuchtet werden. Welcher Art diese Mietlinge
sein dürfen, wurde nicht festgelegt. So ist es doch nur rechtens, wenn sich das Haus Salmingen-
Sturmfels der besten Mietlinge bedient, die derzeit zu bekommen sind für gutes Gold, oder nicht?
Keine dahergelaufenen Andergaster Plänkler, sondern enorm teure und effektive Einheiten wie
beispielsweise die Almadaner Hakenspieße oder die Yaquirtaler Pikeniere… Über den letzten
Passus vermag ich nicht zu entscheiden, jedoch sollten hier Ehre, Wahrheit und Nutzen wohl
gegeneinander aufgewogen werden.“
 
Erlan seufzte innerlich auf. Das Hagen mit dem Widerruf der Worte seines Vaters
Probleme hatte verstand er ja, aber seine Ambitionen den Vertrag zu brechen, sobald sich eine
Gelegenheit bot passte Erlan überhaupt nicht. Schnell warf er Frylinde einen Blick zu. Er
unterstütze Hagen nur, weil er dieser ein Spross des Hauses Salmingen war. Hoffentlich würde
sich sein mütterliches Erbe durchsetzen, ansonsten sah Erlan für den Jungen auf lange Sicht
schwarz. Ruhig wartete er ab, aber einen gezielten Vertragsbruch würde er nicht tolerieren.
 
Roklan von Galebquell hatte den Ausführungen Sephira Birningers und Baronin
Praiodaras gelauscht. An einigen Stellen von Praiodaras Rede hatte er kaum merklich genickt.
Jetzt, da die wolfssteiner Baronin geendet hatte, brachte sich der junge galebqueller Baron ein.
„Ich stimme Ihrer Hochgeboren Praiodara zu.“ Erklärte er mit Blick erst auf Hagen, dann
auf Frylinde, dann auf seine Schwester Ansoalda gerichtet. „Einen einmal geschlossenen Vertrag
zu brechen, ist nicht gerade ein ritterliches Verhalten. Ob!“ Er betonte dieses eine kleine Wort
laut. „Nein, vielmehr dass der Vertrag an sich ehrlich und ehrenhaft geschlossen wird, dafür
sitzen wir ja hier. Was ist denn mit der Burg Schwarzenfels?“ hakte er noch einmal gezielt die
Anmerkung Baronin Praiodaras nach. „Was macht sie so wichtig für die Bürger Twergenhausens,
dass sie sie auf ewig pachten möchten? Hier komme ich zu einem weiteren Punkt: Warum auf
ewig? Welcher Händler, Grundherr, Kaufmann verpachtet seine Güter auf ewig? Nein, genau das
würde ich immer noch einschränken wollen und ich bin mir sicher, die Kaufherren
Twergenhausens werden es verstehen.“ Roklan sah sich erwartungsvoll um. Dann stutzte er:
„Was mir gerade einfällt… Twergenhausen ist doch Herzogenstadt? Und ist nicht seine Hoheit
ein Befürworter Hagens, wenn er auch nicht direkt in den Konflikt eingreifen kann? Sollten und
können wir nicht Twergenhausen gerade darauf aufmerksam machen?“
 
Rondrian musste mehrmals kräftig husten, als er sich aus seinem Stuhl
stemmte. Irgendetwas lag ihm seit der gestrigen Nach auf der Brust. Dennoch, da galt es jetzt
nicht drüber zu sinnieren. Nebenbei hatte dieser Umstand zum Glück den Effekt, das ihm sich
viele Augenpaare zuwandten. Er räusperte sich erneut: „Herr,“ er verneigte sich gen Hagen
„Versammelte Herrschaften, diesen Vertrag so zu belassen, wie ihn der Patrizier Gliependiek da
so fein hat aufsetzen lassen, wäre töricht. Das haben die Kritiker vortrefflich erkannt. Daher halte
ich es für unumstößlich notwendig, die Passi mit unwiederbringlicher, und sehr verlustreicher
Endgültigkeit auf ein endliches Mass zu stutzen. Denn diese Ewigkeit könnte einer Erblichkeit
der Privilegien an das Patrizierhaus gleichen. Das mag Vorteile haben, aber, wie auch bei der
Erblichkeit der Lehnseide unser aller Familien, hängt die Fortdauer ja an zufriedenstellender
Erfüllung unserer Pflichten. Sobald wir aber desem Mann die Ewigkeit zu gestanden haben, was
hindert ihn daran, in anderen Passi Wortbrüchig zu werden und sich trotzdem auf das unendliche
Privilegium zu berufen. Ich sage...“ Rondrian musste inne halten und nach Luft schnappen Herrin
Peraine, was war das nur? „...sage wir handeln weise, wenn wir diesen Passus streichen würden
und die Feste an den Herzog als Mittler geben, bis die Klärung der „Angrond-frage“ erfolgte.“ Er
sackte schwer in den Stuhl zurück und winkte nach einem Becher Wasser.
 
Der Ritter aus Eisenstein konnte den beiden Vorrednern nur zustimmen. Vor
allem in Bezug auf den Vetragsbruch. Es mochte vielseitige Argumente geben, wie sich ein
Abweichen vom Vetrag begründen liese, letztlich würde es das Vertrauen stören. Das Vetrauen
zwischen der Herzogenstadt und deren Verbüdeten einer Seits und Hagen und dessen
Verbündeten. Mochte es noch so gut rechtlich erklärt werden, der Schaden, den solch ein Akt zur
Konsequenz hätte war nicht abzuschätzen, konnte Gorwin und sein Herr nicht wünschen. Doch
genug und eindeutige Worte waren dazu bereits vorgetragen worden.
Der Ritter vermochte auch nur eine knappe Ergänzung anzufügen, als er im Anschluss des
Maringers das Wort ergriff.
 
„Der Ansichten seiner Hochgeboren“, womit er wohlwollend Roklan anblickte, „und seiner
Wohlgeboren möchte ich mich anschließen. Zudem scheint es mir eine Anmaßung und
Herausforderung der Zwölfe, wenn ein Vertrag auf eine Ewigkeit hin abgeschlossen wird. Steht
es sterblichen zu über eine Ewigkeit zu entscheiden?“ womit er anwesende Geweihte fragend
anblickte. „Auf eine Einzahl oder einer bestimmten Vielzahl von Zwölf Götterläufen sollte dieser
Passus beschränkt sein. Sodann mag es, wie üblich, die Möglichkeit geben dies auszudehnen.
Damit sollte sich die Stadt sicher zufriedenstellen können.“
 
Erlan hatte sich nun doch entschlossen zu sprechen. „Ein gezielter Vertragsbruch
mag eines Phexgeweihten würdig sein, aber wenn ein Adliger sein Wort gibt, dann sollte er es
auch einhalten. Ein Entschuldigung und ein Widerruf der Worte eures Vaters ist natürlich
ungeheuerlich und sollte ersatzlos aus dem Vertragswerk gestrichen werden. Es reicht doch völlig
aus, wenn ihr den Vertrag persönlich vor den Bürgern bestätigt, alles andere wäre eine
Beleidigung.“
[[Kategorie:Abenteuer]]
[[Kategorie:Abenteuer]]
{{#set:Erstellt am=2010-02-01T18:35:44|Seitenersteller ist=Benutzer:Geron}}
{{#set:Erstellt am=2010-02-01T18:35:44|Seitenersteller ist=Benutzer:Geron}}

Version vom 2. April 2012, 10:28 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"