Dohlenfelder Thronfolgestreit - Endlich Ruhe: Unterschied zwischen den Versionen

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[http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=ardorvonschwarzfels Ritter Ardor von und zu Schwarzfels] sicherlich auf Seiten ihres Stiefsohnes Angrond stand, und übergab dann ihrer Freundin und Vertrauen, der Hohe Lehrmeisterin des Hesindetempels zu Salmingen, [[Sephira Birninger]], das Wort:<br.>„Habt dank, Frylinde. Ich möchte darauf aufmerksam machen, das der Passus sextum, die Zusage der ‚strikten Geheimhaltung’, von den Gliependieks nicht einzuhalten sein wird. Hier haben wir also einen Vertragspunkt, der fast zwangsläufig zum Vertragsbruch führt. Solange keine Salvatorische Klausel, also eine Bestimmung, welche Rechtsfolgen eintreten sollen, wenn einzelne Vertragsteile sich als unwirksam oder undurchführbar erweisen sollten, eingebunden wird, können wir hiermit jederzeit den Vertrag für nichtig erklären!“<br.>Frylinde unterdrückte ein Grinsen. Auf diesen Passus hatte sie in den Verhandlungen um den Vorvertrag bestanden. Und sie hatte geahnt, dass Sephira diesen Einwurf bringen würde.<br.>Sie kannte das klare und strukturierte Denken ihrer Freundin sehr genau. Während der vorherigen Unterhaltungen hatte Hagen sich den Vorvertrag reichen lassen, den die Sekretärin Gliependieks auf dem Tisch hatte liegen lassen. Fast unhörbar vor sich hin
[http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=landadel&recordID=ardorvonschwarzfels Ritter Ardor von und zu Schwarzfels] sicherlich auf Seiten ihres Stiefsohnes Angrond stand, und übergab dann ihrer Freundin und Vertrauen, der Hohe Lehrmeisterin des Hesindetempels zu Salmingen, [[Sephira Birninger]], das Wort:<br.>„Habt dank, Frylinde. Ich möchte darauf aufmerksam machen, das der Passus sextum, die Zusage der ‚strikten Geheimhaltung’, von den Gliependieks nicht einzuhalten sein wird. Hier haben wir also einen Vertragspunkt, der fast zwangsläufig zum Vertragsbruch führt. Solange keine Salvatorische Klausel, also eine Bestimmung, welche Rechtsfolgen eintreten sollen, wenn einzelne Vertragsteile sich als unwirksam oder undurchführbar erweisen sollten, eingebunden wird, können wir hiermit jederzeit den Vertrag für nichtig erklären!“<br.>Frylinde unterdrückte ein Grinsen. Auf diesen Passus hatte sie in den Verhandlungen um den Vorvertrag bestanden. Und sie hatte geahnt, dass Sephira diesen Einwurf bringen würde.<br.>Sie kannte das klare und strukturierte Denken ihrer Freundin sehr genau. Während der vorherigen Unterhaltungen hatte Hagen sich den Vorvertrag reichen lassen, den die Sekretärin Gliependieks auf dem Tisch hatte liegen lassen. Fast unhörbar vor sich hin
murmelnd las er den Vertrag noch einmal durch.<br.>Für fast alle Anwesenden überraschend unterbrach er nun lautstark die Rede der Geweihten:<br.>„Dieser Passus duodecimum! Eine Unverschämtheit! Niemals werde ich das Erbe meines Vaters schmähen, indem ich seine Worte widerrufen werde! Niemals! Lieber verzichte ich auf Dohlenfelde, als dass ich mich vor diesen aufgeblasenen Pfeffersäcken im Stadtrat Twergenhausens zum [[Goblins|Goblin]] machen lasse! Nie und nimmer werde ich mich für die Worte meines geliebten Vaters [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=bernhelmvonsturmfels Bernhelm] entschuldigen, und schon gar nicht vor Bürgern! Bei [[Rondra]] und ihren elf Geschwistern! Nie und nimmer!“<br.>Der dreifache Baron atmete tief durch.<br.>Ritter [[Korbrandt von Bösenbursch|Korbrandt]] lächelte: Er liebte dieses Feuer, das im Herzen seines Freundes brannte! Hagen war ein Ehrenmann, wie er Rondra gefiel. Er war stolz darauf, in Hagens Diensten zu stehen.<br.>Und ergriff nach seinem Baron das Wort, polternd wie immer: „Bei Rondra, ich stimme meinem Herrn zu: Die Ehre darf man sich niemals abschneiden lassen, das ist unter der Würde eines Ritters. Nehmen wir das Gold der Pfeffersäcke, und lassen wir sie die Burg Schwarzfels für uns erobern. Dann erklären wir, wenn die ganze Baronie unter unserer Kontrolle ist und wann immer es uns in den Kram passt, den ganzen Vertrag einfach für null und nichtig – ich habe Euch doch richtig verstanden, Hochwürden Sephira? Und dann jagen wir die Städter aus Burg Schwarzfels einfach wieder hinaus! Jawoll, so sollten wir mit dem Pack umgehen! Sie erst mit ihren eigenen Waffen schlagen, ihrer Spitzfindigkeit und Prinzipienreiterei! Und ihnen dann ihre
murmelnd las er den Vertrag noch einmal durch.<br.>Für fast alle Anwesenden überraschend unterbrach er nun lautstark die Rede der Geweihten:<br.>„Dieser Passus duodecimum! Eine Unverschämtheit! Niemals werde ich das Erbe meines Vaters schmähen, indem ich seine Worte widerrufen werde! Niemals! Lieber verzichte ich auf Dohlenfelde, als dass ich mich vor diesen aufgeblasenen Pfeffersäcken im Stadtrat Twergenhausens zum [[Goblins|Goblin]] machen lasse! Nie und nimmer werde ich mich für die Worte meines geliebten Vaters [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=bernhelmvonsturmfels Bernhelm] entschuldigen, und schon gar nicht vor Bürgern! Bei [[Rondra]] und ihren elf Geschwistern! Nie und nimmer!“<br.>Der dreifache Baron atmete tief durch.<br.>Ritter [[Korbrandt von Bösenbursch|Korbrandt]] lächelte: Er liebte dieses Feuer, das im Herzen seines Freundes brannte! Hagen war ein Ehrenmann, wie er Rondra gefiel. Er war stolz darauf, in Hagens Diensten zu stehen.<br.>Und ergriff nach seinem Baron das Wort, polternd wie immer: „Bei Rondra, ich stimme meinem Herrn zu: Die Ehre darf man sich niemals abschneiden lassen, das ist unter der Würde eines Ritters. Nehmen wir das Gold der Pfeffersäcke, und lassen wir sie die Burg Schwarzfels für uns erobern. Dann erklären wir, wenn die ganze Baronie unter unserer Kontrolle ist und wann immer es uns in den Kram passt, den ganzen Vertrag einfach für null und nichtig – ich habe Euch doch richtig verstanden, Hochwürden Sephira? Und dann jagen wir die Städter aus Burg Schwarzfels einfach wieder hinaus! Jawoll, so sollten wir mit dem Pack umgehen! Sie erst mit ihren eigenen Waffen schlagen, ihrer Spitzfindigkeit und Prinzipienreiterei! Und ihnen dann ihre
dummen Pöbelschädel zertrümmern!“<br.>Hagen nahm seinen Krug und stieß scheppernd mit Korbrandt an. Sein Freund war ein Mann, wie es nur wenige gab – er war stolz, ihn in seinem Gefolge zu haben.<br.>Der sonst redegewandte Ritter Gorwin wirkte nun, als wisse nun nicht so recht, was er auf den Ausbruch Hagens Antworten sollte.<br.>Er wusste wohl, welche Stellung der einstmalige Baron von Dohlenfelde gegenüber der Stadtoberen und mit diesen verbündeten [[Albenhuser Bund|Händlerbund]] eingenommen hatte. Vor den Verhandlungen zu [[Salmingen]] hatte es jedoch keine Absprache mit Vertretern des Bundes gegeben, doch kannte der Ritter die Ansichten seines Herrn: was auch immer ausgehandelt wurde, es musste dem Bund genügen, damit letztlich auch dem Herrn von Gliependiek und durfte keineswegs den Zorn der Herzogenstadt und noch weniger des Herzogs auf sich ziehen.<br.>Der Baron von Eisenstein war bestrebt mit Händler Bund und Hoheit ein besonders gutes Verhältnis zu wahren. Worin sich Hagen nun jedoch ereiferte, war bereits auf kurze Sicht eine Gefahr für das Bündnis und eine Gefahr für die Zukunft Dohlenfeldes, wie es im Sinne der meisten Anwesenden sein musste. Davon war der Ritter überzeugt.<br.>Zum ersten Mal schien der Blick des Ritters unsicher, hilfesuchend. Kurz blieb er am Baron von Tandosch hängen und schien zu hoffen, dass dieser dem Geschehen Einhalt gebieten konnte.<br.>Gorwin wusste, dass der Tandoscher mehr noch auf den Händlerbund und kaum weniger auf seine Hoheit hielt. Ein solches Vorhaben Hagens konnte kaum in dessen Interesse sein, vor allem wenn es um die Rechtmäßigkeit der gesamten Sache ging. Einen solchen Vertag zu schließen und vor einem Vertreter der Zwölfe zu bezeugen, gänzlich mit dem Bewußtsein, ihn bei der ersten Gelegenheit zu brechen, derart für nichtig erklären, würde kein gutes Licht auf den zukünftigen Baron von Dohlenfelde werfen und kein gutes auf seine Verbündeten.<br.>Gorwin hatte Hagen unterschätzt. Seine Mutter jedoch nicht.<br.>Die [[alb:Praiodara von Wolfsstein-Föhrenstieg|Baronin zu Wolfsstein]] hatte der Sekretärin des Twergenhausener Bürgermeisters aufmerksam zugehört, schließlich war Praiodara als Abgängerin des [[wikav:Elenvina|Elenviner]] Rechtsseminars sehr daran interessiert, was sich der Magistrat der Herzogenstadt an
dummen Pöbelschädel zertrümmern!“<br.>Hagen nahm seinen Krug und stieß scheppernd mit Korbrandt an. Sein Freund war ein Mann, wie es nur wenige gab – er war stolz, ihn in seinem Gefolge zu haben.<br.>Der sonst redegewandte Ritter Gorwin wirkte nun, als wisse nun nicht so recht, was er auf den Ausbruch Hagens Antworten sollte.<br.>Er wusste wohl, welche Stellung der einstmalige Baron von Dohlenfelde gegenüber der Stadtoberen und mit diesen verbündeten [[Albenhuser Bund|Händlerbund]] eingenommen hatte. Vor den Verhandlungen zu [[Salmingen]] hatte es jedoch keine Absprache mit Vertretern des Bundes gegeben, doch kannte der Ritter die Ansichten seines Herrn: was auch immer ausgehandelt wurde, es musste dem Bund genügen, damit letztlich auch dem Herrn von Gliependiek und durfte keineswegs den Zorn der Herzogenstadt und noch weniger des Herzogs auf sich ziehen.<br.>Der Baron von Eisenstein war bestrebt mit Händler Bund und Hoheit ein besonders gutes Verhältnis zu wahren. Worin sich Hagen nun jedoch ereiferte, war bereits auf kurze Sicht eine Gefahr für das Bündnis und eine Gefahr für die Zukunft Dohlenfeldes, wie es im Sinne der meisten Anwesenden sein musste. Davon war der Ritter überzeugt.<br.>Zum ersten Mal schien der Blick des Ritters unsicher, hilfesuchend. Kurz blieb er am Baron von Tandosch hängen und schien zu hoffen, dass dieser dem Geschehen Einhalt gebieten konnte.<br.>Gorwin wusste, dass der Tandoscher mehr noch auf den Händlerbund und kaum weniger auf seine Hoheit hielt. Ein solches Vorhaben Hagens konnte kaum in dessen Interesse sein, vor allem wenn es um die Rechtmäßigkeit der gesamten Sache ging. Einen solchen Vertag zu schließen und vor einem Vertreter der Zwölfe zu bezeugen, gänzlich mit dem Bewußtsein, ihn bei der ersten Gelegenheit zu brechen, derart für nichtig erklären, würde kein gutes Licht auf den zukünftigen Baron von Dohlenfelde werfen und kein gutes auf seine Verbündeten.<br.>Gorwin hatte Hagen unterschätzt. Seine Mutter jedoch nicht.<br.>Die [[alb:Praiodara von Wolfsstein-Föhrenstieg|Baronin zu Wolfsstein]] hatte der Sekretärin des Twergenhausener Bürgermeisters aufmerksam zugehört, schließlich war Praiodara als Abgängerin des [[Elenvina|Elenviner]] Rechtsseminars sehr daran interessiert, was sich der Magistrat der Herzogenstadt an
Gemeinheiten und Unbotmäßigkeiten ausgedacht hatte.<br.>Sie fühlte sich bestätigt, als die Sekretärin geendet hatte. Unter Adeligen wäre dieser Vertrag vielleicht noch annehmbar gewesen, aber dieser Gliependiek hatte anscheinend wirklich vergessen, wo seine Rolle in der [[praios]]gefälligen Ordnung war. Geradezu ketzerisch, könnte man meinen.<br.>Jedoch ließ es die zierliche Baronin wie so oft nicht zu, dass man ihre Gedanken oder Gefühlsregungen von ihrem Antlitz ablesen konnte. Ihre eisblauen Augen musterten den Patrizier und jeden der bisherigen Redner aufmerksam.<br.>Die beiden weiteren blonden Frauen in ihrem Gefolge konnten da ihre Verachtung bereits deutlich weniger verhehlen. Es hatte schon etwas bildhaftes, die kleine Baronin zwischen den beiden – offensichtlich kampferprobten – Edlen zu sehen, die zu ihrem persönlichen Gefolge gehörten.<br.>Dem eher plumpen Aktionismus Hagens und Korbrandts gönnte Praiodara nicht einmal ein Schmunzeln.
Gemeinheiten und Unbotmäßigkeiten ausgedacht hatte.<br.>Sie fühlte sich bestätigt, als die Sekretärin geendet hatte. Unter Adeligen wäre dieser Vertrag vielleicht noch annehmbar gewesen, aber dieser Gliependiek hatte anscheinend wirklich vergessen, wo seine Rolle in der [[praios]]gefälligen Ordnung war. Geradezu ketzerisch, könnte man meinen.<br.>Jedoch ließ es die zierliche Baronin wie so oft nicht zu, dass man ihre Gedanken oder Gefühlsregungen von ihrem Antlitz ablesen konnte. Ihre eisblauen Augen musterten den Patrizier und jeden der bisherigen Redner aufmerksam.<br.>Die beiden weiteren blonden Frauen in ihrem Gefolge konnten da ihre Verachtung bereits deutlich weniger verhehlen. Es hatte schon etwas bildhaftes, die kleine Baronin zwischen den beiden – offensichtlich kampferprobten – Edlen zu sehen, die zu ihrem persönlichen Gefolge gehörten.<br.>Dem eher plumpen Aktionismus Hagens und Korbrandts gönnte Praiodara nicht einmal ein Schmunzeln.



Version vom 1. April 2012, 18:59 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"