Bewährungsprobe am Trolleck - Sturm auf Burg Trolleck 01: Unterschied zwischen den Versionen

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"Gefallen bei der Verteidigung seiner Burg", sagte er leise, "Boron hab ihn selig!"<br/>In den Sekunden betroffener Stille war das Zähneknirschen Robans deutlich zu hören.<br/>"Es wird langsam Zeit, dass wir ein paar von diesen Dreckschweinen auf [[wikav:Golgari|Golgari]] hieven!" zischte er wütend. "Vielleicht können wir dem Feind von hier aus noch mal gepflegt in den Rücken fallen, oder..."<br/>Die Schritte eines heran eilenden zur Beobachtung eingeteilten gräflichen Soldaten unterbrachen ihn.<br/>"Kommt rasch, Wohlgeboren! Das müsst Ihr sehen! Der Feind sammelt sich am Tor!"<br/>Bald darauf stand man dicht gedrängt vor einem der kleinen Kellerfenster, kaum mehr als einem vergitterten Loch, durch das nur spärliches Licht fiel. Roban zählte knapp drei Dutzend Kämpfer am Tor.<br/>"So viel zum hochwohlgeborenen Überraschungsangriff!" knurrte er ärgerlich. Mit der Burg im Rücken, energisch angreifend, würde man die Reihen der ohnehin kaum motivierten Spießgesellen wohl rasch ins Wanken bringen. Er zerbiss einen Fluch, zählte noch einmal die Streiter des Feindes.<br/>Roban blinzelte einige Male.<br/>"Etilian, schaut mal zum Torhaus rüber! Täuschen mich meine Glotzerchen, oder stehen da wirklich nur noch zwei so Gestalten herum, die als einzige nicht mit Ausrücken?"<br/>Der Darpatier musste sich ein wenig recken, doch nach ein paar Sekunden konnte er die Beobachtung bestätigen. Sämtliche Streiter standen im Burghof bereit, nur noch zwei Mann am Torhaus, niemand mehr auf den Wehrgängen oder Türmen.<br/>"[[Briefspieltext vielleicht mit::Ork]]endreck und Donnerwetter, da kommt mir doch glatt eine Idee", murmelte Roban nachdenklich. "Von Garnelhaun, habt Ihr Schreibwerk dabei?"<br/>"Ein Herold des Fürsten pflegt derlei bei sich zu tragen", antwortete der Angesprochene pflichtbewußt, zückte Kohlestift und zusammen gefaltetes Pergament.<br/>"Schön, dann schreibt schnell auf: Feind plant Ausfall von Trolleck aus. Versucht, den Feind mit einem vorgetäuschten Rückzug von der Burg fortzulocken. Wir versuchen, derweil das Torhaus zu nehmen und die Tore von Trolleck hinter dem Gegner zu schließen!"<br/>Derwart von Garnelhaun kritzelte, so rasch er konnte. Dann suchte er in seinen Gürteltaschen nach Siegelwachs.<br/>"Macht nicht so ein Brimborium", brummte Roban. Mit seinem Siegelring kratzte er einige Male im Schimmel an der Kerkerwand, bis sich eine ordentliche Menge der schmierigen Patina darauf gesammelt hatte. Dann drückte er den Ring einmal fest gegen das Pergament. Eine grüne Faust blieb darauf zurück.<br/>"Nicht schön, aber selten!" befand er. "Dann los, von Garnelhaun. Sputet Euch, ehe der Graf sich eine blutige Nase holt!"<br/>Während der Herold mit der Nachricht davoneilte, winkte Etilian Roban von Koschtal wieder an das kleine Fenster. Etwas überrascht konnten die beiden beobachten, wie auch die Torwachen ihren Posten verließen. Für einige Augenblicke waren die beiden nicht zu sehen; dann erschienen sie am Fuße des Turmes und eilten noch vor den einst als Verbrechern verurteilten Besatzern der Burg durch das Tor. Kurz darauf setze sich die ganze Truppe in einen leisen, nicht sonderlich gleichmäßigen Marsch, durchquerte den Zugang zur Feste Trolleck und verschwand auf der sich anschließenden steinernen Brücke aus den Augen der in aller Heimlichkeit eingedrungenen Beobachter. Für einen Augenblick sahen sich die beiden Adligen verwirrt an. Wollte der Feind wirklich die Burg ganz und gar aufgeben?<br/>Dann trat fast zur gleichen Zeit Erkenntnis in ihre Augen.<br/>"Die Vorburg…" flüsterte der Heiler und der Ritter von Koschtal nickte grinsend: "Die beiden müssen dort ebenfalls das Tor öffnen. Diese Halunken lassen wirklich nur diese zwei armen Schlucker zurück. Nun, bei Rondra, wenn sie ihre Kumpanen durch das Tor gelassen und brav den schweren Balken wieder an seinen Platz geschoben haben, werden sie feststellen, dass sie es sind, die sich auf der unsichereren Seite befinden!"<br/>In aller Eile sammelten sich die verbliebenen Eindringlinge, was aufgrund der geringen Anzahl nicht besonders lange dauerte.<br/>"Wir haben nicht mehr viele Leute. Wenn wir uns auf die Hauptburg beschränken, kann uns gar nichts passieren, aber dann kann sich der Feind in der Vorburg verschanzen, wenn wir Pech haben", raunte Etilian Roban zu, während die Soldaten in dem kleinen Kellerraum zusammenkamen. Gerade einmal acht Mann blickten ihnen noch entgegen.<br/>Roban musste nicht lange nachdenken und verkündete dem kleinen Trupp: "Männer, wir werden diese Burg im Handstreich nehmen. Allerdings wird uns das nur gelingen, wenn wir mit Bedacht vorgehen. Zuerst werden wir den Torturm sichern. Ihr beide", dabei zeigte er auf zwei jüngere Bewaffnete, "begleitet Wohlgeboren Etilian dorthin. Wir übrigen werden uns über die Brücke schleichen sobald der Feind sich vom Grafen hat rauslocken lassen wie eine gierige [[wikav:Sumpfranze|Sumpfranze]]. Wenn der Feind zu weit weg ist, um rechtzeitig wieder am Tor zu sein, nützt es den Wächtern gar nichts, wenn sie sich die Kehle aus dem Leib brüllen."<br/>Die Männer und Frauen nickten, um zu zeigen, dass sie verstanden hatten und Roban stellte ein wenig erstaunt fest, dass ihm wirklich zuerst eine Sumpfranze in den Sinn gekommen war und nicht etwa eine Ratte oder Ähnliches. Nun, das Moor prägte wohl auch ihn.<br/>Etilian war neben ihn getreten. Vielleicht hätte er den Darpatier vorher fragen sollen, ob er mit seinem Kommando einverstanden war, aber es hätte sowieso keine andere Möglichkeit gegeben. Er brauchte am Tor jemanden, der ruhig blieb und die richtigen Entscheidungen traf.<br/>"Wenn etwas daneben gehen sollte, verlasse ich mich darauf, dass ihr das Fallgitter herunterlasst. Diese Mordgesellen dürfen auf keinen Fall erneut Trolleck besetzen!" erklärte er mit gedämpfter Stimme, während er seinen verstärkten Lederhandschuh wieder anzog, den er für das Siegeln abgelegt hatte.<br/>Roban konnte im Halbdunkel nur schwer den Ausdruck in den Augen des braunhaarigen Neukoschers ablesen, aber er hatte das Gefühl, dass dieser schwer schluckte, bevor er nickte.<br/>Weiterhin vorsichtig – vielleicht verbarg sich ja doch noch irgendwo einer der Mordbuben – bewegten sich die beiden Adligen mit den ihnen verbliebenen gräflichen Mannen die Treppe hinauf und öffneten die schwere Tür aus stabilem Eichenholz an ihrem Ende.<br/>Der Gang hatte sie in den Bergfried geführt. Auch hier war alles still und kein Anzeichen menschlichen Lebens zeigte sich. Nach kurzem Lauschen verließen sie die Kellertreppe und sammelten sich im Erdgeschoss. Die aus schwerem, grauen Gestein geformten Mauern waren von enormer Stärke. Dieser Teil der Burg sollte auch dann noch standhalten, wenn alles andere schon gefallen war. So hatte der Raum auch keine Fenster und sie musste einen der Männer ein Stockwerk nach oben schicken, damit er durch eine der schmalen Schießscharten linsen und ihnen Bericht erstatten konnte: Noch hatte der Feind die Vorburg nicht verlassen; noch hieß es geduldig abwarten.
 
"Gefallen bei der Verteidigung seiner Burg", sagte er leise, "Boron hab ihn selig!"<br/>In den Sekunden betroffener Stille war das Zähneknirschen Robans deutlich zu hören.<br/>"Es wird langsam Zeit, dass wir ein paar von diesen Dreckschweinen auf [[wikav:Golgari|Golgari]] hieven!" zischte er wütend. "Vielleicht können wir dem Feind von hier aus noch mal gepflegt in den Rücken fallen, oder..."<br/>Die Schritte eines heran eilenden zur Beobachtung eingeteilten gräflichen Soldaten unterbrachen ihn.<br/>"Kommt rasch, Wohlgeboren! Das müsst Ihr sehen! Der Feind sammelt sich am Tor!"<br/>Bald darauf stand man dicht gedrängt vor einem der kleinen Kellerfenster, kaum mehr als einem vergitterten Loch, durch das nur spärliches Licht fiel. Roban zählte knapp drei Dutzend Kämpfer am Tor.<br/>"So viel zum hochwohlgeborenen Überraschungsangriff!" knurrte er ärgerlich. Mit der Burg im Rücken, energisch angreifend, würde man die Reihen der ohnehin kaum motivierten Spießgesellen wohl rasch ins Wanken bringen. Er zerbiss einen Fluch, zählte noch einmal die Streiter des Feindes.<br/>Roban blinzelte einige Male.<br/>"Etilian, schaut mal zum Torhaus rüber! Täuschen mich meine Glotzerchen, oder stehen da wirklich nur noch zwei so Gestalten herum, die als einzige nicht mit Ausrücken?"<br/>Der Darpatier musste sich ein wenig recken, doch nach ein paar Sekunden konnte er die Beobachtung bestätigen. Sämtliche Streiter standen im Burghof bereit, nur noch zwei Mann am Torhaus, niemand mehr auf den Wehrgängen oder Türmen.<br/>"[[Briefspieltext vielleicht mit::Ork]]endreck und Donnerwetter, da kommt mir doch glatt eine Idee", murmelte Roban nachdenklich. "Von Garnelhaun, habt Ihr Schreibwerk dabei?"<br/>"Ein Herold des Fürsten pflegt derlei bei sich zu tragen", antwortete der Angesprochene pflichtbewußt, zückte Kohlestift und zusammen gefaltetes Pergament.<br/>"Schön, dann schreibt schnell auf: Feind plant Ausfall von Trolleck aus. Versucht, den Feind mit einem vorgetäuschten Rückzug von der Burg fortzulocken. Wir versuchen, derweil das Torhaus zu nehmen und die Tore von Trolleck hinter dem Gegner zu schließen!"<br/>Derwart von Garnelhaun kritzelte, so rasch er konnte. Dann suchte er in seinen Gürteltaschen nach Siegelwachs.<br/>"Macht nicht so ein Brimborium", brummte Roban. Mit seinem Siegelring kratzte er einige Male im Schimmel an der Kerkerwand, bis sich eine ordentliche Menge der schmierigen Patina darauf gesammelt hatte. Dann drückte er den Ring einmal fest gegen das Pergament. Eine grüne Faust blieb darauf zurück.<br/>"Nicht schön, aber selten!" befand er. "Dann los, von Garnelhaun. Sputet Euch, ehe der Graf sich eine blutige Nase holt!"<br/>Während der Herold mit der Nachricht davoneilte, winkte Etilian Roban von Koschtal wieder an das kleine Fenster. Etwas überrascht konnten die beiden beobachten, wie auch die Torwachen ihren Posten verließen. Für einige Augenblicke waren die beiden nicht zu sehen; dann erschienen sie am Fuße des Turmes und eilten noch vor den einst als Verbrechern verurteilten Besatzern der Burg durch das Tor. Kurz darauf setze sich die ganze Truppe in einen leisen, nicht sonderlich gleichmäßigen Marsch, durchquerte den Zugang zur Feste Trolleck und verschwand auf der sich anschließenden steinernen Brücke aus den Augen der in aller Heimlichkeit eingedrungenen Beobachter. Für einen Augenblick sahen sich die beiden Adligen verwirrt an. Wollte der Feind wirklich die Burg ganz und gar aufgeben?<br/>Dann trat fast zur gleichen Zeit Erkenntnis in ihre Augen.<br/>"Die Vorburg…" flüsterte der Heiler und der Ritter von Koschtal nickte grinsend: "Die beiden müssen dort ebenfalls das Tor öffnen. Diese Halunken lassen wirklich nur diese zwei armen Schlucker zurück. Nun, bei Rondra, wenn sie ihre Kumpanen durch das Tor gelassen und brav den schweren Balken wieder an seinen Platz geschoben haben, werden sie feststellen, dass sie es sind, die sich auf der unsichereren Seite befinden!"<br/>In aller Eile sammelten sich die verbliebenen Eindringlinge, was aufgrund der geringen Anzahl nicht besonders lange dauerte.<br/>"Wir haben nicht mehr viele Leute. Wenn wir uns auf die Hauptburg beschränken, kann uns gar nichts passieren, aber dann kann sich der Feind in der Vorburg verschanzen, wenn wir Pech haben", raunte Etilian Roban zu, während die Soldaten in dem kleinen Kellerraum zusammenkamen. Gerade einmal acht Mann blickten ihnen noch entgegen.<br/>Roban musste nicht lange nachdenken und verkündete dem kleinen Trupp: "Männer, wir werden diese Burg im Handstreich nehmen. Allerdings wird uns das nur gelingen, wenn wir mit Bedacht vorgehen. Zuerst werden wir den Torturm sichern. Ihr beide", dabei zeigte er auf zwei jüngere Bewaffnete, "begleitet Wohlgeboren Etilian dorthin. Wir übrigen werden uns über die Brücke schleichen sobald der Feind sich vom Grafen hat rauslocken lassen wie eine gierige [[wikav:Sumpfranze|Sumpfranze]]. Wenn der Feind zu weit weg ist, um rechtzeitig wieder am Tor zu sein, nützt es den Wächtern gar nichts, wenn sie sich die Kehle aus dem Leib brüllen."<br/>Die Männer und Frauen nickten, um zu zeigen, dass sie verstanden hatten und Roban stellte ein wenig erstaunt fest, dass ihm wirklich zuerst eine Sumpfranze in den Sinn gekommen war und nicht etwa eine Ratte oder Ähnliches. Nun, das Moor prägte wohl auch ihn.<br/>Etilian war neben ihn getreten. Vielleicht hätte er den Darpatier vorher fragen sollen, ob er mit seinem Kommando einverstanden war, aber es hätte sowieso keine andere Möglichkeit gegeben. Er brauchte am Tor jemanden, der ruhig blieb und die richtigen Entscheidungen traf.<br/>"Wenn etwas daneben gehen sollte, verlasse ich mich darauf, dass ihr das Fallgitter herunterlasst. Diese Mordgesellen dürfen auf keinen Fall erneut Trolleck besetzen!" erklärte er mit gedämpfter Stimme, während er seinen verstärkten Lederhandschuh wieder anzog, den er für das Siegeln abgelegt hatte.<br/>Roban konnte im Halbdunkel nur schwer den Ausdruck in den Augen des braunhaarigen Neukoschers ablesen, aber er hatte das Gefühl, dass dieser schwer schluckte, bevor er nickte.<br/>Weiterhin vorsichtig – vielleicht verbarg sich ja doch noch irgendwo einer der Mordbuben – bewegten sich die beiden Adligen mit den ihnen verbliebenen gräflichen Mannen die Treppe hinauf und öffneten die schwere Tür aus stabilem Eichenholz an ihrem Ende.<br/>Der Gang hatte sie in den Bergfried geführt. Auch hier war alles still und kein Anzeichen menschlichen Lebens zeigte sich. Nach kurzem Lauschen verließen sie die Kellertreppe und sammelten sich im Erdgeschoss. Die aus schwerem, grauen Gestein geformten Mauern waren von enormer Stärke. Dieser Teil der Burg sollte auch dann noch standhalten, wenn alles andere schon gefallen war. So hatte der Raum auch keine Fenster und sie musste einen der Männer ein Stockwerk nach oben schicken, damit er durch eine der schmalen Schießscharten linsen und ihnen Bericht erstatten konnte: Noch hatte der Feind die Vorburg nicht verlassen; noch hieß es geduldig abwarten.
  
[[Kategorie:Abenteuer]]
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Version vom 17. Juli 2017, 19:57 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Bewährungsprobe am Trolleck"