“Metenar, mein Metenar!”: Unterschied zwischen den Versionen

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K (Textersetzung - „Briefspieltext vielleicht mit::Wächter Rohals“ durch „Briefspieltext vielleicht mit::Orden der Wächter Rohals“)
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|Titel=“Metenar, mein Metenar!”
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{{Kosch-Kurier-Titel|AusgabeNr=7|Monatsname=Peraine|Jahreszahl=1015}}
[[Bild:Kosch-Kurier1.gif]]
 
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'''[[Kosch-Kurier ist::Kosch-Kurier 7|Ausgabe Nummer 7]] - Peraine [[Jahr ist::1015]] BF'''
 
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Die Kauffrau Jawwa Jewelgrat, die uns im hier die Baronie [[Handlungsort ist::Metenar]] schildert, ist eine Händlerin und Baukunstkennerin. Die Schriftleitung zitiert im
 
folgenden in unveränderter Form aus ihrem Reisebericht, datiert auf das Jahr [[1015|22 des Kaisers Hal]]. Überlasen wir nun das Wort unserer Autorin…
 
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„So befand ich mich also im metenarischen, der hier [[Briefspieltext mit::Moorfurt]] geheißen wird. Nach einer Nächtigung und kleineren Einkäufen bei [[Briefspieltext mit::Alwin Raven]], dem
 
phexgesegneten Besitzer dieses Vorortes, setzte ich mein Fuhrwerk gen Nordwesten in Gang. Diese Landstraße sollte an der kleinen Festung des nahezu legendären Ritters [[Briefspieltext vielleicht mit::Falk Barborn zu Siebental]] vorbeiführen. Nämlicher wacht über jene Ritterschaft namens [[Briefspieltext mit::Siebental]]. Man sagt, er sei ein eigenwilliger Kerl und habe einiges an geistiger Klarheit auf den Silkwiesen gelassen. Andererseits soll er auf dem [[Fürstliches Ritterturnier zu Angbar|Angbarer Turnier]] seine Fehde mit Baron [[Briefspieltext mit::Nottr Halderlin von Twergentrutz|Nottr von Twergentrutz]] nicht nur beendet, sondern gar in eine Freundschaft verwandelt haben.<br/>
 
Vorbei an einem kleinen Winzerdörfchen, das idyllisch an einem Teich liegt, erreichte ich nach einigen Stundengläsern endlich die Stadt [[Briefspieltext mit::Rhôndur]]. Nun, sonderlich überwältigend ist sie ja nicht, sondern vielmehr ein für den Kosch typisches Städtchen in hügelzwergischer Verschlafenheit. Schon von weitem erkennt man die [[Briefspieltext mit::Kystral]]burg, die wohl hundert Götterläufe als Ruine verfiel, ehe sie seit kurzem als Lehen der Rondrageweihtenschaft allmählich zu einem Tempel umgebaut wird. In Rhôndur wollte ich mir auch die neue Magier-Schule ansehen, wobei ich herb enttäuscht wurde. Bei aller modernen Architektur um den Hesindeplatz hat diese „Akademie“ ihre Bezeichnung wahrlich nicht verdient. Anders als nach der Anzeige im Aventurischen Boten 33 zu vermuten, gibt es wohl fast mehr Lehrer als Adepten, und dann sind diese „Magister“ auch noch seltsame Gestalten wie, Möchtegern-Künstler, Halbelfen oder gar Hexen und Druiden. Kein Wunder, daß dieses „Schülchen“ von den Angbarer [[Briefspieltext vielleicht mit::Orden der Wächter Rohals|Wächtern Rohals]] verachtet wird und bisher kaum Bekanntheit erlangt hat. Wie ich erfuhr, soll es auch an den leeren Kassen des (übrigens in einem Schlößchen circa eine Meile nördlich residierenden) [[Briefspieltext mit::Myros Stragon von Metenar|Barons]], der „Rotbauch“ genannt wird und angeblich sein Geld bei endlosen Festen und mit nutzlosen Sammlungen verschleudert, um dann die armen Untertanen mit Sondersteuern auszunehmen… was allerdings von nahezu jedem Adeligen behauptet wurde, dessen Lande ich bisher bereiste (auch der Schriftleitung des Kosch-Kuriers liegen keinerlei Hinweise auf ein solches Verhalten seiner Hochgeboren vor).<br/>
 
Das Geschäft mit den hiesigen Großhändlern (und bitteren Konkurrenten des Herrn Raven aus Moorfurt) [[Briefspieltext mit::Baduar von Polk]] und dem jugendlichen [[Briefspieltext mit::Aurelius Olberg]] stellte mich zufrieden. Beide sollen übrigens mit den [[Briefspieltext vielleicht mit::Handelshaus Gebrüder Stippwitz|Stippwitzens]] verbunden sein, die ja nicht zu Unrecht als eine
 
Art „Stoerrebrandts des Kosch“ bekannt sind. Aurelius Olberg ist gar der Schwager vom jungen [[Briefspieltext vielleicht mit::Halmar zu Stippwitz]], der als Gehilfe Herrn von Polks bei den phexgefälligen Verhandlungen ebenfalls zugegen war.<br/>
 
Als ich nun die Rhôndurer Stadtmäuerchen hinter mir ließ, erblickte ich noch das Hauptkloster [[Briefspieltext mit::Zorkabiner]], eines fanatischen Boron-Ordens, der sich bei der Visaristenverfolgung sehr hervortat. Jetzt droht er aber langsam in Vergessenheit zu geraten, so daß er eine enge Zusammenarbeit mit den aufstrebenden [[Briefspieltext vielleicht mit::Golgariten]] anstrebt, um seinen Einfluß weitgehend zu bewahren. Da irgendein Scherzbold den Wegweiser verdreht hatte, bemerkte ich zu spät, daß ich fälschlicherweise gen Norden statt gen Süden fuhr und mich so plötzlich an einer Wegkreuzung im lichten Walde vorfand. Ich betrachtete verärgert die Schilder des Wegweisers, denn ich wollte weder ins östliche [[Briefspieltext mit::Wolfstal]] (das noch schrecklicher hinterwäldlerisch sein soll), noch an die nördliche Grenze gen Rohalssteg, oder an zur westlichen Zwergenfreiheit „[[Briefspieltext mit::Traschforst]]“ mit ihren Angroschimorten [[Briefspieltext mit::Walling]] und [[Briefspieltext mit::Kewarn]]. So mußte ich wieder zurück und kam erst zur Phexenszeit bei Madaschein in [[Briefspieltext mit::Greifhorst]] am [[Briefspieltext mit::Sperbersee]] an.<br/>
 
Der Ort hatte zu allem Überfluß kein Gasthaus, so daß ich bei einem Krieger für „wehrheimsches“ Quartier ein Vermögen lassen mußte. Schon bald im Morgengrauen machte ich mich auf, diese schrecklich verbohrten Praiosgläubigen zu verlassen. Spätestens seit dem Besuch seiner Hochwürden [[Briefspieltext vielleicht mit::Derian Palagion von Solfurt]] sind die hiesigen Hilberianer wahnsinnig geworden. Nun war ich bald wieder auf dem richtigen Weg, der zunächst bei dem Bauerndorf [[Briefspieltext mit::Belmach]] vorbeiführte. Einmal mehr ein Paradebeispiel südkoscher Baukunst, wie ich sie auch in [[Briefspieltext vielleicht mit::Bragahn]] oder [[Briefspieltext vielleicht mit::Drift (Baronie)|Drift]] sah, mit dem grobsteinigen Untergeschoß und dem Längsbalken- Fachwerk des oberen Stockwerkes. All das „garniert“ mit höchst geschmacklosen Fenstererkern, Vorbauten, Türmchen und Winkeln. Erfreuliche Abwechslung bot dagegen [[Briefspieltext mit::Colena]] mit seinen bunten und sommergelben Häuslein, ein Vorort von [[Briefspieltext vielleicht mit::Koschtal]], den ich nun erreichte.<br/>
 
Hier erschienen mir auch die Bewohner, ob Mensch oder Zwerg, etwas aufgeschlossener und fröhlicher als im übrigen Metenar. Ob es nun am über dem Dorf thronenden [[Briefspieltext vielleicht mit::Tsa]]tempel, der verbreiteten Bevorzugung von rotem Wein gegenüber des üblicheren Bieres, oder den weiten Blumenwiesen (statt der häufigeren Wälder) liegt, vermag ich nicht zu sagen. Daran, daß sich hier als einzigem Flecken Koschs noch der Visarglaube bis zuletzt halten konnte, dürfte es allerdings mit zwölfgöttlicher Wahrscheinlichkeit nicht liegen.<br/>
 
Zwar dachte ich darüber nach, ob ich nicht noch den ehemaligen Sitz des Gaugrafen, die jetzige Ritterburg [[Briefspieltext mit::Trolleck]] in den nahen Koschbergen (sie soll lediglich auf einer dünnen Basaltsäule errichtet sein), die Ruinen der im ersten Orkzug verglühten Stadt [[Briefspieltext vielleicht mit::Daskat]] oder das Fischerdörfchen [[Briefspieltext vielleicht mit::Wacheneck]] besichtigen sollte, aber ich fand, schon genug Zeit in dieser Gegend verbracht zu haben. So zog ich weiter gen das nicht fern gelegene Koschtal, das zwar Residenzstadt von Graf [[Briefspieltext vielleicht mit::Helkor von Bodrin|Helkor von Schetzeneck]] und Gaugräfin [[Briefspieltext vielleicht mit::Ulinai von Hartsteen]] ist, aber enttäuschenderweise gleichermaßen klein und provinziell wie Rhondûr war…“
 
  
[[Kategorie:Kurier 07]]
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'''“Metenar, mein Metenar!”'''
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'''„Dörfer, Berge, Baronien“ — Unser Kosch (Teil IV)'''
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<!--Von der Koschberge Höhen zum Ufer des Großen Flusses
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Zwischen drei Grafschaften-->
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„Über [[Handlungsort ist::Nadoret (Stadt)|Nadoret]] schickte ich mich an, die gräflichen Grenzen von [[Ortsnennung ist::Ferdok (Grafschaft)|Ferdok]] gen [[Ortsnennung ist::Schetzeneck]] zu überqueren. Man berichtete mir von neuen Brücken über die verzweigten Arme des [[Ortsnennung ist::Der Große Fluss|Großen Flusses]], bei der Stadt des kürzlich erschlagenen [[Briefspieltext mit::Dajin von Nadoret|Freiherrn von Nadoret]]. Und tatsächlich konnte ich mich über vorzügliche Holz- und Steinkonstruktionen freuen, deren Zölle allerdings jegliches Vergnügen vertrieben.“
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''Schon diese Zeilen verraten es: Die Kauffrau [[Briefspieltext mit::Jawwa Jewelgrat]], die uns hier die Baronie [[Handlungsort ist::Metenar]] schildert, ist eine Händlerin und Baukunstkennerin. Die Schriftleitung zitiert im folgenden in unveränderter Form aus ihrem Reisebericht, datiert auf das Jahr [[Briefspieltext mit::1015|22 des Kaisers Hal]]. Überlasen wir nun das Wort unserer Autorin…''
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„So befand ich mich also im metenarischen von Nadoret-Stadt, der hier [[Handlungsort ist::Moorfurt]] geheißen wird. Nach einer Nächtigung und kleineren Einkäufen bei [[Briefspieltext mit::Alwin Ratzenbold|Alwin Raven]], dem [[Akteursnennung ist::Phex|phex]]gesegneten Besitzer dieses Vorortes, setzte ich mein Fuhrwerk gen Nordwesten in Gang. Diese Landstraße sollte an der kleinen Festung des nahezu legendären Ritters [[Briefspieltext mit::Falk Barborn zu Siebental]] vorbeiführen. Nämlicher wacht über jene Ritterschaft namens [[Ortsnennung ist::Siebental]]. Man sagt, er sei ein eigenwilliger Kerl und habe einiges an geistiger Klarheit auf den Silkwiesen gelassen. Andererseits soll er auf dem [[Briefspieltext mit::Fürstliches Ritterturnier 1015 BF|Angbarer Turnier]] seine Fehde mit Baron [[Nebendarsteller ist::Nottr Halderlin von Twergentrutz|Nottr von Twergentrutz]] nicht nur beendet, sondern gar in eine Freundschaft verwandelt haben.
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Vorbei an einem kleinen Winzerdörfchen, das idyllisch an einem Teich liegt, erreichte ich nach einigen Stundengläsern endlich die Stadt [[Handlungsort ist::Rhôndur]]. Nun, sonderlich überwältigend ist sie ja nicht, sondern vielmehr ein für den Kosch typisches Städtchen in [[Akteursnennung ist::Hügelzwerge|hügelzwergischer]] Verschlafenheit. Schon von weitem erkennt man die [[Handlungsort ist::Kystral]]burg, die wohl hundert Götterläufe als Ruine verfiel, ehe sie seit kurzem als Lehen der [[Akteursnennung ist::Rondra]]geweihtenschaft allmählich zu einem [[Handlungsort ist::Kystraltempel zu Rhôndur|Tempel]] umgebaut wird. In Rhôndur wollte ich mir auch die neue [[Handlungsort ist::Kunst- et Magusschule zu Rhôndur|Magier-Schule]] ansehen, wobei ich herb enttäuscht wurde. Bei aller modernen Architektur um den [[Akteursnennung ist::Hesinde]]platz hat diese „Akademie“ ihre Bezeichnung wahrlich nicht verdient. Anders als nach der Anzeige im [[wikav:Aventurischer Bote Nr. 33|Aventurischen Boten 33]] zu vermuten, gibt es wohl fast mehr Lehrer als Adepten, und dann sind diese „Magister“ auch noch seltsame Gestalten wie, Möchtegern-Künstler, [[Akteursnennung ist::Elfen|Halbelfen]] oder gar [[Akteursnennung ist::Hexen]] und [[Akteursnennung ist::Druiden]]. Kein Wunder, daß dieses „Schülchen“ von den Angbarer [[Akteursnennung ist::Orden der Wächter Rohals|Wächtern Rohals]] verachtet wird und bisher kaum Bekanntheit erlangt hat. Wie ich erfuhr, soll es auch an den leeren Kassen des (übrigens in einem Schlößchen circa eine Meile nördlich residierenden) [[Nebendarsteller ist::Myros Stragon von Metenar|Barons]] liegen, der „Rotbauch“ genannt wird und angeblich sein Geld bei endlosen Festen und mit nutzlosen Sammlungen verschleudert, um dann die armen Untertanen mit Sondersteuern auszunehmen… was allerdings von nahezu jedem Adeligen behauptet wurde, dessen Lande ich bisher bereiste (auch der Schriftleitung des Kosch-Kuriers liegen keinerlei Hinweise auf ein solches Verhalten seiner Hochgeboren vor).
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Das Geschäft mit den hiesigen Großhändlern (und bitteren Konkurrenten des Herrn Raven aus Moorfurt) [[Nebendarsteller ist::Baduar von Polk]] und dem jugendlichen [[Briefspieltext mit::Aurelius Olberg]] stellte mich zufrieden. Beide sollen übrigens mit den [[Briefspieltext mit::Handelshaus Gebrüder Stippwitz|Stippwitzens]] verbunden sein, die ja nicht zu Unrecht als eine Art „Stoerrebrandts des Kosch“ bekannt sind. Aurelius Olberg ist gar der Schwager vom jungen [[Briefspieltext mit::Halmar zu Stippwitz-Olberg|Halmar zu Stippwitz]], der als Gehilfe Herrn von Polks bei den phexgefälligen Verhandlungen ebenfalls zugegen war.
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Als ich nun die Rhôndurer Stadtmäuerchen hinter mir ließ, erblickte ich noch das [[Ortsnennung ist::Zorkabiner-Kloster zu Rhôndur|Hauptkloster]] der [[Nebenakteure sind::Zorkabiner]], eines fanatischen [[Akteursnennung ist::Boron]]-Ordens, der sich bei der [[Akteursnennung ist::Visaristen]]verfolgung sehr hervortat. Jetzt droht er aber langsam in Vergessenheit zu geraten, so daß er eine enge Zusammenarbeit mit den aufstrebenden [[Akteursnennung ist::Golgariten]] anstrebt, um seinen Einfluß weitgehend zu bewahren.
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Da irgendein Scherzbold den Wegweiser verdreht hatte, bemerkte ich zu spät, daß ich fälschlicherweise gen Norden statt gen Süden fuhr und mich so plötzlich an einer Wegkreuzung im lichten Walde vorfand. Ich betrachtete verärgert die Schilder des Wegweisers, denn ich wollte weder ins östliche [[Ortsnennung ist::Wolftal|Wolfstal]] (das noch schrecklicher hinterwäldlerisch sein soll), noch an die nördliche Grenze gen [[Ortsnennung ist::Rohalssteg]], oder an zur westlichen Zwergenfreiheit „[[Handlungsort ist::Traschforst]]“ mit ihren Angroschimorten [[Handlungsort ist::Walling]] und [[Handlungsort ist::Kewarn]]. So mußte ich wieder zurück und kam erst zur Phexenszeit bei Madaschein in [[Ortsnennung ist::Greifhorst]] am [[Ortsnennung ist::Sperbersee]] an. Der Ort hatte zu allem Überfluß kein Gasthaus, so daß ich bei einem Krieger für „wehrheimsches“ Quartier ein Vermögen lassen mußte. Schon bald im Morgengrauen machte ich mich auf, diese schrecklich verbohrten Praiosgläubigen zu verlassen. Spätestens seit dem Besuch seiner Hochwürden [[Briefspieltext mit::Derian Palagion von Solfurt]] sind die hiesigen Hilberianer wahnsinnig geworden.
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Nun war ich bald wieder auf dem richtigen Weg, der zunächst bei dem Bauerndorf [[Handlungsort ist::Belmach]] vorbeiführte. Einmal mehr ein Paradebeispiel südkoscher Baukunst, wie ich sie auch in [[Ortsnennung ist::Bragahn]] oder [[Ortsnennung ist::Drift]] sah, mit dem grobsteinigen Untergeschoß und dem Längsbalken- Fachwerk des oberen Stockwerkes. All das „garniert“ mit höchst geschmacklosen Fenstererkern, Vorbauten, Türmchen und Winkeln.
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Erfreuliche Abwechslung bot dagegen [[Handlungsort ist::Colena]] mit seinen bunten und sommergelben Häuslein, ein Vorort von [[Ortsnennung ist::Koschtal]], den ich nun erreichte. Hier erschienen mir auch die Bewohner, ob Mensch oder Zwerg, etwas aufgeschlossener und fröhlicher als im übrigen Metenar. Ob es nun am über dem Dorf thronenden [[Akteursnennung ist::Tsa]]tempel, der verbreiteten Bevorzugung von rotem Wein gegenüber des üblicheren Bieres, oder den weiten Blumenwiesen (statt der häufigeren Wälder) liegt, vermag ich nicht zu sagen. Daran, daß sich hier als einzigem Flecken Koschs noch der Visarglaube bis zuletzt halten konnte, dürfte es allerdings mit zwölfgöttlicher Wahrscheinlichkeit nicht liegen.
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Zwar dachte ich darüber nach, ob ich nicht noch den ehemaligen Sitz des Gaugrafen, die jetzige Ritterburg [[Handlungsort ist::Trolleck (Burg)|Trolleck]] in den nahen Koschbergen (sie soll lediglich auf einer dünnen Basaltsäule errichtet sein), die Ruinen der im ersten Orkzug verglühten Stadt [[Ortsnennung ist::Daskat]] oder das Fischerdörfchen [[Ortsnennung ist::Wacheneck]] besichtigen sollte, aber ich fand, schon genug Zeit in dieser Gegend verbracht zu haben.
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So zog ich weiter gen das nicht fern gelegene Koschtal, das zwar Residenzstadt von Graf [[Briefspieltext mit::Helkor von Bodrin|Helkor von Schetzeneck]] und Gaugräfin [[Briefspieltext mit::Ulinai von Hartsteen]] ist, aber enttäuschenderweise gleichermaßen klein und provinziell wie Rhondûr war…“
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''(Die Karte stellt einen Auszug aus der 256 v. Hal wohlfeil erstellten und 22 n. Hal aufs trefflichste corregierten Schetzeneck-Karte des [[Ortsnennung ist::Angbar]]er Hesindetempels dar. Auch weiterhin nimmt die Redaktion gerne jegliches hesindegefällige Schriftstück, die Gegenden und Eigenheiten unserer schönen Heimat betreffend zu Veröffentlichung an.)''
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{| class="wikitable"
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!colspan="2"|Metenar (Kos-II-03)
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|-
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!Grafschaft:
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|Schetzeneck
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|-
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!Einwohner:
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|etwa 1500 (25% Zwerge)
 +
|-
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!Hauptort:
 +
|Rhondûr (780 Einwohner)
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|-
 +
!Herrscher:
 +
|Baron Myros Stragon von Kystral zu Metenar
 +
|-
 +
|(seit 11 Hal)
 +
|
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|}

Aktuelle Version vom 27. Februar 2024, 19:50 Uhr


Kosch-Kurier1.gif

Ausgabe Nummer 7 - Peraine 1015 BF

“Metenar, mein Metenar!”

„Dörfer, Berge, Baronien“ — Unser Kosch (Teil IV)


„Über Nadoret schickte ich mich an, die gräflichen Grenzen von Ferdok gen Schetzeneck zu überqueren. Man berichtete mir von neuen Brücken über die verzweigten Arme des Großen Flusses, bei der Stadt des kürzlich erschlagenen Freiherrn von Nadoret. Und tatsächlich konnte ich mich über vorzügliche Holz- und Steinkonstruktionen freuen, deren Zölle allerdings jegliches Vergnügen vertrieben.“

Kleeraute.gif

Schon diese Zeilen verraten es: Die Kauffrau Jawwa Jewelgrat, die uns hier die Baronie Metenar schildert, ist eine Händlerin und Baukunstkennerin. Die Schriftleitung zitiert im folgenden in unveränderter Form aus ihrem Reisebericht, datiert auf das Jahr 22 des Kaisers Hal. Überlasen wir nun das Wort unserer Autorin…

Kleeraute.gif

„So befand ich mich also im metenarischen von Nadoret-Stadt, der hier Moorfurt geheißen wird. Nach einer Nächtigung und kleineren Einkäufen bei Alwin Raven, dem phexgesegneten Besitzer dieses Vorortes, setzte ich mein Fuhrwerk gen Nordwesten in Gang. Diese Landstraße sollte an der kleinen Festung des nahezu legendären Ritters Falk Barborn zu Siebental vorbeiführen. Nämlicher wacht über jene Ritterschaft namens Siebental. Man sagt, er sei ein eigenwilliger Kerl und habe einiges an geistiger Klarheit auf den Silkwiesen gelassen. Andererseits soll er auf dem Angbarer Turnier seine Fehde mit Baron Nottr von Twergentrutz nicht nur beendet, sondern gar in eine Freundschaft verwandelt haben.

Vorbei an einem kleinen Winzerdörfchen, das idyllisch an einem Teich liegt, erreichte ich nach einigen Stundengläsern endlich die Stadt Rhôndur. Nun, sonderlich überwältigend ist sie ja nicht, sondern vielmehr ein für den Kosch typisches Städtchen in hügelzwergischer Verschlafenheit. Schon von weitem erkennt man die Kystralburg, die wohl hundert Götterläufe als Ruine verfiel, ehe sie seit kurzem als Lehen der Rondrageweihtenschaft allmählich zu einem Tempel umgebaut wird. In Rhôndur wollte ich mir auch die neue Magier-Schule ansehen, wobei ich herb enttäuscht wurde. Bei aller modernen Architektur um den Hesindeplatz hat diese „Akademie“ ihre Bezeichnung wahrlich nicht verdient. Anders als nach der Anzeige im Aventurischen Boten 33 zu vermuten, gibt es wohl fast mehr Lehrer als Adepten, und dann sind diese „Magister“ auch noch seltsame Gestalten wie, Möchtegern-Künstler, Halbelfen oder gar Hexen und Druiden. Kein Wunder, daß dieses „Schülchen“ von den Angbarer Wächtern Rohals verachtet wird und bisher kaum Bekanntheit erlangt hat. Wie ich erfuhr, soll es auch an den leeren Kassen des (übrigens in einem Schlößchen circa eine Meile nördlich residierenden) Barons liegen, der „Rotbauch“ genannt wird und angeblich sein Geld bei endlosen Festen und mit nutzlosen Sammlungen verschleudert, um dann die armen Untertanen mit Sondersteuern auszunehmen… was allerdings von nahezu jedem Adeligen behauptet wurde, dessen Lande ich bisher bereiste (auch der Schriftleitung des Kosch-Kuriers liegen keinerlei Hinweise auf ein solches Verhalten seiner Hochgeboren vor).

Das Geschäft mit den hiesigen Großhändlern (und bitteren Konkurrenten des Herrn Raven aus Moorfurt) Baduar von Polk und dem jugendlichen Aurelius Olberg stellte mich zufrieden. Beide sollen übrigens mit den Stippwitzens verbunden sein, die ja nicht zu Unrecht als eine Art „Stoerrebrandts des Kosch“ bekannt sind. Aurelius Olberg ist gar der Schwager vom jungen Halmar zu Stippwitz, der als Gehilfe Herrn von Polks bei den phexgefälligen Verhandlungen ebenfalls zugegen war.

Als ich nun die Rhôndurer Stadtmäuerchen hinter mir ließ, erblickte ich noch das Hauptkloster der Zorkabiner, eines fanatischen Boron-Ordens, der sich bei der Visaristenverfolgung sehr hervortat. Jetzt droht er aber langsam in Vergessenheit zu geraten, so daß er eine enge Zusammenarbeit mit den aufstrebenden Golgariten anstrebt, um seinen Einfluß weitgehend zu bewahren.

Da irgendein Scherzbold den Wegweiser verdreht hatte, bemerkte ich zu spät, daß ich fälschlicherweise gen Norden statt gen Süden fuhr und mich so plötzlich an einer Wegkreuzung im lichten Walde vorfand. Ich betrachtete verärgert die Schilder des Wegweisers, denn ich wollte weder ins östliche Wolfstal (das noch schrecklicher hinterwäldlerisch sein soll), noch an die nördliche Grenze gen Rohalssteg, oder an zur westlichen Zwergenfreiheit „Traschforst“ mit ihren Angroschimorten Walling und Kewarn. So mußte ich wieder zurück und kam erst zur Phexenszeit bei Madaschein in Greifhorst am Sperbersee an. Der Ort hatte zu allem Überfluß kein Gasthaus, so daß ich bei einem Krieger für „wehrheimsches“ Quartier ein Vermögen lassen mußte. Schon bald im Morgengrauen machte ich mich auf, diese schrecklich verbohrten Praiosgläubigen zu verlassen. Spätestens seit dem Besuch seiner Hochwürden Derian Palagion von Solfurt sind die hiesigen Hilberianer wahnsinnig geworden.

Nun war ich bald wieder auf dem richtigen Weg, der zunächst bei dem Bauerndorf Belmach vorbeiführte. Einmal mehr ein Paradebeispiel südkoscher Baukunst, wie ich sie auch in Bragahn oder Drift sah, mit dem grobsteinigen Untergeschoß und dem Längsbalken- Fachwerk des oberen Stockwerkes. All das „garniert“ mit höchst geschmacklosen Fenstererkern, Vorbauten, Türmchen und Winkeln.

Erfreuliche Abwechslung bot dagegen Colena mit seinen bunten und sommergelben Häuslein, ein Vorort von Koschtal, den ich nun erreichte. Hier erschienen mir auch die Bewohner, ob Mensch oder Zwerg, etwas aufgeschlossener und fröhlicher als im übrigen Metenar. Ob es nun am über dem Dorf thronenden Tsatempel, der verbreiteten Bevorzugung von rotem Wein gegenüber des üblicheren Bieres, oder den weiten Blumenwiesen (statt der häufigeren Wälder) liegt, vermag ich nicht zu sagen. Daran, daß sich hier als einzigem Flecken Koschs noch der Visarglaube bis zuletzt halten konnte, dürfte es allerdings mit zwölfgöttlicher Wahrscheinlichkeit nicht liegen.

Zwar dachte ich darüber nach, ob ich nicht noch den ehemaligen Sitz des Gaugrafen, die jetzige Ritterburg Trolleck in den nahen Koschbergen (sie soll lediglich auf einer dünnen Basaltsäule errichtet sein), die Ruinen der im ersten Orkzug verglühten Stadt Daskat oder das Fischerdörfchen Wacheneck besichtigen sollte, aber ich fand, schon genug Zeit in dieser Gegend verbracht zu haben.

So zog ich weiter gen das nicht fern gelegene Koschtal, das zwar Residenzstadt von Graf Helkor von Schetzeneck und Gaugräfin Ulinai von Hartsteen ist, aber enttäuschenderweise gleichermaßen klein und provinziell wie Rhondûr war…“

(Die Karte stellt einen Auszug aus der 256 v. Hal wohlfeil erstellten und 22 n. Hal aufs trefflichste corregierten Schetzeneck-Karte des Angbarer Hesindetempels dar. Auch weiterhin nimmt die Redaktion gerne jegliches hesindegefällige Schriftstück, die Gegenden und Eigenheiten unserer schönen Heimat betreffend zu Veröffentlichung an.)

Metenar (Kos-II-03)
Grafschaft: Schetzeneck
Einwohner: etwa 1500 (25% Zwerge)
Hauptort: Rhondûr (780 Einwohner)
Herrscher: Baron Myros Stragon von Kystral zu Metenar
(seit 11 Hal)