Nächtliches Wüten in der Geistmark

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Ausgabe Nummer 12 - Firun 1018 BF

Nächtliches Wüten in der Geistmark

Geheimnisvoller Auerochs oder böser Spuk?

RONDRASDANK. In der vom Ork schwer geschlagenen Baronie Geistmark herrschen erneut Furcht und Schrecken. Zuerst zertrampelte Felder und geknickte Obstbäume, dann eingerammte Scheunentore, zerbrochene Pflüge, und nun in Stücke gerissene Schafe und Kühe sind die Zeichen des Unheils.

Überall in der Baronie, von Wengerich bis Rondrasdank, verbarrikadieren die Bauern jede Nacht Tür und Fenster aus Angst vor dem Wesen, welches offenbar von namenloser Raserei zu immer größerer Zerstörung getrieben wird. Die Spuren an den Stätten der Verwüstung deuten auf einen riesigen Auerochsen hin.

Eine Stallmagd aus dem Dorf Bauersglück will ihn selbst gesehen haben: groß wie der Lindwurm Greing und, mit blutrotem Pelz und Hörnern wie Dachbalken. Doch ist ihr weiteres Gestammel so verwirrt, daß wohl an ihrer Aussage gezweifelt werden muß.

Die Fürstlichen Lanzenreiter, von denen eine halbe Schwadron in Rondrasdank am Knie der Ange stationiert ist, weigern sich einzugreifen, da ihre Ordre allein laute, den Schwarzpelz vom Koscher Land fernzuhalten, und sich die Jagd auf ein Tier für sie nicht zieme. Die Supplikanten der örtlichen Bauern verwiesen sie an den Vogt der Baronie.

Derselbe aber weilte zur Stunde in Angbar, um am Tsafest des Fürsten teilzunehmen, so daß auch seine Büttel in der Burg hocken bleiben und seine Rückkehr abwarten. Der Secretarius des Vogtes, Magister em. Malzan Lichterlohe, gab immerhin bekannt, nach dem, was ihm berichtet worden sei, stünde zu vermuten, daß es sich um keinen gewöhnlichen Auerochsen handle, sondern von einem magischen Phänomen ausgegangen werden müsse. Magister Lichterlohe weigerte sich jedoch, zu einem Augenschein zu verlassen.

Neuesten Meldungen zufolge wollen sich die Wächter Rohals eingehender mit den Geschehnissen befassen.