Tubersee
Name: | Tubersee |
Gewässerart: | See |
Grafschaften: | Ferdok |
Anrainerbaronien: | Roterz |
Besonderes: | ungenießbares, schwefliges Wasser |
„[...] fand ein Hirtenjunge die Leiche eines fremden Mannes am Ufer des Tubersees. Die Einwohner von Schwalbenfels sagen, er gehöre zu jenem zwielichtigen Volk, dass sich bisweilen vom Wasser des Sees hole, angeblich für alchemistische Mixturen. Der Tote wies keinerlei sichtbare Verletzung auf und lag einfach auf dem kahlen Fels in der Nähe des Wassers. Auch Spuren eines Angriffs durch Mensch oder Tier fanden sich nicht, nur einige auffällige rote Flecken auf seiner Haut, die aber auch schon vor seinem Flug über das Nirgendmeer vorhanden gewesen sein können.Möglicherweise plante der Fremde lästerliche Rituale mit dem toten Wasser und wurde für diesen Frevel von Uthars Pfeil getroffen. Zum Zweck der Einäscherung wurde der Körper gen Eisenhuett überführt [...]“
Bericht eines Büttels an den Baron von Roterz aus dem Jahr 721 BF
„[...] mag man den Schwefelquell aus Gratenfels auch mit dem Wasser des Tubersees aus den Ambossbergen substituieren können, doch hab acht: wo du nehmest ein Flux vom Schwefelquell, da nimm deren drei vom Seewasser, denn die concentratio sulphuris darin ist erheblich geringer, dass es meist nur bei Halsweh tauget oder um das Gedärm zu spülen [...]“
Aus dem „Register alchymistischer Ingredienzien“, Punin, um das Jahr 550 BF
Nördlich des Dorfes Schwalbenfels liegt der leblose Tubersee, ein von nahezu allen Menschen gemiedener Ort. Von einem kränklichen Gelb ist das Wasser, viel wärmer als die Umgebung, im Winter dampft es wie ein Kochtopf, und fast immer liegt ein schwefliger Geruch in der Luft, bisweilen gar ein widerwärtiger Gestank wie aus den tiefsten Niederhöllen, der bei entsprechender Windrichtung bis in das nahe Dorf ziehen kann.
Im Wasser selbst findet sich kein Leben, kein Fisch, kein Krebs oder Frosch, nicht einmal Würmer oder Insekten existieren dort. Das Ufer ist von einem fast zehn Schritt breiten Streifen nackten Felsens umgeben wie mit einem Ring aus Erz, und die Pflanzen in der Nähe sind oft von verkrüppeltem Wuchs und gelblich verfärbt.
Die einzigen, die diesen von den Göttern verfluchten Ort freiwillig aufsuchen, sind Alchemisten, Quacksalber und Magier, oftmals zwielichtiges Gesindel, die das Wasser für ihre undurchsichtigen Zwecke benötigen. Einiges davon landet aber auch in den Apotheken der größeren Städte, wo man dem schwefligen Wasser allerlei heilsame Wirkungen zuschreibt.
Die Schwalbenfelser würden aber selbst bei schwerster Krankheit das Wasser nicht trinken wollen, erst recht nicht, da man alle paar Jahre mal einen der seltenen Besucher tot am Ufer findet, ohne sichtbare Wunden oder andere Hinweise auf Gewalteinwirkung. Für die Bergbauern ist aber klar, dass der See verflucht ist und sich von Zeit zu Zeit ein Opfer holt, ein Grund mehr, seine Umgebung zu meiden.