Rabbatzabend: Unterschied zwischen den Versionen

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In den Tagen vor einer Hochzeit, oft am Vorabend derselben, treffen sich Freunde und Familie von Braut und Bräutigam zum '''Rabbatzabend'''. Während dieser gemütlichen Feier werden allerlei Geschenke überbracht, die dem Brautpaar nicht nur als Grundlage für den zu gründenden Hausstand dienen, sondern die von einem ehrbaren Bürger (meist der Geweihten, die später auch die Trauungszeremonie vollziehen wird) hinsichtlich ihres tatsächlichen und ideellen Wertes geschätzt werden. Diesen Brauch bezeichnet man auch als das '''Namenswiegen''', denn derjenige von beiden - Braut oder Bräutigam - welcher letztlich die wertvolleren Geschenke erhielt, bringt auch den Namen in die Ehe. Hat man sich bereits vorher geeinigt, wird dies oft durch einen symbolischen Zwergentaler entschieden, der als letztes Geschenk überbracht wird. Auf diese Art haben sich wohlhabende und ehrbare Familien über die Wirren der Jahre bis in die heutige Zeit gehalten ohne auszusterben, während manch entehrter Name schnell erlosch. Es soll aber auch seltene Fälle gegeben haben, bei denen sich zwei Familien nach einem solchen Fest böse verstritten.  
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Bei einer Heirat müssen sich die Ehepartner einigen, wer von ihnen den Nachnamen des jeweils anderen übernimmt. Im Kosch wird die Namensfrage seit vielen Generationen durch das '''Namenswiegen''' entschieden. Diese Zeremonie, bei der die Freunde der sich vermählenden Familien zusammenkommen, findest meist am '''Rabbatzabend''' im Vorfeld der Hochzeit statt. Der Wert und die Bedeutung der Geschenke entscheidet so über den Namen - und gleichzeitig erhält das junge Paar eine bisweilen stattliche Mitgift. Diese Entscheidung liegt häufig bei der örtlichen Traviageweihten, wobei diese nicht nur dem materiellen Wert oder die Menge der Geschenke Bedeutung zumisst – sondern auch der inniglichen Zuneigung der Schenkenden zum Brautpaar. Vielleicht ein Grund, warum man bei dynastisch wichtigen Hochzeiten in Händler- oder Adelskreisen lieber [[Phex]]-, [[Praios]]- oder [[Rondra]]geweihten diese wichtige Entscheidung überlässt. Hat man sich bereits vorher geeinigt, wird dies oft durch einen symbolischen Zwergentaler entschieden, der als letztes Geschenk überbracht wird.  
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Auf diese Art haben sich wohlhabende und ehrbare Familien über die Wirren der Jahre bis in die heutige Zeit gehalten ohne auszusterben, während manch entehrter Name schnell erlosch. Es soll aber auch seltene Fälle gegeben haben, bei denen sich zwei Familien nach einem solchen Fest böse verstritten.  
  
Da dieser Brauch zunehmend auch im Adel wiederentdeckt wird, ist die Zahl der anderswo weit verbreiteten Doppelnamen spürbar rückläufig.  
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Auch im Adel ist dieser Brauch üblich, wobei hier gewöhnlicherweise beide Ehepartner ihren Geburtsnamen weiterführen. Beim Rabbatzabend wird demnach nur über den Namen der Kinder entschieden. Die andernorts in Mode gekommenen Doppelnamen werden nur gewählt, wenn gleichrangige Häuser ihre Verbundenheit oder Erbansprüche zum Ausdruck bringen wollen. Eine Sitte, die dem [[Erbgreve]]n ein Dorn im Auge ist, und die er verstärkt einzudämmen sucht.  
  
 
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*[[wikav:Die Flusslande|Die Flusslande]] S. 55 (Erwähnung)
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[[Kategorie:Feste und Feiertage]][[Kategorie:Travia]][[Kategorie:Ahnen und Familie]]

Aktuelle Version vom 19. November 2019, 18:47 Uhr

Bei einer Heirat müssen sich die Ehepartner einigen, wer von ihnen den Nachnamen des jeweils anderen übernimmt. Im Kosch wird die Namensfrage seit vielen Generationen durch das Namenswiegen entschieden. Diese Zeremonie, bei der die Freunde der sich vermählenden Familien zusammenkommen, findest meist am Rabbatzabend im Vorfeld der Hochzeit statt. Der Wert und die Bedeutung der Geschenke entscheidet so über den Namen - und gleichzeitig erhält das junge Paar eine bisweilen stattliche Mitgift. Diese Entscheidung liegt häufig bei der örtlichen Traviageweihten, wobei diese nicht nur dem materiellen Wert oder die Menge der Geschenke Bedeutung zumisst – sondern auch der inniglichen Zuneigung der Schenkenden zum Brautpaar. Vielleicht ein Grund, warum man bei dynastisch wichtigen Hochzeiten in Händler- oder Adelskreisen lieber Phex-, Praios- oder Rondrageweihten diese wichtige Entscheidung überlässt. Hat man sich bereits vorher geeinigt, wird dies oft durch einen symbolischen Zwergentaler entschieden, der als letztes Geschenk überbracht wird. Auf diese Art haben sich wohlhabende und ehrbare Familien über die Wirren der Jahre bis in die heutige Zeit gehalten ohne auszusterben, während manch entehrter Name schnell erlosch. Es soll aber auch seltene Fälle gegeben haben, bei denen sich zwei Familien nach einem solchen Fest böse verstritten.

Auch im Adel ist dieser Brauch üblich, wobei hier gewöhnlicherweise beide Ehepartner ihren Geburtsnamen weiterführen. Beim Rabbatzabend wird demnach nur über den Namen der Kinder entschieden. Die andernorts in Mode gekommenen Doppelnamen werden nur gewählt, wenn gleichrangige Häuser ihre Verbundenheit oder Erbansprüche zum Ausdruck bringen wollen. Eine Sitte, die dem Erbgreven ein Dorn im Auge ist, und die er verstärkt einzudämmen sucht.

Siehe auch

Quellen


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