Dreister Einbruch in Steenback - Es beginnt mit einem Paukenschlag: Unterschied zwischen den Versionen

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Teil 1 der [[Briefspielgeschichte]]: [[Dreister Einbruch in Steenback]]
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Eine alte Dienstmagd meldete sich zaghaft. "Nun, ich glaube, ich habe etwas gehört. Der Herr Stordan wünscht ja nicht, dass das Gesinde im Gutshaus schläft, daher wäre mir der Raub gar nicht aufgefallen. Heute morgen war ich aber früh am Teich, die Gänse hüten. Da habe ich gehört, wie ein schwerer Wagen auf der Straße nach [[Gormel]] entlang gerollt ist. Das können eigentlich nur die Gauner gewesen sein. Korsten, ihr müsst das Diebsgesindel schnappen!"<br>  
 
Eine alte Dienstmagd meldete sich zaghaft. "Nun, ich glaube, ich habe etwas gehört. Der Herr Stordan wünscht ja nicht, dass das Gesinde im Gutshaus schläft, daher wäre mir der Raub gar nicht aufgefallen. Heute morgen war ich aber früh am Teich, die Gänse hüten. Da habe ich gehört, wie ein schwerer Wagen auf der Straße nach [[Gormel]] entlang gerollt ist. Das können eigentlich nur die Gauner gewesen sein. Korsten, ihr müsst das Diebsgesindel schnappen!"<br>  
 
Auch die anderen Knechte und Mägde begannen wieder, unruhig zu raunen und zu flüstern. Korsten hob nur die Hände. "Ich kann hier gar nichts! Wenn es wirklich, wie Nottel sagt, acht schwer bewaffnete Halunken waren, dann brauchen wir bewaffnete Hilfe. Ich werde Boten aussenden zu den Nachbargütern, dem [[Wilbur vom See|Herrn Grafen]] und den befreundeten Adelshäusern. Wenn die Waffensammlung aus Gut Steenback in die falschen Hände gerät, dann wird bald eine Horde bestens ausgerüsteter Mordbrenner, Halunken und Orks über unsere schönen Lande herfallen! Das dürfen wir keineswegs zulassen! Nottel, Jorm! Macht euch bereit zur Abreise, ich schreibe derweil die Depeschen!"<br><br>
 
Auch die anderen Knechte und Mägde begannen wieder, unruhig zu raunen und zu flüstern. Korsten hob nur die Hände. "Ich kann hier gar nichts! Wenn es wirklich, wie Nottel sagt, acht schwer bewaffnete Halunken waren, dann brauchen wir bewaffnete Hilfe. Ich werde Boten aussenden zu den Nachbargütern, dem [[Wilbur vom See|Herrn Grafen]] und den befreundeten Adelshäusern. Wenn die Waffensammlung aus Gut Steenback in die falschen Hände gerät, dann wird bald eine Horde bestens ausgerüsteter Mordbrenner, Halunken und Orks über unsere schönen Lande herfallen! Das dürfen wir keineswegs zulassen! Nottel, Jorm! Macht euch bereit zur Abreise, ich schreibe derweil die Depeschen!"<br><br>
 
[[Halmar vom Kargen Land]] ahnte derweil nichts Böses, als er an der Straße am östlichen Ufer des [[Angbarer See]]s nach Süden ging. Bei seinem Tempo würde es sicher noch eine Weile dauern, bis er das [[Valpos Horn|Gut]] [[Haus vom Kargen Land|seiner Familie]] erreicht hätte – aber warum hetzen? Unnötige Eile versperrte oft den Blick auf Kleinigkeiten. Er genoss es, sich diese Freiheit nehmen zu können. Als er nach Steenback einbog, kam ihm einer Reiter entgegen, der es offenbar eilig hatte und sein Pferd eben antreiben wollte, jedoch zielstrebig auf ihn zusteuerte und anhielt, nachdem er Halmar erblickt hatte. „Den Zwölfen zum Gruße!“, rief der Bursche aufgeregt. „Ihr seid doch ein Magier, richtig?“ „Das habt Ihr richtig erkannt.“ „Guter Mann, dann kommt schnell zum Gut Steenback! Der edle Herr ist von Räubern überfallen worden! Jedwede Hilfe ist willkommen!“ Mit diesen Worten ritt der Mann, der noch nicht einmal seinen Namen genannt hatte, schnell Richtung Norden.<br><br>
 
 
Halmar überlegte kurz, während er durch den Ort ging. Viele Koscher mochten keine Magie. Nur in höchster Not wandten sie sich an Vertreter der magischen Zunft – wenn alle anderen Mittel bereits versagt hatten. Die Wertschätzung, die erfolgreiche Magier nach Lösung solcher „aussichtslosen“ Situationen genossen (wobei ein, zwei Zaubersprüche meistens reichten und die Sache war gegessen), war jedoch nie von langer Dauer. Gegen Räuber zu kämpfen, das war sicher nicht Halmars Sache. Andererseits hatte der Reiter ihn einen „guten Mann“ genannt.<br><br>
 
 
Warum nicht einen kleinen Umweg in Kauf nehmen? Vielleicht könnte er sich ja tatsächlich nützlich machen. Halmar beschleunigte seine Schritte.<br><br>
 
 
Als er Gut Steenback erreichte, fand er Gidiane vor, die am Bett ihres Großonkels wachte. Wenn es stimmte, was ihm die Bediensteten erzählt hatten, musste Stordan eine bemerkenswerte Kondition haben. Nicht viele in seinem Alter überlebten eine Verwundung, die mit Bewusstlosigkeit und im eigenen Blut liegend endete...<br><br>
 
 
Ohne lange abzuwarten, gebot Halmar der Geweihten, zu schweigen, damit nicht seine Konzentration gestört würde. Dann beugte er sich über den Herrn den Hauses. Aus magietheoretischer Sicht war es reine Verschwendung, was er an dem Mann praktizierte. Allerdings würde sich wohl jeder glücklich schätzen, wenn ein anderer seine Zauber- in eigene Lebenskraft umwandelte. Als Halmar schließlich innehielt, schwitzte er von der Anstrengung und fühlte sich seltsam leer. Stordans Gesicht zeigte deutlich entspanntere Züge, auch wirkte es nicht mehr aschfahl, sondern hatte wieder eine gesunde Farbe angenommen. Halmar war zufrieden mit seinem Werk. Er tupfte sich mit einem Tuch das Gesicht ab und sagte abschließend zu Gidiane: „Er kommt wieder in Ordnung. Lasst ihn einige Tage ruhen und er wird wieder ganz der Alte sein!“ Die Hesinde-Geweihte wusste wohl nicht so recht, was sie sagen sollte. Jedenfalls stotterte sie ziemlich vor sich herum, als sie sich bedankte. Halmar verabschiedete sich und machte sich wieder auf den Heimweg.
 
  
 
[[Kategorie:Abenteuer]]
 
[[Kategorie:Abenteuer]]

Version vom 22. April 2011, 18:51 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Dreister Einbruch in Steenback"