Leuinnentor

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Dann und wann erscheint es einen jungen Knappen oder einer altgedienten Veteranin im Traum: das Leuinnentor (auch Leuenpforte genannt), eine mächtige Pforte im Fels, geschmückt mit den Zeichen Frau Rondras. Unscharfe Bilder und vage Zeichen sind es, die das Tor irgendwo im nördlichen Koschgebirge vermuten lassen.

Die Historie weiß vom Leuinenntor nichts zu berichten, als dass sich mancher auf die Suche nach ihm gemacht hat – und dass ein Kor-Geweihter, der die Suche wagte, ohne zuvor davon geträumt zu haben, nach sieben Tagen in einer Schlucht gefunden wurde, zerschmettert und von seinem eigenen Schwert durchbohrt. Von jemanden, der das Tor erreicht hat, hörte man jedoch nie.

„Das Leuinnentor? Wisst Ihr, Hochwohlgeboren, selbst Euer Knappenvater, Graf Raidri, hat wohl einstens danach gesucht, als Eures Vaters Burg zu Gast war. Doch brach er wohl schnell wieder auf, als ihm kein Glück bei der Suche beschieden war, zu Aventuiren, bei denen er mit Schwert und Mut schneller rondragefällige Taten vollbringen konnte, und zu Schlachten, wo sein Mittun vonnöten war. Auch meinem Vater und jüngst Vetter Irion war auf ihren Suchen kein Glück beschieden.

Und meine Muhme Bachede, die jenes Tor alle Jahre wieder im Traum zu sehen meinte, bis sie sich auf die Suche begab, ist schließlich droben auf dem Wetterloch verschollen. Da hat sie im folgenden Frühjahr ein Krambold gefunden. Der Göttin bin ich allzeit treu gefolgt, doch hat die Suche nach ihrem Tor niemandem Glück und Ruhm beschert. Hochwürden mögen entschuldigen, doch Träume sind Schäume - etwas für Jungspunde und Minnesänger wie den jungen Ritter an Eurer Seite hier, Herr Graf.“ -- Baron Alderan von Zweizwiebeln zu Graf Jallik von Wengenholm, 1026 BF