Grafenzeit
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Ihren Höhepunkt fand die "Fürstenlose Zeit" in ihren letzten Tagen, nachdem mit der Kaiserlichen Grevin die letzte gemeinsame Instanz aus den Chroniken verschwand. Nun waren es die seit der Zeit der Garether Fürsten mehr und mehr erstarkten Grafen, welche das Heft in der Hand hielten und danach trachteten die gewonnene Unabhängigkeit zu behalten. Mochte der ehedem verwaiste Kaiserthron auch von den Eslamiden besetzt sein, der Fürstenthron des Kosch - einer Provinz, die es in jenen Tagen einzig noch dem Namen nach gab - sollte ohne Herrscher bleiben.
Chronik
Erst nach der Schlacht am Stillen Grund und dem Ende der Magierkriege kehrte Ruhe im Koschlande ein. „Fleißig wie die Ferdoker“ (so ein ländliches Sprichwort) war man allerorten, dass das Land gedieh, auch ohne einen Fürsten – wenngleich die Ferdoker Gräfin Nïam V. gewiss hoffte, der Kaiser werde sie in den Reichs-Fürstenstand erheben, und die gräflichen Herren von Wengenholm und Schetzeneck ebenso kühne Träume hegten.
Besonders letzterer fühlte sich stärker denn je: Flüchtlinge aus dem ganzen Kosch machten Koschtal für kurze Zeit zur größten Stadt der Provinz – bis zu jenem schicksalhaften Praioslauf des Jahres 671, an dem zur Mittagsstunde der gewaltige Schatten eines Lindwurms die Sonne verdunkelte. Im Feuerodem des Drachen Greing Scharfzahn nahm Koschtals Glück ein jähes Ende. Damit endete die kurze Blütezeit der Stadt, die von nun an nie mehr als tausend Einwohner haben sollte. Der grausige Lindwurm aber hauste in einer Klamm zu Füßen der verfallenen Fürstenburg Fürstenhort in den Koschbergen und forderte dann und wann Gold oder eine Jungfrau als Tribut, schließlich gar die Tochter des Grafen. Als dieser sie ihm verweigerte, brannte Koschtal ein zweites Mal, und Vater und Tochter vergingen in den Flammen.
In Wengenholm trachtete der Graf danach endlich über eine eigene Residenzstadt zu Füßen seiner Angenburg zu regieren. Größer und prächtiger noch als Ferdok, Angbar und Koschtal sollte sie sein. Doch am Ende blieben von diesem Traum wenig mehr als unvollendete Bauwerke und große Schulden, wegen denen er gar die Baronie Geistmark an die Grafschaft Angbarer See verlor. Die geplante Stadt Wengenholm aber, blieb abseits der großen Verkehrswege bis heute nicht mehr als ein Dorf.
Der Grafensitz vom Angbarer See aber, war über längere Zeit verwaist und die Angbarer Bürger fürchteten, dass ihre Stadt – die seit jeher allein dem Reich und der Bergfreiheit untertan war – nun, da die Zwerge ohne einen Hochkönig und die Garether Kaiser schwach waren – zum Spielball der Grafen werde. Darob versicherten sich die gewitzten Städter der Hilfe des Reichsrates Bosper vom Eberstamm, der von Kaiser Alrik wiederum die Grafschaft am See zugesprochen bekam, und gelobten, seine Ansprüche auf den Fürstenthron zu unterstützen.
Zeittafel
- 601 BF
- „Kloster zur inniglichen Einkehr, Ruh’ & Rast der Pilger am Greifenpass, Stift der Schwester Vieska von Wengenholm, Unserer göttlichen Mutter Travia zur Ehr“ gegründet.
- 605 BF
- Auf dem Allaventurischen Konvent der Magiergilden wird der Wächter Rohals als Orden der Rechten Hand anerkannt (einige Jünger Narehals treten den Grauen Stäben von Perricum bei).
- 668 BF
- Reichsrat Bosper vom Eberstamm wird zum Grafen vom Angbarer See erhoben.
- 671 BF
- Der Drache Greing Scharfzahn läßt Koschtal brennen und nistet sich in einer Klamm bei Fürstenhort ein. Bau der Drakenfeste bei Koschtal.
- 672 BF
- Graf Bosper lädt den Magierorden der Wächter Rohals ein, sein Ordenshaus vor die Tore Angbars zu verlegen. Die Reichsstadt gewinnt so an Bedeutung und Sicherheit.
- 673 BF
- Der Bund des Wahren Glaubens bezieht die Abtei Leuwensteyn.
Persönlichkeiten der Epoche
- Bosper vom Eberstamm Vorlage:Tsa 613 - Vorlage:Boron 676 - Reichrat und Graf vom Angbarer See
- Vieska von Wengenholm - Heilige der Travia
- Greing Scharfzahn - Drache
- Leubold Gluttrutz von Vardock, Ritter, überbrachte freiwillig den Tribut der Schetzenecker an Greing, wurde vermutlich gefressen
- Angfold der Emsige - Reichsvogt von Angbar