Koscher Gerüchteküche - Kurgäste
Gôrmel, 1033
Dramatis Personae:
Alderan von Sindelsaum - 82
Belch Goldmund von Koschtal – über 70
Ermst vom See - 84
Immo von Gormel - 74
Ontho von Uztrutz - 79
Roban von Treublatt - 77
Thalessia vom Eberstamm - 93
Vrinege vom See - über 80
Ermst: Ach ja, das ist gut. Meine alten Knochen vertragen Kälte nicht mehr so gut. Da ist ein warmes Bad genau das richtige.
Roban: Passt nur auf, dass Ihr euch nicht zu sehr verzärtelt.
Immo: Was wollt Ihr den mit dem Schwert im Bad, Treublatt?
Roban: Das habe ich immer dabei. Man weiß ja nie.
Belch: Guter Gedanke. Die Jugend von heute wird immer frecher. Früher musste ich kaum eingreifen, um den Zoll einzutreiben und heute muss ich den halben Tag mit der Armbrust am Fenster sitzen.
Roban: Habt Ihr denn keine Kinder, die das machen könnten?
Belch: Die taugen nichts. Ontho hat sich gar der Hesinde weihen lassen.
Roban: Ja, das ist enttäuschend. Mein Gisbrun macht sich ganz gut.
Alderan: Schade, dass Ihr Treublatter einen so großen Schädel habt, sonst würde meine Enkelin heute noch leben.
Immo: Grämt Euch nicht, Alderan, das kommt vor. Wenn mein Sohn so aus dem Horasreich erzählt…
Ermst: Pah, die Horasier. Die hätten unter Reto auch nicht gewagt so aufzumucken. Jetzt müssen wir schon Verträge mit ihnen abschließen.
Belch: Wenn ich zehn Jahre jünger wäre, würde ich denen mal zeigen, was ein Koscher Haken ist.
Roban: Ja, die Horasier sind wirklich ein freches Völkchen.
Ontho: Von Hunden verstehen sie auch nichts.
Immo: Halt, von Uztrutz, der Hund bleibt aber draußen. Es ist schon schlimm genug, dass von Treublatt sein Schwert dabei hat.
Ontho: Was hat er gesagt?
Alderan: DER HUND MUSS VOR DIE TÜR!
Ontho: Nein danke, der Hund braucht kein Bier.
Immo: RAUS MIT DEM HUND, UZTRUTZ!
Ontho: Uztrutz? Uztrutz kenn ich doch. Guter Mann.
Roban: Uztrutz seid Ihr und jetzt bringt den Hund raus!
Immo: DIENER! Bringt den Köter hier raus!
Ermst: Ist Belch eingeschlafen?
Roban: Ja, das macht er den ganzen Tag. Deswegen klappt das mit dem Zoll auch nicht mehr so gut.
Immo: Roban, steckt Euch doch bitte keine Pfeife an. Es wäre doch nicht gut, wenn sie ins Badewasser fallen würde.
Roban: Hmmpf, ich bin doch nicht senil.
Alderan: Wie geht’s eigentlich Eurer Schwester, Ermst?
Ermst: Gut, sehr gut. Sie hat ein Auge auf Wilbur.
Ontho: Hah, Wilbur der Schurke. Dem haben wir es ganz schön gegeben vor Angbar.
Alderan: Der hieß Baldur. Wir reden von Wilbur, eurem Grafen.
Ontho: Mein Graf? Ja ist denn Helkor tot?
Alderan: Ja, und das schon seit Jahren.
Roban: Wilbur scheint mir ja ein rechtes Milchgesicht zu sein.
Ermst: Ja, zum Helden wurde er nicht geboren.
Roban: Kommt er denn endlich mal unter die Haube? Wird langsam Zeit. Meine Gattin hat mit dem Gebähren angefangen, als sie vierzehn war.
Ermst: Ihr seid aber dreißig Jahre älter. Ich habe jedenfalls schon ein paar Damen im Auge.
Alderan: Macht lieber schnell, sonst verguckt er sich noch in die Falsche.
Roban: Wie Orsino der Schwerenöter. Gibt wohl kaum eine ansehnliche Dame am See, die er nicht verführt hat. Nicht wahr, Ermst?
Ermst: Was gibt es heute eigentlich zu Essen.
Immo: Hasenlendchen. Sehr zart.
Belch: Es gibt Essen?
Roban: Da ist er wieder aufgewacht.
Immo: Ich habe einen der besten Köche hier. Da hat man keine Schwierigkeiten mit dem Kauen. Heute hat er sich besonders viel Mühe gegeben, immerhin ist die Fürstinnenmutter hier.
Alderan: Thalessia ist hier?
Immo: Ja, ist sie.
Roban: *schluck*
Immo: Jetzt ist Euch die Pfeife ja doch ins Wasser gefallen. Was habe ich euch gesagt?
Alderan: Schnell raus hier, sonst kommt noch der Hund dazu.