Salm vom Kargen Land
Beschreibung
(auch erschienen im Kosch-Kurier 54)
Als Salm zum Oberhaupt seines Hauses wurde, da war dieses fast am Ende. Eine lange Fehde mit dem ehrgeizigen und unnachgiebigen Haus Salzmarken hatte die Reihen gelichtet. Der Streit um den Baronstitel von Rohalssteg war inzwischen so ausgeartet, dass die Obrigkeiten genug davon hatten und ein Ultimatum stellten: Beide streitenden Parteien sollten auf den Anspruch verzichten. Das Haus Salzmarken habe ferner eine erkleckliche Summe zu zahlen, das Haus vom Kargen Land gehe seines Stammsitzes Kargen verlustig.
Eine einzige weitere Forderung konnte Salm bei der Zusammenkunft der Schlichter mit den Streitenden durchbringen – "noch eine Zuckerstange". Viel mehr blieb ihm auch nicht zu sagen übrig – er war ja erst drei Jahre alt.
Seine älteren Vettern waren alle tot; die verbliebenen Erwachsenen zu alt, um noch Nachkommen zu zeugen und damit einen Fortbestand der direkten Linie zu sichern. Ferner wollte niemand die Schmach auf sich nehmen, das Stammlehen abgegeben zu haben. Daher einigte man sich auf den jungen Salm als Erben. Er war das älteste der noch überlebenden Kinder und zudem ohne jede Schuld bei dem Konflikt geblieben.
Die Familie zog auf das ihr verbliebene Gut Valoor und hütete die letzten Kinder wie ihre Augäpfel. Der sanftmütige Salm, wie er von Zeitgenossen spöttisch genannt wurde, hat sich rückblickend in zweierlei Hinsicht um das Wohl der Familie verdient gemacht: Zum einen blieb er tatsächlich friedlich, so dass endlich Gras über die Sache wachsen konnte. Zum anderen sorgte er für genügend Kinder, so dass aus dem alten Stamm endlich wieder junge Triebe sprießen konnten und das Geschlecht nicht erlosch.
\{\{Kosch Person Automatik\}\}