Nisper Gewisper - Fragen und Antworten: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Handlungsort ist::Nispe]], [[Jahr ist::1032]]<br/>


Die Selbstsicherheit des falschen Dieners war mittlerweile deutlicher Verzweiflung gewichen. Kalte Schweißperlen standen auf seinem bleichen Gesicht, seine Augen weit geöffnet und zwischen den Gästen hin und her zuckend.<br/>Im Gegensatz dazu wirkte Ritter [[Briefspieltext mit::Gero vom Kargen Land|Gero]] nun wieder deutlich entspannter. Er war dem [[Briefspieltext mit::Bardo von Bardostein|Kastellan]] von [[Briefspieltext vielleicht mit::Bardostein]] dankbar, dass er ihm mit dieser klaren Aussage zur Seite sprang... gerade rechtzeitig um nicht zum Gespött der Leute zu werden.<br/>Gero wischte sich die nun auf seine Stirn getretenen Schweißperlen mit seinem Tuch vom Gesicht, nickte Bardo dankbar zu und wandte sich etwas gedämpft an den Ritter von [[Briefspieltext vielleicht mit::Steenback]].<br/>"[[Briefspieltext mit::Stordan Steener von Steenback|Stordan]], Du hast Recht gehabt!"<br/>Er klopfte ihm auf die Schulter, seine Augen waren etwas wässrig geworden.<br/>"Alter Freund, Du hast Deinem [[Briefspieltext mit::Wilbur vom See|Grafen]] das Leben gerettet!"<br/>Dann schritt er zu [[Briefspieltext vielleicht mit::Korisande von Lutzenstrand|Korisande]], die ganz in der Nähe saß, und sprach ebenfalls leise.<br/>"Noch jetzt macht Ihr den [[Briefspieltext vielleicht mit::Ferdoker Garde|Lanzerinnen]] alle Ehre! Ihr habt mit Eurem Körpereinsatz Euren Lehnsherren vor dem Tod bewahrt! Könnt Ihr Euch etwas Edleres vorstellen?"<br/>Bevor die Angesprochenen etwas erwidern konnten, ertönte eine Stimme aus der Menge:<br/>"Einen Moment! Was ist denn nun wahr: War Euer Missgeschick Absicht oder nicht?"<br/>Gero hatte nicht hinübergesehen, meinte jedoch, dass es [[Briefspieltext mit::Angbart von Salzmarken-See]] war, der gefragt hatte. [[Briefspieltext mit::Holdwin vom Kargen Land|Holdwin]], der nach Stordans Enthüllung einen zufriedenen Gesichtsausdruck angenommen hatte, wurde wieder ernst und versuchte, den Sprecher unter den Gästen auszumachen.<br/>Gero dreht sich wieder zu allen um und antwortete: "Also gut, da unser Gastgeber - und offensichtlich nicht nur er -  es schon geahnt hat: Das Unwohlsein war gespielt! Mir geht es gut."<br/>Die kritische Stimme setzte nach: "Woher wusstet Ihr, dass der Wein vergiftet war?"<br/>"Das konnte ich nicht wissen, es war nur eine Ahnung. Stordan hatte mir vor kurzer Zeit noch seine Meinung geschildert, dass dem jungen Grafen Gefahr drohe. Unter diesem Eindruck war ich übervorsichtig geworden und hatte das für mich seltsame Gebahren des Dieners gleich verdächtig gefunden. Nennt es eine Gunst [[Briefspieltext vielleicht mit::Hesinde]]s, die Gnade der rechzeitigen Erkenntnis, oder ein Zwinkern [[Briefspieltext vielleicht mit::Phex]]ens, Glück zur rechten Zeit, wie es Euch beliebt."<br/>Ob er alle von der Wahrheit überzeugt hatte? Zumindest diejenigen, deren Gesichter er sehen konnte, nickten langsam, nachdem sie kurz überlegt hatten.<br/>Zur Überraschung aller schritt der [[Briefspieltext mit::Reto Hlûthar von Bodrin-Hardenfels|Enkelsohn]] des letzten [[Briefspieltext vielleicht mit::schetzeneck]]er [[Briefspieltext vielleicht mit::Helkor von Bodrin|Grafen]] als erster auf Ferk zu. Von oben sah er auf den eingeschüchterten Schlacks herab:<br/>„So, so, ein falscher Diener, der unserem werten Grafen das Leben rauben wollte. Was für eine traurige Gestalt!“<br/>Sein schiefes Lächeln und seine halb geschlossenen Augenlider waren schwer zu deuten. Verachtete er den Verbrecher ob seiner Missetat oder doch eher die Unfähigkeit des Täters? Dann wandte sich der Junker an Kastellan Bardo:<br/>„Welcher Gerichtsbarkeit ist der Wurm zu unterstellen? Der gräflichen oder der [[Briefspieltext vielleicht mit::Rohaja von Gareth|kaiserlichen]]? Ich bin in Begleitung von vier Söldlingen hier, die sich sicher gerne bereit erklären, dem erfolglosen Attentäter angemessenes Geleit bis zum einem passenden Kerker zu gewähren. Es wäre mir ein Vergnügen Euch diese Mannen in Dienst zu stellen und deren Auftrag zu begleichen. Wollt ihr mir diese Freude gönnen?“<br/>Von seiner Sitzgelegenheit aus meldete sich [[Briefspieltext mit::Alderan von Sindelsaum]] zu Wort.<br/>„Euer Angebot in allen Ehren, Wohlgeboren, aber zufällig befindet sich die Garnison der Gräflichen Landgendarme ganz in der Nähe. Selbst wenn der Gefangene an die Kaiserin zu überstellen ist, so sind diese Reiter, doch wohl die naheliegendere Wahl.“<br/>Den Gefangenen an Reto abzugeben erschien Alderan keine gute Idee, und sein Vorschlag war nicht einmal so abwegig.<br/>Ehe Bardo antworten konnte, traten derweil auch andere der Anwesenden an den nun offen Beschuldigten heran um ihn missbilligend zu mustern und dem Hausherren ihrerseits geeignete Vorschläge zur weiteren Verfahrensweise zu machen.<br/>"Potzblitz, ein zweiter Mordanschlag innerhalb von zwei Tagen?"<br/>Stordans gemurmelten Worten war nicht zu entnehmen, ob diese Worte eine Aussage oder eine Frage darstellen sollten. Mit eng zusammengekniffenen Augen blickte er zwischen Gero und Reto hin und her. Dann wandte er sich an den jungen Kastellan.<br/>"Werter Herr von Bardostein. Der Junker von Bodrin-Hardenfels hat euch ein großzügiges Angebot gemacht. Nehmt es an, wenn ihr die Sache schnell aus der Welt geschafft haben wollt. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass dieser feige Anschlag auf dem Boden einer Reichspfalz geschah. Auch wird wohl niemand hier im Raume glauben, dass der Diener auf eigene Faust gehandelt habe. Ich halte es daher für angemessen, dieses Subjekt hier einzusperren und ihn alsbald der Reichsgerichtsbarkeit zu übergeben.“<br/>„Dann werden wir sicher herausfinden, wer dem jungen Herrn Grafen durch sein erzwungenes Ableben die Krone rauben wollte."<br/>Den letzten Satz raunte Stordan, sodass nur die umstehenden Ritter, der Junker und der Kastellan ihn hören konnten.<br/>Nun endlich meldete sich Bardo selbst zu Wort: „Da der feige Anschlag auf kaiserlichem Grund und Boden geschah, halte auch ich die Reichsgerichtsbarkeit in diesem Fall für zuständig, allerdings bin ich in der Juristerei nicht allzu bewandert, weswegen mich mein Urteil täuschen kann. Daher würde ich die Sache dem Grafen selbst zur Entscheidung oblegen, schließlich hatte der feige Hund es auf sein Leben abgesehen und – was ungleich schwerer wiegt – ist er der höchste anwesende Adlige und somit vor [[Briefspieltext vielleicht mit::Praios]] der Entscheidungsträger, wenn die Zuständigkeiten strittig sind. Also Hochwohlgeboren, möget Ihr entscheiden, ob der Attentäter Eurer Gerichtsbarkeit unterstellt werden soll oder aber der des Kaiserreiches. In letzterem Fall jedoch müssten wir nicht auf ein Machtwort der Kaiserin warten. Als ihr Sachwalter auf dieser Pfalz bin ich bevollmächtigt auch hier Gericht zu halten und es wäre mir eine Freude diesen Tunichtgut einer gerechten Strafe zuzuführen und die Wahrheit ans Licht zu fördern.“<br/>Jetzt wandte Bardo sich an den Junker von Bodrin Hardenfels.<br/>„Euer Angebot ist in der Tat großzügig und legt Zeugnis von eurer Sorge um die Sicherheit des Verdächtigen ab, gerade da dieser ja für die Zurtageförderung der wahren Hintergründe ja unzweifelhaft von essentieller Bedeutung ist. Ich werde es jedoch schweren Herzens ausschlagen müssen, da ich das Leben des Unseligen nur ungern groben Mietlingen anvertrauen will, die womöglich in ihrer gerechten Empörung über die schändliche Tat bereits vor einem praiosgefälligen Prozess den Missetäter bestrafen würden.
Die Selbstsicherheit des falschen Dieners war mittlerweile deutlicher Verzweiflung gewichen. Kalte Schweißperlen standen auf seinem bleichen Gesicht, seine Augen weit geöffnet und zwischen den Gästen hin und her zuckend.<br/>Im Gegensatz dazu wirkte Ritter [[Briefspieltext mit::Gero vom Kargen Land|Gero]] nun wieder deutlich entspannter. Er war dem [[Briefspieltext mit::Bardo von Bardostein|Kastellan]] von [[Briefspieltext vielleicht mit::Bardostein]] dankbar, dass er ihm mit dieser klaren Aussage zur Seite sprang... gerade rechtzeitig um nicht zum Gespött der Leute zu werden.<br/>Gero wischte sich die nun auf seine Stirn getretenen Schweißperlen mit seinem Tuch vom Gesicht, nickte Bardo dankbar zu und wandte sich etwas gedämpft an den Ritter von [[Briefspieltext vielleicht mit::Steenback]].<br/>"[[Briefspieltext mit::Stordan Steener von Steenback|Stordan]], Du hast Recht gehabt!"<br/>Er klopfte ihm auf die Schulter, seine Augen waren etwas wässrig geworden.<br/>"Alter Freund, Du hast Deinem [[Briefspieltext mit::Wilbur vom See|Grafen]] das Leben gerettet!"<br/>Dann schritt er zu [[Briefspieltext vielleicht mit::Korisande von Lutzenstrand|Korisande]], die ganz in der Nähe saß, und sprach ebenfalls leise.<br/>"Noch jetzt macht Ihr den [[Briefspieltext vielleicht mit::Ferdoker Garde|Lanzerinnen]] alle Ehre! Ihr habt mit Eurem Körpereinsatz Euren Lehnsherren vor dem Tod bewahrt! Könnt Ihr Euch etwas Edleres vorstellen?"<br/>Bevor die Angesprochenen etwas erwidern konnten, ertönte eine Stimme aus der Menge:<br/>"Einen Moment! Was ist denn nun wahr: War Euer Missgeschick Absicht oder nicht?"<br/>Gero hatte nicht hinübergesehen, meinte jedoch, dass es [[Briefspieltext mit::Angbart von Salzmarken-See]] war, der gefragt hatte. [[Briefspieltext mit::Holdwin vom Kargen Land|Holdwin]], der nach Stordans Enthüllung einen zufriedenen Gesichtsausdruck angenommen hatte, wurde wieder ernst und versuchte, den Sprecher unter den Gästen auszumachen.<br/>Gero dreht sich wieder zu allen um und antwortete: "Also gut, da unser Gastgeber - und offensichtlich nicht nur er -  es schon geahnt hat: Das Unwohlsein war gespielt! Mir geht es gut."<br/>Die kritische Stimme setzte nach: "Woher wusstet Ihr, dass der Wein vergiftet war?"<br/>"Das konnte ich nicht wissen, es war nur eine Ahnung. Stordan hatte mir vor kurzer Zeit noch seine Meinung geschildert, dass dem jungen Grafen Gefahr drohe. Unter diesem Eindruck war ich übervorsichtig geworden und hatte das für mich seltsame Gebahren des Dieners gleich verdächtig gefunden. Nennt es eine Gunst [[Briefspieltext vielleicht mit::Hesinde]]s, die Gnade der rechzeitigen Erkenntnis, oder ein Zwinkern [[Briefspieltext vielleicht mit::Phex]]ens, Glück zur rechten Zeit, wie es Euch beliebt."<br/>Ob er alle von der Wahrheit überzeugt hatte? Zumindest diejenigen, deren Gesichter er sehen konnte, nickten langsam, nachdem sie kurz überlegt hatten.<br/>Zur Überraschung aller schritt der [[Briefspieltext mit::Reto Hlûthar von Bodrin-Hardenfels|Enkelsohn]] des letzten [[Briefspieltext vielleicht mit::schetzeneck]]er [[Briefspieltext vielleicht mit::Helkor von Bodrin|Grafen]] als erster auf Ferk zu. Von oben sah er auf den eingeschüchterten Schlacks herab:<br/>„So, so, ein falscher Diener, der unserem werten Grafen das Leben rauben wollte. Was für eine traurige Gestalt!“<br/>Sein schiefes Lächeln und seine halb geschlossenen Augenlider waren schwer zu deuten. Verachtete er den Verbrecher ob seiner Missetat oder doch eher die Unfähigkeit des Täters? Dann wandte sich der Junker an Kastellan Bardo:<br/>„Welcher Gerichtsbarkeit ist der Wurm zu unterstellen? Der gräflichen oder der [[Briefspieltext vielleicht mit::Rohaja von Gareth|kaiserlichen]]? Ich bin in Begleitung von vier Söldlingen hier, die sich sicher gerne bereit erklären, dem erfolglosen Attentäter angemessenes Geleit bis zum einem passenden Kerker zu gewähren. Es wäre mir ein Vergnügen Euch diese Mannen in Dienst zu stellen und deren Auftrag zu begleichen. Wollt ihr mir diese Freude gönnen?“<br/>Von seiner Sitzgelegenheit aus meldete sich [[Briefspieltext mit::Alderan von Sindelsaum]] zu Wort.<br/>„Euer Angebot in allen Ehren, Wohlgeboren, aber zufällig befindet sich die Garnison der Gräflichen Landgendarme ganz in der Nähe. Selbst wenn der Gefangene an die Kaiserin zu überstellen ist, so sind diese Reiter, doch wohl die naheliegendere Wahl.“<br/>Den Gefangenen an Reto abzugeben erschien Alderan keine gute Idee, und sein Vorschlag war nicht einmal so abwegig.<br/>Ehe Bardo antworten konnte, traten derweil auch andere der Anwesenden an den nun offen Beschuldigten heran um ihn missbilligend zu mustern und dem Hausherren ihrerseits geeignete Vorschläge zur weiteren Verfahrensweise zu machen.<br/>"Potzblitz, ein zweiter Mordanschlag innerhalb von zwei Tagen?"<br/>Stordans gemurmelten Worten war nicht zu entnehmen, ob diese Worte eine Aussage oder eine Frage darstellen sollten. Mit eng zusammengekniffenen Augen blickte er zwischen Gero und Reto hin und her. Dann wandte er sich an den jungen Kastellan.<br/>"Werter Herr von Bardostein. Der Junker von Bodrin-Hardenfels hat euch ein großzügiges Angebot gemacht. Nehmt es an, wenn ihr die Sache schnell aus der Welt geschafft haben wollt. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass dieser feige Anschlag auf dem Boden einer Reichspfalz geschah. Auch wird wohl niemand hier im Raume glauben, dass der Diener auf eigene Faust gehandelt habe. Ich halte es daher für angemessen, dieses Subjekt hier einzusperren und ihn alsbald der Reichsgerichtsbarkeit zu übergeben.“<br/>„Dann werden wir sicher herausfinden, wer dem jungen Herrn Grafen durch sein erzwungenes Ableben die Krone rauben wollte."<br/>Den letzten Satz raunte Stordan, sodass nur die umstehenden Ritter, der Junker und der Kastellan ihn hören konnten.<br/>Nun endlich meldete sich Bardo selbst zu Wort: „Da der feige Anschlag auf kaiserlichem Grund und Boden geschah, halte auch ich die Reichsgerichtsbarkeit in diesem Fall für zuständig, allerdings bin ich in der Juristerei nicht allzu bewandert, weswegen mich mein Urteil täuschen kann. Daher würde ich die Sache dem Grafen selbst zur Entscheidung oblegen, schließlich hatte der feige Hund es auf sein Leben abgesehen und – was ungleich schwerer wiegt – ist er der höchste anwesende Adlige und somit vor [[Briefspieltext vielleicht mit::Praios]] der Entscheidungsträger, wenn die Zuständigkeiten strittig sind. Also Hochwohlgeboren, möget Ihr entscheiden, ob der Attentäter Eurer Gerichtsbarkeit unterstellt werden soll oder aber der des Kaiserreiches. In letzterem Fall jedoch müssten wir nicht auf ein Machtwort der Kaiserin warten. Als ihr Sachwalter auf dieser Pfalz bin ich bevollmächtigt auch hier Gericht zu halten und es wäre mir eine Freude diesen Tunichtgut einer gerechten Strafe zuzuführen und die Wahrheit ans Licht zu fördern.“<br/>Jetzt wandte Bardo sich an den Junker von Bodrin Hardenfels.<br/>„Euer Angebot ist in der Tat großzügig und legt Zeugnis von eurer Sorge um die Sicherheit des Verdächtigen ab, gerade da dieser ja für die Zurtageförderung der wahren Hintergründe ja unzweifelhaft von essentieller Bedeutung ist. Ich werde es jedoch schweren Herzens ausschlagen müssen, da ich das Leben des Unseligen nur ungern groben Mietlingen anvertrauen will, die womöglich in ihrer gerechten Empörung über die schändliche Tat bereits vor einem praiosgefälligen Prozess den Missetäter bestrafen würden.

Version vom 24. November 2017, 12:05 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Nisper Gewisper"