Dohlenfelder Thronfolgestreit - Eisenhuett im Wnter: Unterschied zwischen den Versionen
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Balinor war ein kantiger Mann im besten Alter. Er trug einen einfachen, aber sauberen Wappenrock mit dem Wappen seiner Familie und mit dem Wappen seines Barons auf der Brust. An seiner Seite baumelte ein wuchtiges Schwert und Balinor vermittelte auch den Eindruck, als wüsste er es zu gebrauchen. Seine gesamte Haltung spiegelte seinen Stand wieder. Selbstbewusst und kampferprobt und höherrangigen gegenüber dennoch höflich.<br/> | Balinor war ein kantiger Mann im besten Alter. Er trug einen einfachen, aber sauberen Wappenrock mit dem Wappen seiner Familie und mit dem Wappen seines Barons auf der Brust. An seiner Seite baumelte ein wuchtiges Schwert und Balinor vermittelte auch den Eindruck, als wüsste er es zu gebrauchen. Seine gesamte Haltung spiegelte seinen Stand wieder. Selbstbewusst und kampferprobt und höherrangigen gegenüber dennoch höflich.<br/> | ||
Balinor stand seit einigen Jahren bei dem Sindelsaumer Baron in Dienst und Balinor war seinem Herrn ein loyaler Gefolgsmann. Dies hatte ihn hierher geführt und er wartete nun, bis der Baron ihm das Zeichen zum Sprechen gab.<br/> | Balinor stand seit einigen Jahren bei dem [[Briefspieltext vielleicht mit::Erlan von Sindelsaum|Sindelsaumer Baron]] in Dienst und Balinor war seinem Herrn ein loyaler Gefolgsmann. Dies hatte ihn hierher geführt und er wartete nun, bis der Baron ihm das Zeichen zum Sprechen gab.<br/> | ||
Schon beim Eintreten hatte er sich höflich verneigt und dann auf das Zeichen gewartet. Als ihm der Eisenhuetter zunickte begann er zu sprechen. „Euer Hochgeboren. Mein Name ist Balinor aus dem Geschlecht derer von den Silberfällen und ich stehe in den Diensten des Barons von Sindelsaum, mit dem sich euer Schwiegersohn in Fehde befindet. | Schon beim Eintreten hatte er sich höflich verneigt und dann auf das Zeichen gewartet. Als ihm der Eisenhuetter zunickte begann er zu sprechen. „Euer Hochgeboren. Mein Name ist Balinor aus dem Geschlecht derer von den Silberfällen und ich stehe in den Diensten des Barons von Sindelsaum, mit dem sich euer Schwiegersohn in Fehde befindet. | ||
Diese unerfreuliche Angelegenheit bringt mich hierher. Ich bin kein Freund langer Reden und großer Worte, daher mache ich es kurz.<br/> | Diese unerfreuliche Angelegenheit bringt mich hierher. Ich bin kein Freund langer Reden und großer Worte, daher mache ich es kurz.<br/> |
Version vom 12. Mai 2017, 12:00 Uhr
Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"
ANFANG | Elenvina im Winter |
Firun 1032 BF
Endlich war es soweit. Balinor von den Silberfällen stand in der Halle des Eisenhuetter Barons. Eine beschwerliche Reise lag hinter ihm. Im tiefsten Winter war er von Dohlenfelde bis nach Eisenhuett geritten. Doch sein Auftrag war die Strapazen wert.
Balinor war ein kantiger Mann im besten Alter. Er trug einen einfachen, aber sauberen Wappenrock mit dem Wappen seiner Familie und mit dem Wappen seines Barons auf der Brust. An seiner Seite baumelte ein wuchtiges Schwert und Balinor vermittelte auch den Eindruck, als wüsste er es zu gebrauchen. Seine gesamte Haltung spiegelte seinen Stand wieder. Selbstbewusst und kampferprobt und höherrangigen gegenüber dennoch höflich.
Balinor stand seit einigen Jahren bei dem Sindelsaumer Baron in Dienst und Balinor war seinem Herrn ein loyaler Gefolgsmann. Dies hatte ihn hierher geführt und er wartete nun, bis der Baron ihm das Zeichen zum Sprechen gab.
Schon beim Eintreten hatte er sich höflich verneigt und dann auf das Zeichen gewartet. Als ihm der Eisenhuetter zunickte begann er zu sprechen. „Euer Hochgeboren. Mein Name ist Balinor aus dem Geschlecht derer von den Silberfällen und ich stehe in den Diensten des Barons von Sindelsaum, mit dem sich euer Schwiegersohn in Fehde befindet.
Diese unerfreuliche Angelegenheit bringt mich hierher. Ich bin kein Freund langer Reden und großer Worte, daher mache ich es kurz.
Mein Herr ist mit der derzeitigen Situation mehr als unzufrieden. Einige von Hagens Verbündeten, sowie die blutige Belagerung des Dohlenhorstes stoßen ihm bitter auf. Daher bittet er euch sich mit ihm zu treffen.
Die Wahl des Ortes liegt bei euch, aber mein Herr schlägt Elenvina als neutrales Territorium vor. Den Winter über befindet er sich auf Dohlenfelde. Im Frühjahr wird er dann wahrscheinlich in den Kosch zurückreisen, weshalb ein Treffen im Winter zu bevorzugen wäre, soweit ihr es einrichten könntet.“
Baron Garmwart Adelbrecht von Quakenbrück zu Eisenhuett blickte den Herrn von den Silberfällen ernst an. Bart und Haupthaar des Barons waren schon ergraut. Sein sechzigster Tsatag war nur wenige Götterläufe fern, doch noch immer war der Baron von Eisenhuett ein nicht zu unterschätzender Gegner im Feld und im Gestech. Zu Abilacht hatte er an der Seite des Grafen des Isenhags gestanden und sollte dessen Aufgebot in die Schlacht führen. Bei der letzten Herzogenturney hatte er dem Herzog drei gefährliche Lanzengänge geboten. Ein seltener Umstand galt der Herzog doch als im Turnier in den Nordmarken ungeschlagen und kaum einer seiner Vasallen würde es wagen einen Sieg gegen seine Hoheit zu riskieren. Der Baron galt als rondrianisch und war in den Traditionen seines Hauses und des Isenhags tief verwurzelt. Er gehörte zu den ersten Mitgliedern der ehrbaren Tafelrunde unter Koradins Wappenschild und war nach dem Tod Bernhelms von Sturmfels der Sprecher der Adelsopposition gegen den Albenhuser Bundes geworden. Der Familie Sturmfels war er tief verbunden. Er galt als einer der engsten Vertrauten Bernhelms von Sturmfels unter den Baronen der Nordmarken. Einst hatte er sogar Hagen für seine Taten auf Crumolds Aue hoch gelobt.
Balinor konnte sich bis zum Ende nicht sicher sein, ob man ihn in Eisenhuett empfangen würde und wie der Empfang aussehen mochte. Auf Dohlenhorst war der Bruder des Barons von Eisenhuett in die Gefangenschaft der Verbündeten Hagens geraten. Obgleich der Baron von Eisenhuett bislang eine entschiedene Nichteinmischung aller in den Erbstreit zu Dohlenfelde propagiert hatte, konnten sich die Ansichten nun deutlich verschoben haben. Die Stimmung, die Balinor nun entgegenschlug war dementsprechend so kalt, wie die Witterung. Er wurde jedoch höflich und respektvoll seinem Stand und der ihm aufgetragenen Aufgabe entsprechend behandelt.
Man hatte ihn in den großen Saal der Residenz des Barons von Eisenhuett geführt. Während der Saal vom Praiosschein durch eine Zeile schmaler Fenster erhellten, blickten ihn von der anderen Seite einige Generationen Eisenhuetter Baron streng und prüfend aus ihren Bilderrahmen heraus an. Vor einem schweren Wandteppich saß der Baron am Ende des Saales.
Wie Balinor bereits bei seiner Anreise erfahren hatte, residierte der Baron nicht im Hauptort und der Baronsburg zu Turehall, sondern in einem ehemaligen Jagdhof zum Ort Altmauern tief in der Baronie. Der Baron von Eisenhuett mochte aufgrund seines Reichtums, seines Einflusses , seiner Privilegien und seiner Stellung einer der mächtigsten Freiherren des Isenhags sein, doch die Baronsfeste lag seit drei Generationen in der Hand des Grafen des Isenhags.
An der Seite des Barons stand dessen Hofgeweihte Grimmhel von Wolfsstein und dessen getreuer Haushofmeister, der Ritter Hadebrand von Harthals-Schwarzklamm. Der Ritter mochte die vierzig Sommer überschritten haben. Sein Blick war aufmerksam und wachsam. Er hatte jede Bewegung jedes Wort Balinors seit er ihn als erster auf dem Hof begrüßt hatte aufgenommen und bewertet. Der Ritter galt als ehrgeizig und raffiniert. Insgeheim war er der schärfste Konkurrent des Bruders des Barons, Roderich. Es hieß sogar er verfolge eigene Pläne. Garmwart hatte einen offenen Zwist zwischen seinem Bruder und seinem Berater jedoch niemals geduldet. Und seit der Verschwörung des vormaligen Junkers von Lanzenbergs und dem vorgehenden Haushofmeister, gab es in Eisenhuett nur einen Lohn für Verrat. Garmwart hatte nach der Begrüßung den Ausführungen Balinors aufmerksam gefolgt.
„Auch mir stoßen manche Begebenheiten in Dohlenfelde auf.“ Balinor konnte den Zorn in Garmwart tiefer Stimme erkennen. Es war weniger der Umstand, dass Hagen sich eigenmächtig zum Herrn von Dohlenfelde gemacht hatte, sondern die Art. Hagen hatte Garmwart persönlich enttäuscht. Er hatte mit dem überraschenden Überfall und dem bisweilen hinterhältigen Vorgehen, das Bild, dass Garmwart vom rondrianischen Hagen hatte verschoben. Garmwart hatte zudem vom Vogt zu Nilsitz, den er sehr schätzte, erfahren, dass Schergen Hagens nicht einmal Flüchtige und die Grenzen der Vogtei respektiert hatten bei ihrem Vorgehen. In Eisenhuett, hätte solche Raubritter mit Kopf auf den Schultern die Baronie nicht mehr verlassen. Auch manch ein Verbündeter Hagens hatte den Baron mehr als enttäuscht. Wer vor wenigen Monden noch von Bündnissen und Eintracht gesprochen hatte, Schwüre und Bekunden des Friedens geleistet hatte, entpuppte sich nun als opportunistische Schlange. Auch der Pakt mit dem Eisensteiner und der Stadt Twergenhausen, soweit es Garmwart erfahren hatte, würde er Hagen lange nicht verzeihen können. Diese Details sprach er gegenüber Balinor jedoch nicht aus.
Garmwart überlegte. Balinor war sich nun sicher, dass er wohl empfangen wurde, wie es sich gebührte, doch Garmwart sich kaum auf ein solches Treffen einlassen mochte.
„Teilt Euren Herrn mit, dass ich ihn in zwölf Praiosläufen in Elenvina empfangen werde. Es wird mir eine Freud sein den Herrn von Sindelsaum persönlich kennen zu lernen und seine Ansichten zu vernehmen.“
Damit war dies beschlossen. Hardred vereinbarte noch den genauen Treffpunkt im Stadthaus eines befreundeten Adligen. Der Baron selbst besaß, wie manch anderer wohlhabender Adliger, kein eigenes Stadthaus in Elenvina. Zum einen war Eisenhuett kaum eine Tagesreise entfernt, zum anderen wohnten einige Mitglieder der Familie in der Herzogenstadt. Zudem residierte der Baron zu offiziellen Anlässen nicht selten in einem der Gästequartiere, seinem Stand entsprechend, der Herzogenburg, dank seines Vetters dem herzoglichen Haushofmeister.