Uztrutzer Umtriebe - Ritt nach Koschtal: Unterschied zwischen den Versionen
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So blickte er dann auch lange auf den [[Dachsbau]] zurück bevor er seinem Blick entschwand. Wer wusste schon, wie lange er fortbleiben würde? Während der restlichen Seite suchte er nach Möglichkeiten um ein Blutvergießen zu verhindern. Vielleicht half ja der Bote den er zu [[Gero vom Kargen Land]] gesandt hatte. Diesmal schien es als hätte es die beiden befreundeten Adelshäuser auf feindliche Seiten verschlagen, aber vielleicht bot das ja auch eine Möglichkeit eine friedliche Lösung zu finden. | So blickte er dann auch lange auf den [[Dachsbau]] zurück bevor er seinem Blick entschwand. Wer wusste schon, wie lange er fortbleiben würde? Während der restlichen Seite suchte er nach Möglichkeiten um ein Blutvergießen zu verhindern. Vielleicht half ja der Bote den er zu [[Gero vom Kargen Land]] gesandt hatte. Diesmal schien es als hätte es die beiden befreundeten Adelshäuser auf feindliche Seiten verschlagen, aber vielleicht bot das ja auch eine Möglichkeit eine friedliche Lösung zu finden. | ||
==Unweit von Rhôndur== | |||
Die Reisegruppe kam eher gemächlich voran. Der aufmerksame Beobachter konnte daraus schließen, hier eine Gesellschaft vor sich zu haben, die es nicht allzu eilig hatte ihr Ziel zu erreichen. Und so verhielt es sich tatsächlich. Sie waren alle unterwegs nach Koschtal, um sich dort mit dem alten Roban von Treublatt und anderen Parteigängern Alerichs von Uztrutz zu beraten. Es sollte nur eine Beratung werden, doch wusste Thalian von Hügelsaum zu gut, wie schnell ein solcher Konflikt sich zu einem Flächenbrand ausweiten konnte. Und darauf war keiner von Ihnen aus. | |||
Der kleine Trek bestand aus fünfzehn Personen. Thalian von Hügelsaum mit zwei Waffenknechten und drei freiwilligen Hügelzwergen und der Baron Erlan von Sindelsaum mit Gefolge. | |||
Seit zwei Tagen waren sie nun unterwegs. Und obwohl sie die Stadt Rhôndur heute noch hätten erreichen können, beschlossen sie, ihr Nachtlager auf einer gemütlichen Wiese unweit des Weges zu errichten. | |||
So scherten die Reiter und Wagen also aus und begannen routiniert mit dem Aufbau. Der Baron und der Edle entschieden sich ganz bewusst, auf ein gemütliches weiches Bett in einer sauberen Herberge zu verzichten. | |||
Außerdem war das Wetter so, wie man es sich nur wünschen konnte. | |||
Und auf diese Art gerieten sie bei einem eventuellen Feldzug nicht aus der Übung. | |||
Und überhaupt glich dieses Nachtlager am ehesten einem Abenteuer. | |||
Dass die beiden jeweils anders dachten, dass konnten und wollten sie einander nicht eingestehen. | |||
So jedoch begann das Gefolge der beiden ohne viel Worte die Zelte zu errichten, die Wagen zu ordnen und eine Feuerstelle auszuheben. | |||
Der Angroschim Murgrim kümmerte sich sofort um die Vorbereitung der Abendmahlzeit. Die beiden anderen Zwerge halfen ihm dabei. | |||
Abends saßen alle ums Feuer und genossen ihre Mahlzeit, zusammen mit einem herrlichen Bier ferdoker Brauart, welches von Thalians Sohn Brauwin gebraut und von Meister Fidelis Sirbensack gestiftet wurde. Auch eine Anzahl diverser Obstbrände stand als Nachtisch schon bereit. Murgrims Grillschinken mit Majorankartoffeln mundeten vorzüglich. Auch die dargebotene Pilzpfanne war ein Gedicht, zumindest für die Angroschim. Alle anderen hatten nach einem Bissen das Gefühl, Feuer speien zu müssen wie der Alagrimm persönlich. | |||
Erlan von Sindelsaum war sich mit seinem Gefolgsmann Thalian einig, dass sie nicht sonderlich auf einen Waffengang in der Baronie Uztrutz aus waren. Erlan berichtete von seinen Verbindungen zur Partei des Alerich von Uztrutz und den Ehrenschulden gegenüber des alten Treublatt. Thalian wiederum gab sein persönliches Wissen über die Familie Uztrutz zum besten. Onthos Enkel hatte er vor vielen Jahren beim Hoppe-Hoppe-Reiter spielen auf seinen Beinen sitzen gehabt. | |||
Doch nach den ersten Obstbränden lockerte sich das Gespräch und die beiden Adeligen unterhielten den Rest der Gruppe mit Geschichten über diverse Streiche, welche sie in der Vergangenheit einander immer wieder spielten. | |||
Schließlich begaben sie sich alle in ihre Zelte, am nächsten Morgen ginge die Reise unweigerlich weiter. Der Edle von Hügelsaum übernahm freiwillig die erste Wache am Feuer. | |||
Erlan von Sindelsaum begab sich in sein Zelt und legte sich nieder auf seine Schlafstatt aus mehreren übereinandergelegten Decken. | |||
Doch ‘autsch’, was war das? Irgend etwas stach von unten in sein linkes Schulterblatt. Und in seinen Rücken. Und in den rechten Oberschenkel. Er versuchte, ein wenig seine Schlafposition zu verändern, mit dem Ergebnis, dass es ihn jetzt an ganz anderen Stellen piekte. | |||
Aber unmöglich, die Decken hatte er über Schafsfellen höchstpersönlich auf der weichen Wiese ausgebreitet. Er stand wieder auf und lupfte die Decken. | |||
Und tatsächlich. | |||
Lauter kleine spitze Steine, alle mit der Kante nach oben zeigend. Aber wie in Mütterchen Travias Namen sollten hier Steine…. | |||
“Thalian… “ knurrte er. Natürlich, der Hügelsaumer, wer sonst? | |||
Erlan von Sindelsaum öffnete sein Zelt und lugte nach draußen. | |||
Und da saß er. Am Lagerfeuer und hielt Wache. Dabei grinste er schelmisch in Erlans Richtung und schnitzte an einem langen Stock, der wie eine Angelrute aussah. | |||
‘Thalian Has von Hügelsaum, das zahle ich dir heim’, dachte sich Erlan von Sindelsaum und versuchte dabei mit wenig Überzeugung ein grimmiges Gesicht zu machen, ehe er sich zurückzog. | |||
[[Kategorie:Abenteuer]] | [[Kategorie:Abenteuer]] |
Version vom 7. April 2015, 15:38 Uhr
Teil der Briefspielgeschichte "Uztrutzer Umtriebe"
Uztrutzer Gerüchteküche | Uztrutzer Umtriebe - Ein Schwur im Ingerimm |
Anfang Ingerimm 1038 BF
Erlan von Sindelsaum war bereits aufgesessen und lenkte sein Pferd in gemächlichem Schritt auf Thalian Has von Hügelsaum zu. „Ich sehe, Ihr habt gut vorgesorgt“, sagte er und nickte anerkennend zu dem Proviantwagen hinüber. Er selbst wurde von keinem gewaltigen Aufgebot begleitet. Es würde ja erst einmal auch nur zu den Beratungen in Koschtal gehen. Begleitet wurde er dabei von seinen beiden Knappinnen Leonora und Niam, seinem Leibwächter Gerwulf, seinem Leibdiener Lechdan und vier berittenen Waffenknechten. Auch sie hatten einen Wagen mit Vorräten und Zelten beladen. Erlan war sich durchaus nicht sicher wie lange er fortbleiben würde. Es war für ihn noch nicht abzuschätzen wie sich der Konflikt in Uztrutz entwickeln würde so hatte er sowohl seine Rüstung, als auch ausreichend Proviant auf die Kutsche laden lassen. Große Lust sich in Uztrutz zu schlagen hatte er freilich keine, doch es war ja noch lange nicht gesagt das es so weit kommen würde. Zur Vorsicht hatte er aber seine kriegserfahrene Gattin Alvide gebeten die Sindelsaumer Wehr auf einen möglichen Abmarsch vorzubereiten.
So blickte er dann auch lange auf den Dachsbau zurück bevor er seinem Blick entschwand. Wer wusste schon, wie lange er fortbleiben würde? Während der restlichen Seite suchte er nach Möglichkeiten um ein Blutvergießen zu verhindern. Vielleicht half ja der Bote den er zu Gero vom Kargen Land gesandt hatte. Diesmal schien es als hätte es die beiden befreundeten Adelshäuser auf feindliche Seiten verschlagen, aber vielleicht bot das ja auch eine Möglichkeit eine friedliche Lösung zu finden.
Unweit von Rhôndur
Die Reisegruppe kam eher gemächlich voran. Der aufmerksame Beobachter konnte daraus schließen, hier eine Gesellschaft vor sich zu haben, die es nicht allzu eilig hatte ihr Ziel zu erreichen. Und so verhielt es sich tatsächlich. Sie waren alle unterwegs nach Koschtal, um sich dort mit dem alten Roban von Treublatt und anderen Parteigängern Alerichs von Uztrutz zu beraten. Es sollte nur eine Beratung werden, doch wusste Thalian von Hügelsaum zu gut, wie schnell ein solcher Konflikt sich zu einem Flächenbrand ausweiten konnte. Und darauf war keiner von Ihnen aus.
Der kleine Trek bestand aus fünfzehn Personen. Thalian von Hügelsaum mit zwei Waffenknechten und drei freiwilligen Hügelzwergen und der Baron Erlan von Sindelsaum mit Gefolge.
Seit zwei Tagen waren sie nun unterwegs. Und obwohl sie die Stadt Rhôndur heute noch hätten erreichen können, beschlossen sie, ihr Nachtlager auf einer gemütlichen Wiese unweit des Weges zu errichten.
So scherten die Reiter und Wagen also aus und begannen routiniert mit dem Aufbau. Der Baron und der Edle entschieden sich ganz bewusst, auf ein gemütliches weiches Bett in einer sauberen Herberge zu verzichten.
Außerdem war das Wetter so, wie man es sich nur wünschen konnte.
Und auf diese Art gerieten sie bei einem eventuellen Feldzug nicht aus der Übung.
Und überhaupt glich dieses Nachtlager am ehesten einem Abenteuer.
Dass die beiden jeweils anders dachten, dass konnten und wollten sie einander nicht eingestehen.
So jedoch begann das Gefolge der beiden ohne viel Worte die Zelte zu errichten, die Wagen zu ordnen und eine Feuerstelle auszuheben.
Der Angroschim Murgrim kümmerte sich sofort um die Vorbereitung der Abendmahlzeit. Die beiden anderen Zwerge halfen ihm dabei.
Abends saßen alle ums Feuer und genossen ihre Mahlzeit, zusammen mit einem herrlichen Bier ferdoker Brauart, welches von Thalians Sohn Brauwin gebraut und von Meister Fidelis Sirbensack gestiftet wurde. Auch eine Anzahl diverser Obstbrände stand als Nachtisch schon bereit. Murgrims Grillschinken mit Majorankartoffeln mundeten vorzüglich. Auch die dargebotene Pilzpfanne war ein Gedicht, zumindest für die Angroschim. Alle anderen hatten nach einem Bissen das Gefühl, Feuer speien zu müssen wie der Alagrimm persönlich.
Erlan von Sindelsaum war sich mit seinem Gefolgsmann Thalian einig, dass sie nicht sonderlich auf einen Waffengang in der Baronie Uztrutz aus waren. Erlan berichtete von seinen Verbindungen zur Partei des Alerich von Uztrutz und den Ehrenschulden gegenüber des alten Treublatt. Thalian wiederum gab sein persönliches Wissen über die Familie Uztrutz zum besten. Onthos Enkel hatte er vor vielen Jahren beim Hoppe-Hoppe-Reiter spielen auf seinen Beinen sitzen gehabt.
Doch nach den ersten Obstbränden lockerte sich das Gespräch und die beiden Adeligen unterhielten den Rest der Gruppe mit Geschichten über diverse Streiche, welche sie in der Vergangenheit einander immer wieder spielten.
Schließlich begaben sie sich alle in ihre Zelte, am nächsten Morgen ginge die Reise unweigerlich weiter. Der Edle von Hügelsaum übernahm freiwillig die erste Wache am Feuer.
Erlan von Sindelsaum begab sich in sein Zelt und legte sich nieder auf seine Schlafstatt aus mehreren übereinandergelegten Decken.
Doch ‘autsch’, was war das? Irgend etwas stach von unten in sein linkes Schulterblatt. Und in seinen Rücken. Und in den rechten Oberschenkel. Er versuchte, ein wenig seine Schlafposition zu verändern, mit dem Ergebnis, dass es ihn jetzt an ganz anderen Stellen piekte.
Aber unmöglich, die Decken hatte er über Schafsfellen höchstpersönlich auf der weichen Wiese ausgebreitet. Er stand wieder auf und lupfte die Decken.
Und tatsächlich.
Lauter kleine spitze Steine, alle mit der Kante nach oben zeigend. Aber wie in Mütterchen Travias Namen sollten hier Steine….
“Thalian… “ knurrte er. Natürlich, der Hügelsaumer, wer sonst?
Erlan von Sindelsaum öffnete sein Zelt und lugte nach draußen.
Und da saß er. Am Lagerfeuer und hielt Wache. Dabei grinste er schelmisch in Erlans Richtung und schnitzte an einem langen Stock, der wie eine Angelrute aussah.
‘Thalian Has von Hügelsaum, das zahle ich dir heim’, dachte sich Erlan von Sindelsaum und versuchte dabei mit wenig Überzeugung ein grimmiges Gesicht zu machen, ehe er sich zurückzog.