Greifenpass: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 8. Mai 2021, 06:57 Uhr

Dieser Eintrag befasst sich mit der Pass-Straße über die Koschberge. Näheres zur gleichnamigen Baronie erfährt man unter: Greifenpass (Baronie)

Der Greifenpass ist als Teil der Reichsstraße III eine der wichtigsten Ost-West-Verkehrsverbindungen im Reich und zugleich ein Heilligtum des Praios.

„Hier quälen wir uns über rauhes Gestein, dort waten wir durch reißende Bäche, daß man naß wird bis aufs Unterste. Und doch, blickt man auf von seiner Mühsal, gibt es immer wieder Wunderbares zu erblicken im Gebirg. Die zum Himmel aufstrebenden Felsen und der dunkle Mantel der Forste auf ihren Hängen erfreuet und schrecket das Auge zu gleichem Teil...."

(Bastan Munter, "Heymatland, fremdes Land")


Mit diesen Worten beschreibt der berühmte Geograph trefflich das Koschgebirge, im speziellen den Wengenholmer Teil. über den die im Volksmund Greifenpaß geheißene Paßstrasse. Vom Gratenfelser Hochland aus führt sie durch dichtes Nadelgehölz und an verkarsteten Steilwänden entlang empor.

„Drunten im Tal türmt sich das Gebirg vor dem Auge auf, als wie Alveran vor den Augen der Götter sich erhöht. Stößt man drunten noch auf Wald mit Buchen - gar manche Eiche findet sich - so weicht das Laub alsbald dem dunklen Nadelforst mit seinen Fichten, Kiefern und Tannen, denen sich auch Lärchen zugesellen. Als wie ein Gürtel, den das Gebirg sich umgelegt, liegt der dunklen Wälder finstres Band auf dem Gestein."

(Bastan Munter, "Heymatland, fremdes Land")


Die Passstraße

Das Fürstentum Kosch ist vom Nordmärkischen gesehen von einer himmelhohen granitenen Mauer eingeschlossen, durch die einzig der Pass einen gangbaren Weg bietet. Gewiss führen noch ein halbes Dutzend minderer Bergwege über das Gebirge, deren bekanntester, der Schwertstieg von nordmärkischen Schwertleihe in die Schwertschlucht führt. Höchstens ein Reiter jedoch kann hoffen, auf ihnen das Gebirge zu queren, für Fuhrwerke jedoch und damit die Mehrzahl der reisenden Kaufleute sind sie gänzlich ungeeignet. Weil sie niemand außer ihnen nutzen will, haben allein die Einheimischen von diesen Wegen Kunde.

Aber auch Reisende über den Greifenpass müssen einiges an Mühsal auf sich nehmen. Die Reichsstraße III verläuft zunächst in sanften Biegungen die Hänge des Gebirges hinauf. Dann aber beginnt er steiler und steiler anzusteigen, bis auf eine Höhe von 1600 Schritt.

Der Pass zur Reisezeit

Vom Tag des Aufbruchs jedoch bis zum späten Travia lässt sich die Straße ohne besondere Schwierigkeiten bereisen. Des Weges unkundige Kutscher sollten aber bedenken, daß die Straße keineswegs schnurgeradeaus verläuft, sondern Windung um Windung die Berge emporklettert. Ein Heldenstück wie das des Prinzen Geldor vom Eberstamm, der den Pass des öfteren mit dem Streitwagen in gerade einem Tag überquert haben soll, derweil er eine Liebschaft mit der Gratenfelser Rondrageweihten Duretha von Mersingen pflegte ist seitdem niemanden mehr geglückt. Zuletzt stürzte 17 Hal eine junge Rondrageweihte in den Tod, die es ihm nachtun wollte, und auch während des Donnersturmrennes 12 Hal mußten zwei Gespanne am Pass aufgeben. Auf einigen Abschnitten ist die Straße so eng, daß keine zwei Fuhrwerke nebeneinander passieren können. Erfahrene Rollkutscher lassen deshalb an den Engstellen ihren Pferdeburschen vorausgehen, daß er nach entgegenkommenden Fahrzeugen Ausschau halte, damit das Fuhrwerk noch rechtzeitig in einer der in den Fels geschlagenen Buchten warten kann. Sonst nämlich müßten die Emporkommenden die Pferde ausschirren – da’s ja zu eng zum Wenden ist – und das Fuhrwerk vorsichtig zurück bergab rollen lassen.

Die Passstraße im Winter

Während der drei Wintermonde Hesinde, Firun und Tsa (von Mitte Hesinde bis meist Mitte Phex) ist es für Fuhrwerke, Kutschen und Reiter nahezu unmöglich, das Gebirge zu überschreiten. Wie überall in den Bergen bilden sich mannshohe Verwehungen, stellen sich häufige Schneestürme und ein eisiger Firunatem dem Reisenden entgegen. Vielerorts sind zu dieser Zeit ganze Siedlungen von der Außenwelt abgeschlossen.

Glücklich kann man sich schätzen, wenn zuwenigst hier und da ein Pfahl aus dem Schnee hervorragt oder eine in den Fels gemeißelte Markierung den Weg weist. Doch selbst dann liegen die zahlreichen Windungen der Bergwege verborgen, und wer in törichtem Wagemut auf einen Bergführer verzichtet, wird ahnungslos in die Schluchten und Klüfte stürzen, die sich beiderseits der Pfade auftun.

Allein der Greifenpass wird nach jedem Schneefall von ganzen Bauernschaften geräumt, zu deren Lehnspflicht der Schippdienst gehört. Trotzdem empfiehlt es sich dann, Wagen und Zugtiere zu verkaufen, einheimische Führer zu dingen und die Waren auf Saumpferde oder Esel zu verladen. Doch müssen sich Reisende darauf gefaßt mache, daß sie ihre Führer nur bis zur nächsten Umladestation (zwerg. Sust) geleiten. Dort übernehmen die Säumer aus dem nächsten Dorf Kaufmann und Fracht – allerdings mit ihren eigenen Tieren, was erneutes Umladen bedeutet. Jedes Dorf wacht nämlich eifersüchtig über seine Vorrechte. Trotzdem müssen Kaufleute nur zu Beginn der Reise einen feste Summe für die gesamte Passage bezahlen und nicht mit jedem Führer einen neuen Preis aushandeln – die komplizierte Aufteilung des Saumnickels handeln die Mitglieder der Säumerzunft auf ihrem alljährlichen Treffen untereinander aus.

Sobald der Greifenpass wieder gangbar ist - meist Mitte Phex - wird das Greifenpassrennen zur Öffnung des Passes ausgetragen.


Quellen

Offizielles

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