Das Turnier zu Hungersteg - Begrüßung: Unterschied zwischen den Versionen

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der vor nicht all zu langer Zeit eben jene Würde von ihrer Kaiserlichen Majestät verliehen bekam.  
der vor nicht all zu langer Zeit eben jene Würde von ihrer Kaiserlichen Majestät verliehen bekam.  
Die Mundwinkel des sonst so machtversessenen Mersingers verzogen sich in höhnischem Spott, denn als Anhängesel wollte er beileibe nicht gelten. Sich im Schein seiner hochgestellten Verwandtschaft zu baden war ihm dagegen nur recht und billig. Seinen Kastellan würde er sich noch vorknöpfen, auch wenn ihm bewusst war, dass der pedantische Verwalter nur den Gepflogenheiten des Erbrechts folgte, fühlte er sich unwohl in dieser Position. Und das würde er seinen Untergebenen spüren lassen.
Die Mundwinkel des sonst so machtversessenen Mersingers verzogen sich in höhnischem Spott, denn als Anhängesel wollte er beileibe nicht gelten. Sich im Schein seiner hochgestellten Verwandtschaft zu baden war ihm dagegen nur recht und billig. Seinen Kastellan würde er sich noch vorknöpfen, auch wenn ihm bewusst war, dass der pedantische Verwalter nur den Gepflogenheiten des Erbrechts folgte, fühlte er sich unwohl in dieser Position. Und das würde er seinen Untergebenen spüren lassen.




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Alle anderen Anfragen um Begleitung hatte er abgelehnt, in der Heimat gab es wahrlich wichtigeres als solch triviale Festigkeiten, aber man sollte seinen Lehnsherrn nicht verärgern.  
Alle anderen Anfragen um Begleitung hatte er abgelehnt, in der Heimat gab es wahrlich wichtigeres als solch triviale Festigkeiten, aber man sollte seinen Lehnsherrn nicht verärgern.  
Vecanio konnte den inneren Kampf seines Herrn sehen. Wie dieser voller Spot, Hohn und Abscheu am liebsten einfach wieder umgekehrt wäre und trotzdem in Erfüllung seiner Pflicht nicht einmal eine Miene verzog. Stolz war er und so würde er auf dem Schlachtfeld der Ehre streiten, wie auf dem Schlachtfeld des Lebens.
Vecanio konnte den inneren Kampf seines Herrn sehen. Wie dieser voller Spot, Hohn und Abscheu am liebsten einfach wieder umgekehrt wäre und trotzdem in Erfüllung seiner Pflicht nicht einmal eine Miene verzog. Stolz war er und so würde er auf dem Schlachtfeld der Ehre streiten, wie auf dem Schlachtfeld des Lebens.
Eilhart war nur mit kleinem Gefolge angereist. Sein Knappe, eine weitere
Pagin aus dem Haushalt Walderias, drei einfache Reitpferde zwei
Packtiere und natürlich das ritterliche Streitross komplettierten die
kleine Reisegesellschaft. Aufgrund ihrer kleinen Zahl hatten sie sich
immer wieder anderen Reisenden oder, zum Missfallen Eilharts, gar den
Handelszügen irgendeines Pfeffersacks. Des Nachts hatte man die
Gastfreundschaft anderer Adliger wahrgenommen, so dass die Reise sich
nicht allzu unangenehm gestaltete. So hatte man auch die Möglichkeit
genutzt die letzte Station nicht allzu weit vom Austragungsort selbst zu
machen, um frisch und sauber zum höfischen Treiben der Turney zu
erscheinen.
Langsam ließ der weidener Ritter seinen Blick über Geschehen um den
Turnierplatz gleiten. Er hatte eine größere Beteiligung erwartet. Eine
Turney, welche sogar in Weiden angepriesen wurde, hatte bei ihm wohl
größere Erwartungen geweckt, als bei anderen. Auch Eilhart hatte, ob der
langen Anreise lange mit sich gehadert. Auch die Berufung auf
pervalschen Regeln hatte ihn nicht gleich seine Sachen packen lassen,
besonders da sein alter Waffenbruder Lanzelund von
Weiden-Harlburg-Streitzig sich nicht für eine solch lange Zeit von den
seinen Geschäften losreiten konnte.Es war lange her, dass beide zusammen
auf einem Turnier stritten. Zum Schluss hatte er beschlossen, dass
dieses Turnier trotz allem ein guter Grund sei, endlich einmal auch in
den Süden zu kommen. Außerdem würde es bei den Südländern in den
Nordmarken schon nicht zu einem blutigen Gemetzel kommen.
Ein Räuspern seines Knappen rief den Ritter wieder in die Wirklichkeit
zurück und so trieb er sein Pferd an. Er wollte seinen Gastgeber nicht
länger warten. Es wurde Zeit...
Während Eilhart zu Welfert eilte, um sich dem Gastgeber geziemlich
vorzustellen, stellte sein Gefolge das Zelt am Rande des Turnierplatzes
auf. Ein kleines Zelt aus einfachem, nicht ganz neuen Stoff, vor welchem
alsbald Lanze, Ogerschelle und Schwert neben seinem Wappenschild
aufgebaut wurden.

Version vom 2. Mai 2010, 18:48 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte Das Turnier zu Hungersteg