Der Sommer von Feuer und Blut

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Ausgabe Nummer 41 - Efferd 1029 BF

Der Sommer von Feuer und Blut

Der Priesterkaiser Kathay stammte aus der Grafschaft Ferdok und dankte es seiner Heimat mit dem Bau dreier Zwingsfesten und einer ebenso harten Herrschaft wie überall. Als er einmal in der Abtei Leuwensteyn weilte, die seinerzeit das Herz der Lichtei Greifenpass war, gelang es einer Frau aus dem Volke vorbei an Geweihten und Sonnenlegionären Einlass in sein Gemach zu finden und Kathay eine Wunde zu schlagen (wenn auch nicht zu töten, dies soll erst der Wahrer Gurvan von Wehrheim getan zu haben). „Hexenzauber!“ befand der Großinquistor, als man das Weib nach kurzer Zeit gefangen und der Folter unterworfen hatte. Ein Sommer von Feuer und Blut brachte daraufhin schreckliche Vergeltung über die Hexen, Druiden und Geoden des Kosch, aber auch ganz gewöhnliche Kräuterfrauen, Imkerinnen oder Krambolde. Die Attentäterin selbst ließ man in acht Teile zerhacken und hernach ihre Gliedmaßen in Gefäße aus Eisen und Glas einschließen, den Gläubigen zum frommen Erschaudern und den Frevlern zur Warnung. Das blutige Gewand der Hingerichteten jedoch brachten die Hexen an sich, und es heißt, dass sein Anblick noch heute jeden Praiosgeweihten binnen 13 Herzschlägen dem Irrsinn verfallen lässt.

Burgholdin d. J.