Ankunft in Moorbrück - Burg Birkendamm: Unterschied zwischen den Versionen

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Edelbrecht verdrehte angesichts der Worte Tarnelfurts belustigt die Augen und ließ sich zwischen zwei Brotscheiben, die er sich rasch einverleibt hatte, vernehmen: „Wo des Handwerkers Wille Gerüste zimmert und der Maurer seine Kelle schwingt, um einen Neuanfang in diesem Sumpf zu wagen und die Grundsteine für eine neue Siedlung zu legen, da darf der Schutz INGERIMMS nicht fehlen und so, werter Boromil, seid versichert, dass ich mir mit der ersten Kolonne aus Waldwacht einen ANGROSCHgeweihten kommen lassen werde, obgleich mir, wie ich gerne an dieser Stelle eingestehe, an dem Schutz des Schutzgottes unserer Familie – FIRUN – ebenfalls äußerst gelegen wäre. In der Tat finde ich es – anders als Wohlgeboren von Tarnelfurt – durchaus einleuchtend, was ihr über den verstärkten Schutz der Götter sagtet. Neben FIRUN und INGERIMM sollten daher früher oder später auch PRAIOS und RONDRA Einzug in meinem neuen Lehen halten.“ Mit einem selbstzufriedenen Gähnen beendete der junge Borking seine Rede und streckte sich der Tischplatte entgegen, um eine weitere Brotscheibe zu erhaschen.<br>
 
Edelbrecht verdrehte angesichts der Worte Tarnelfurts belustigt die Augen und ließ sich zwischen zwei Brotscheiben, die er sich rasch einverleibt hatte, vernehmen: „Wo des Handwerkers Wille Gerüste zimmert und der Maurer seine Kelle schwingt, um einen Neuanfang in diesem Sumpf zu wagen und die Grundsteine für eine neue Siedlung zu legen, da darf der Schutz INGERIMMS nicht fehlen und so, werter Boromil, seid versichert, dass ich mir mit der ersten Kolonne aus Waldwacht einen ANGROSCHgeweihten kommen lassen werde, obgleich mir, wie ich gerne an dieser Stelle eingestehe, an dem Schutz des Schutzgottes unserer Familie – FIRUN – ebenfalls äußerst gelegen wäre. In der Tat finde ich es – anders als Wohlgeboren von Tarnelfurt – durchaus einleuchtend, was ihr über den verstärkten Schutz der Götter sagtet. Neben FIRUN und INGERIMM sollten daher früher oder später auch PRAIOS und RONDRA Einzug in meinem neuen Lehen halten.“ Mit einem selbstzufriedenen Gähnen beendete der junge Borking seine Rede und streckte sich der Tischplatte entgegen, um eine weitere Brotscheibe zu erhaschen.<br>
 
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„Verzeiht, dass ich mich zu Wort melde.“, Bruder Perainfried sah schon während der Klosterpläne des Tarnelfurters so aus, als würde er sich gerne zu Wort melden – nun konnte er seine Sorgen nicht mehr innehalten, „Ich will Euren frommen Eifer wahrlich nicht bremsen, denn jede der unteilbaren Zwölfe hat ihren Tempel oder gar ihr Kloster verdient. Doch es hat sich in der Vergangenheit als ratsam erwiesen, ein Werk – in diesem Fall eine neue Siedlung – jeweils EINEM der Zwölfe anzuvertrauen. Die Heilige Vieska soll einmal gesagt haben: »Die zwölfgöttlichen Geschwister sind gütig und allweise, doch manchmal neiden sie einander und zanken wie [[Wengenholm|wengenholmer]] Waldbauernbrüder.« ... es gibt gute Gründe, warum in kleinen Orten oft kein Tempel oder höchstens ein einzelner Tempel steht – und jedes Götterhaus stets nur einem der Zwölfe geweiht wird. Zumal ich mich frage, ob der Tempelzehnt oder das Eigenland des Tempels einer neu gegründeten Siedlung mehr als einen Geweihten ernähren können wird.“<br>
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„Verzeiht, dass ich mich zu Wort melde.“, Bruder Perainfried sah schon während der Klosterpläne des Tarnelfurters so aus, als würde er sich gerne zu Wort melden – nun konnte er seine Sorgen nicht mehr innehalten, „Ich will Euren frommen Eifer wahrlich nicht bremsen, denn jede der unteilbaren Zwölfe hat ihren Tempel oder gar ihr Kloster verdient. Doch es hat sich in der Vergangenheit als ratsam erwiesen, ein Werk – in diesem Fall eine neue Siedlung – jeweils EINEM der Zwölfe anzuvertrauen. Die [[Vieska von Wengenholm|Heilige Vieska]] soll einmal gesagt haben: »Die zwölfgöttlichen Geschwister sind gütig und allweise, doch manchmal neiden sie einander und zanken wie [[Wengenholm|wengenholmer]] Waldbauernbrüder.« ... es gibt gute Gründe, warum in kleinen Orten oft kein Tempel oder höchstens ein einzelner Tempel steht – und jedes Götterhaus stets nur einem der Zwölfe geweiht wird. Zumal ich mich frage, ob der Tempelzehnt oder das Eigenland des Tempels einer neu gegründeten Siedlung mehr als einen Geweihten ernähren können wird.“<br>
 
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„Wenn dem so ist, Herr von Borking“, schmatzte Roban vernehmlich, als speise er nicht an einer herrschaftlichen Tafel sondern, im Stall bei den Pferdeknechten, „dann werde ich meinen Schrein der alveranischen Leuin weihen lassen. Auch wenn ich bei so manchem der Zwölfe noch Schulden offen habe – immerhin bin ich gesund und bei klarem Verstand heimgekehrt -, so will ich doch zuvorderst Rondra um jenen Schutz bitten, den sie mir an der Grenze zu den Schwarzen Landen so manches Mal gewährt hat. Und wenn wir uns auf die verschiedenen Tugenden der Götter besinnen, so soll es doch mit dem Namenlosen zugehen, wenn wir keinen Erfolg haben sollten!“ Er spülte den letzten Bissen mit dem Rest Bier hinab und schien Devota nach Nachschub winken zu wollen, als er den betrübten Blick der Bediensteten bemerkte. Mit einem unbehaglichen Räuspern stellte er den Krug so leise ab, als könne das kleinste Geräusch schon zu laut sein.<br>
 
„Wenn dem so ist, Herr von Borking“, schmatzte Roban vernehmlich, als speise er nicht an einer herrschaftlichen Tafel sondern, im Stall bei den Pferdeknechten, „dann werde ich meinen Schrein der alveranischen Leuin weihen lassen. Auch wenn ich bei so manchem der Zwölfe noch Schulden offen habe – immerhin bin ich gesund und bei klarem Verstand heimgekehrt -, so will ich doch zuvorderst Rondra um jenen Schutz bitten, den sie mir an der Grenze zu den Schwarzen Landen so manches Mal gewährt hat. Und wenn wir uns auf die verschiedenen Tugenden der Götter besinnen, so soll es doch mit dem Namenlosen zugehen, wenn wir keinen Erfolg haben sollten!“ Er spülte den letzten Bissen mit dem Rest Bier hinab und schien Devota nach Nachschub winken zu wollen, als er den betrübten Blick der Bediensteten bemerkte. Mit einem unbehaglichen Räuspern stellte er den Krug so leise ab, als könne das kleinste Geräusch schon zu laut sein.<br>

Version vom 23. Oktober 2009, 22:13 Uhr

Teil 2 der Briefspielgeschichte: Ankunft in Moorbrück