Alagrimm 5: Tapfer und aufrecht bis zuletzt: Unterschied zwischen den Versionen

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===Vom letzten Schlachtritt Baron Alderans===
 
===Vom letzten Schlachtritt Baron Alderans===
 
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;Baron [[Nottr Halderlin von Twergentrutz]], Golgarit
 
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Entschlossen ritten wir an den Rand der Stadt um mit der Götter Beistand zu retten, was zu retten war. "Herre [[Ingerimm]], so du Heim und Haus im Feuer vernichtest, so rette doch die Menschen, weil du Freude an der Gnade hast." sprach der Auersbrücker. Er versuchte sich etwas Überblick zu verschaffen, doch es herrschte ein wimmelndes Durcheinander. [[Alderan von Zweizwiebeln|Baron Alderan]], aber auch seinen Vater oder Bruder, konnte er auf den ersten Blick nicht erkennen. Er musste etwas Ordnung schaffen und die hektischen Löscharbeiten sinnvoll organisieren.
 
Entschlossen ritten wir an den Rand der Stadt um mit der Götter Beistand zu retten, was zu retten war. "Herre [[Ingerimm]], so du Heim und Haus im Feuer vernichtest, so rette doch die Menschen, weil du Freude an der Gnade hast." sprach der Auersbrücker. Er versuchte sich etwas Überblick zu verschaffen, doch es herrschte ein wimmelndes Durcheinander. [[Alderan von Zweizwiebeln|Baron Alderan]], aber auch seinen Vater oder Bruder, konnte er auf den ersten Blick nicht erkennen. Er musste etwas Ordnung schaffen und die hektischen Löscharbeiten sinnvoll organisieren.
  
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[[Bild:Alderan Zweizwiebeln.JPG|right|Der Baron von Auersbrück, Alderan von Zweizwiebeln - aufrecht bis zuletzt]]
 
Nach noch nicht einmal einem zehntel Stundmaß war die Eimerkette gebildet und man könnte die ersten Feuer in den Griff kriegen. Zur selben Zeit versuchten wir mit einigen Helfern die verbliebenen Leute Menschen aus brennenden Häusern zu retten, indem sie Türen oder Fenster einschlugen, Leitern an den zweiten Stock ansetzen, um die Eingeschlossenen vor dem Flammentod zu retten. Wie es schien, half auch Sand recht gut gegen die Flammen, sofern man sie an gut zugänglichen Stellen zudecken konnte.
 
Nach noch nicht einmal einem zehntel Stundmaß war die Eimerkette gebildet und man könnte die ersten Feuer in den Griff kriegen. Zur selben Zeit versuchten wir mit einigen Helfern die verbliebenen Leute Menschen aus brennenden Häusern zu retten, indem sie Türen oder Fenster einschlugen, Leitern an den zweiten Stock ansetzen, um die Eingeschlossenen vor dem Flammentod zu retten. Wie es schien, half auch Sand recht gut gegen die Flammen, sofern man sie an gut zugänglichen Stellen zudecken konnte.
Zahlreiche Brandflecken, Rötungen, Rußflecken und Schmerzen übersäten die Körper der Helfer, denn die Flammen unterschieden nicht zwischen Adligen oder Bauern.
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Zahlreiche Brandflecken, Rötungen, Rußflecken und Schmerzen übersäten die Körper der Helfer, denn die Flammen unterschieden nicht zwischen Adligen oder Bauern.<br/>
Bisher hatten wir keine Zeit mehr gefunden auch nur einen Gedanken zu verschwenden, aber nachdem die ersten Häuser gelöscht waren, da überkam Ritter Lucrann wieder die Angst um den Vater und den Bruder. Sie waren die einzige Familie, die er noch hatte, denn seine Mutter war schon lange in Borons Hallen eingegangen.
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Bisher hatten wir keine Zeit mehr gefunden auch nur einen Gedanken zu verschwenden, aber nachdem die ersten Häuser gelöscht waren, da überkam Ritter Lucrann wieder die Angst um den Vater und den Bruder. Sie waren die einzige Familie, die er noch hatte, denn seine Mutter war schon lange in Borons Hallen eingegangen.<br/>
"Vater, wo bist du, Vater?! brüllte Lucrann durch das Dorf und sorgenvoll schritt er durch das Dorf, um seine Familie zu finden. Jenseits der gelöschten Häuser standen einige der ältesten Bauten Auersbrücks - und mit Ingerimms Hilfe blieben sie nun verschont. An ihnen vorbei gelangte Lucrann an das andere Ende des Dorfes. Dort am Fluss lag die Au, und in ihr die fruchtbarsten Felder der ansonsten recht kargen Gegend. Er erkannte bald ein Schlachtfeld - tote Rösser neben ihren Reitern - wie Nebel dampften ihre verbrannten Leiber - unsäglicher Gestank. Da, an einer Flanke des Feldes bewegte sich einer der Streiter. Lucrann beschleunigte seinen Schritt auf ihn zu um ihm zu helfen. An seinem Leib hingen nurmehr Fetzen des einstigen Umhanges, darunter eine Rüstung aus Leder, langsam blickte der alte Recke auf. Erst jetzt erkannte Lucrann das rußschwarze Gesicht seines Vaters.
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"Vater, wo bist du, Vater?! brüllte Lucrann durch das Dorf und sorgenvoll schritt er durch das Dorf, um seine Familie zu finden. Jenseits der gelöschten Häuser standen einige der ältesten Bauten Auersbrücks - und mit Ingerimms Hilfe blieben sie nun verschont. An ihnen vorbei gelangte Lucrann an das andere Ende des Dorfes. Dort am Fluss lag die Au, und in ihr die fruchtbarsten Felder der ansonsten recht kargen Gegend. Er erkannte bald ein Schlachtfeld - tote Rösser neben ihren Reitern - wie Nebel dampften ihre verbrannten Leiber - unsäglicher Gestank. Da, an einer Flanke des Feldes bewegte sich einer der Streiter. Lucrann beschleunigte seinen Schritt auf ihn zu um ihm zu helfen. An seinem Leib hingen nurmehr Fetzen des einstigen Umhanges, darunter eine Rüstung aus Leder, langsam blickte der alte Recke auf. Erst jetzt erkannte Lucrann das rußschwarze Gesicht seines Vaters.<br/>
 
"Vater, den Zwölfen sei Dank - Du lebst!", schnell schritt der [[Falkenritter]] auf den alten Junker zu, nahm etwas Wasser aus seiner Flasche und gab ihm davon zu trinken. Erschöpft gab sein Vater zurück: "Lucrann - mein Sohn! Ja, es war wohl wahrlich nur den Zwölfen zu verdanken ... und der Einsicht mit vor der Schlacht mit nassen Tüchern zu umwickeln und die Lederrüstung statt das Kettenhemd zu wählen. Sieh sie dir alle an - die gesamten Streiter Auersbrücks - gefangen in der eigenen Rüstung Glut. Auch er ..."Bedächtig richtete sich sein Blick auf eine neben ihm liegende Leiche - seine Mine schwankte zwischen Vergeltung und Respekt. Baron [[Alderan von Zweizwiebeln]] lag reglos dort, seine Schlachtreiterrüstung glühte noch immer in rötlichem Schein. Mit zorniger Stimme presste der alte Junker durch seine Zähne: "Tapfer und aufrecht wie stets ... ließ er die Blüte der Baronie in ihren Untergang reiten."
 
"Vater, den Zwölfen sei Dank - Du lebst!", schnell schritt der [[Falkenritter]] auf den alten Junker zu, nahm etwas Wasser aus seiner Flasche und gab ihm davon zu trinken. Erschöpft gab sein Vater zurück: "Lucrann - mein Sohn! Ja, es war wohl wahrlich nur den Zwölfen zu verdanken ... und der Einsicht mit vor der Schlacht mit nassen Tüchern zu umwickeln und die Lederrüstung statt das Kettenhemd zu wählen. Sieh sie dir alle an - die gesamten Streiter Auersbrücks - gefangen in der eigenen Rüstung Glut. Auch er ..."Bedächtig richtete sich sein Blick auf eine neben ihm liegende Leiche - seine Mine schwankte zwischen Vergeltung und Respekt. Baron [[Alderan von Zweizwiebeln]] lag reglos dort, seine Schlachtreiterrüstung glühte noch immer in rötlichem Schein. Mit zorniger Stimme presste der alte Junker durch seine Zähne: "Tapfer und aufrecht wie stets ... ließ er die Blüte der Baronie in ihren Untergang reiten."
  

Version vom 8. Februar 2009, 21:27 Uhr

Vom letzten Schlachtritt Baron Alderans