1. Waldmarsch - Harte Reaktion

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Harte Reaktion

Borrewald, Anfang Travia 1048 BF

Es war im Borrewald am Abend nach dem Aufeinandertreffen mit der Köhler-Sippe, als Ritter Baerwin befahl, einen Rastplatz für die Nacht zu suchen. Die Truppe war weiter in die Richtung marschiert, die ihnen die Köhler zuvor angegeben hatten. „Für zwei Tage Marsch reicht der Proviant wohl noch, aber wir müssen ja auch wieder zurück.“ meinte Kuniswart nach seiner Inspektion. „Vielleicht hätten wir mehr, wenn du nicht immer so freigiebig bei der Ausgabe wärst.“, brummte Rigolosch, doch das ließ der Adlerganger nicht auf sich sitzen. „Mit leerem Magen, marschiert kein Soldat der Welt und gut kämpfen kann er so erst recht nicht.“ Zwischen den Beiden ging es noch ein wenig hin und her, doch dann war das Lagerfeuer entzündet, was mit der beschlagnahmten Holzkohle recht einfach ging und das Essen zubereitet. Baerwin überlegte sich derweil, wie seine Truppe weiter vorgehen sollte.

Nachdem die Wachen eingeteilt waren, ging der junge Ritter früh zu Bett um sich auf den morgigen Tag vorzubereiten. Nach einigen Stunden Schlaf, die ihm nur wie Augenblicke vorgekommen waren, hörte er ein lautes „Beschuss!“ und das raue Bellen von Vitus, welches ihn sofort aus dem Schlaf riss. Verwirrt blickte er sich um, dann ergriff er eiligst seine Schild und kroch aus seinem niedrigen Zelt. Er erkannte, wie sich einige seiner Kämpfer am Feuer gesammelt hatten. Zu ihren Füßen lag Arnhelm Sarindelgruber, der aus einer Wunde am Kopf blutete. „Rigolosch!“ schrie Baerwin laut und gleich darauf eilte dieser an seiner Seite. „Was bei Angroschs Hammer ist los?“ „Anscheinend sind unsere Wachen angegriffen worden und …“ berichtete der Angroscho, doch weiter kam er nicht, denn im nächsten Moment flogen wieder einige Geschossen in ihr Lager. Es gab einen dumpfen Ton als ein Geschoss Baerwins erhobenen Schild traf und verwirrt sah der Hartsteiger zu dem Geschoss. Dabei handelte es sich jedoch nur um einen dicken Ast. „Ans Feuer!“ brüllte der Angroscho nun lautstark, „Rücken an Rücken! Schießt auf alles was sich im Unterholz bewegt! Gartoscha Mortomosch!!“ Baerwin reihte sich in die Reihen seiner Männer ein. Er war so schnell aufgestanden, dass er sogar seine Axt vergessen hatte, doch jetzt war keine Zeit mehr zurückzugehen. Die Armbrustschützen formierten sich und richteten ihre Waffen auf den dunklen Wald aus.

Zu Baerwins Erleichterung versammelten sich immer mehr seiner Leute um ihn herum, was darauf schließen ließ, dass Sie bisher keine großen Verluste verzeichneten mussten. Auch Vitus war nun an seiner Seite und bellte laut in Richtung des Unterholzes, doch wegen der Dunkelheit konnte der Hartsteiger fast nichts erkennen. „Schützen auf meinen Befehl!“ kommandierte der Ritter lautstark und Weibel Kuniswart schrie „Hellebardiere, Igelformation!“ Dann vergingen einige Momente und bis auf Arnhelms Stöhnen, hörten sie nichts mehr. Cildariel kümmerte sich um ihren Bruder und Baerwin erkundigte sich bei Ihr, „Wie schlimm?“ Die Halbelfe schüttelte nach einigen Momenten den Kopf. „Nur ne ordentliche Platzwunde.“

Dann plötzlich wirbelte Vitus herum und rannte laut bellend in Richtung der Maultiere. Baerwin wandte sich ebenfalls in die Richtung der Grauen. Gerade noch rechtzeitig erkannte er einige Gestalten, die gerade von den Tieren abließen und bei Vitus Nahen die Flucht ergriffen. „Bei den Maultieren!“ ,rief der Ritter, „Feuer frei!“ Nach einem kurzen Moment erklang das metallische Klirren wenn der Abzugshebel betätigt wird. Bolzen flogen in die Nacht, doch es erklang kein Schmerzensschrei und der Ritter hörte auch nur das Geräusch wenn Eisen in Holz fährt. „Nachladen! Dann in geschlossener Formation zu den Grauen.“ Schwerfällig formierte sich die Truppe. Rigolosch erfasste die Situation als Erster. „Sieht so aus, als hätten unsere Angreifer versucht die Tiere zu stehlen. Gut dass Vitus es rechtzeitig bemerkt hat. Die Grauen sind noch vollzählig.“ Baerwin nickte und blickte sich um. Alles war nun fast gespenstisch ruhig.

Vitus schien nun nicht mehr aufgeregt zu sein. Baerwin tätschelte ihm zufrieden den Kopf. Dann jedoch rief Kuniswart „Der Namenlose soll sie holen! Die Schweine haben uns bestohlen!“ Der Kopf des jungen Ritters drehte sich rasch zur Stelle wo sie bisher ihr Zeug gelagert hatten und nun erblickte er auch das Fehlen zahlreicher Dinge. Rigolosch gab ein paar derbe Flüche von sich und auch der Rest erkannte nun, dass sie ausgeraubt worden waren. „Wahrscheinlich haben sie zugeschlagen, als wir uns alle vor dem Beschuss um das Lagerfeuer gesammelt haben, oder auch schon davor.“ knurrte der Angroscho ungehalten. Baerwin sah in Richtung des dunklen Unterholz, aber verwarf den Gedanken an eine Verfolgung rasch wieder.“ „Rigolosch, zähl unsere Leute durch und sag mir ob jemand fehlt!“, befahl der junge Ritter mit leicht wütender Stimme. „Kuniswart, schau wie viele Vorräte wir verloren haben! Cildariel rede mit deinem Bruder sobald es ihm wieder besser geht, vielleicht hat er ja etwas von den Angreifern mitbekommen, schließlich war der Angriff ja während seiner Wache. Und schürt das Feuer mehr, ich will einen größeren Sichtradius!“

Nachdem seine Befehle ausgeführt worden waren, bekam er einige Berichte, die ihm jedoch nicht sonderlich gefielen. Die Angreifer hatten viele Vorräte der Truppe in ihre Gewalt bekommen. Innerhalb der Züge hatten sie aber keine Verluste zu verzeichnen. Arnhelm war auch wieder zu sich gekommen und hatte gemeint, dass er während seiner Wachschicht eine verdächtige Bewegung erblickt hatte und er daraufhin nachsehen wollte. Dabei hatte er die Leute entdeckt, welche gerade die Vorräte wegschaffen wollten. Als er Alarm geben wollen, hatte man ihm einen Ast gegen den Kopf geschleudert, so dass ihm schwarz vor Augen wurde. Sein Mitwachposten hatte aber glücklicherweise gesehen, wie er zu Boden ging und daher selber Alarm geschlagen. Allerdings hatte die daraus entstehende Verwirrung den Angreifern genug Zeit gegeben, sich unerkannt in den Wald zurückzuziehen, während der Rest von Ihnen wohl weitere Äste in das Lager geschleudert und so eine Art von Angriff angetäuscht hatten. „Hast du unsere Angreifer erkannt?“ erkundigte sich Baerwin bei Arnhelm und der dachte kurz nach. „Es ging leider viel zu schnell und es war zu dunkel. Aber ich meine, dass ich einen der Köhler von heute früh gesehen habe.“ Baerwin hackte sofort nach „Bist du sicher?“ Nun schüttelte der kräftige Mann jedoch den Kopf. „Leider nicht absolut sicher. Ich meine es nur und beweisen kann ich es schon zweimal nicht.“

Daraufhin hielt Baerwin einen kleinen Kriegsrat ab. Er wäre ja am Liebsten direkt zurück zu dem Köhlerlager marschiert um diese zur Rede zu stellen. Doch beide Weibel schüttelten nur den Kopf. „Wir haben keinerlei Beweise. Und die werden nicht so blöde sein und unsere Vorräte bei Ihnen im Lager verstecken.“ meinte Rigolosch abwägend. Kuniswart nickte zustimmend und erklärte, „Falls Sie es nicht waren, dann machen wir uns vollkommen lächerlich. Wir sollten lieber wieder zurück. Mit den restlichen Vorräten werden wir wohl einige Zeit mit leerem Magen marschieren müssen.“ Wütend knurrte der Ritter, doch der durchdringende Blick seines zwergischen Freundes schien zu sagen: „Denk in Zukunft lieber besser nach. Jede Aktion verursacht immer eine Reaktion!“ Aber zumindest würde er sich nicht mehr den Kopf darüber zerbrechen müssen, ob sie noch weiter in den Wald marschieren sollten. „In Ordnung, wir ziehen uns morgen nach Harzklamm zurück. Und falls jemand fragt, wir vermuten, dass wir von einer Bande Goblins angegriffen worden sind, in Ordnung?“ Rigolosch und Kuniswart salutierten spöttisch und dann legte sich die Truppe wieder aufs Ohr.