Ritter Boromils Gespür für das Moor - Spuren der Vergangenheit: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Bergung des Gegenstandes erwies sich als viel schwieriger als angenommen. Denn immer, wenn man einen Teil der lose aufgeschichteten Erde abgetragen hatte, rutschte von oben etwas nach. Am Ende standen Boromil, der Rakulbruckerin und dem Glockengießer der Schweiß auf der Stirn. Morena hatte sich nicht an der Arbeit beteiligt, sondern sich ausgeruht, um ihre Kräfte zu sparen, wie sie erklärt hatte. Vorsichtig griff Boromil nun mit beiden Händen in die Erde und zerkrümelte sie zwischen den Fingern, bis er schließlich ein massives Stück gefunden hatte, das locker in seine Handfläche passte. Er goss einen bereitgestellten Eimer Wasser darüber – und sah plötzlich vor sich einen Ring! "Ein schöner heller Stein, wunderschön gearbeitete Fassung... den solltet Ihr behalten!", flüsterte der Glockengießer Boromil zu. "Du kannst ruhig laut sprechen! Ich habe eine Abmachung mit den Wächtern Rohals und nicht vor, meiner Schwester etwas zu verheimlichen!" Der Angbarer entschuldigte sich auf der Stelle bei Morena und wiederholte seine Einschätzung, dass es sich um ein besonders gelungenes Exemplar Juwelierskunst handele. "Das Aussehen interessiert mich erst einmal nicht.", widersprach Morena. "Wichtiger ist, welche Kraft dem Ring innewohnt! Manche werden verwendet, um Zauber darin zu speichern. Einen solchen Ring würde ich sofort im Namen meines Ordens einfordern!" Boromil war etwas überrascht ob ihrer harschen Worte, reichte ihr aber den Ring, da sie ihn unverzüglich untersuchen wollte.  
 
Die Bergung des Gegenstandes erwies sich als viel schwieriger als angenommen. Denn immer, wenn man einen Teil der lose aufgeschichteten Erde abgetragen hatte, rutschte von oben etwas nach. Am Ende standen Boromil, der Rakulbruckerin und dem Glockengießer der Schweiß auf der Stirn. Morena hatte sich nicht an der Arbeit beteiligt, sondern sich ausgeruht, um ihre Kräfte zu sparen, wie sie erklärt hatte. Vorsichtig griff Boromil nun mit beiden Händen in die Erde und zerkrümelte sie zwischen den Fingern, bis er schließlich ein massives Stück gefunden hatte, das locker in seine Handfläche passte. Er goss einen bereitgestellten Eimer Wasser darüber – und sah plötzlich vor sich einen Ring! "Ein schöner heller Stein, wunderschön gearbeitete Fassung... den solltet Ihr behalten!", flüsterte der Glockengießer Boromil zu. "Du kannst ruhig laut sprechen! Ich habe eine Abmachung mit den Wächtern Rohals und nicht vor, meiner Schwester etwas zu verheimlichen!" Der Angbarer entschuldigte sich auf der Stelle bei Morena und wiederholte seine Einschätzung, dass es sich um ein besonders gelungenes Exemplar Juwelierskunst handele. "Das Aussehen interessiert mich erst einmal nicht.", widersprach Morena. "Wichtiger ist, welche Kraft dem Ring innewohnt! Manche werden verwendet, um Zauber darin zu speichern. Einen solchen Ring würde ich sofort im Namen meines Ordens einfordern!" Boromil war etwas überrascht ob ihrer harschen Worte, reichte ihr aber den Ring, da sie ihn unverzüglich untersuchen wollte.  
 
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Erneut konzentrierte sich die Magierin. Diesmal fiel ihr das Zaubern offenbar schwerer. Am Ende rief sie enttäuscht: "[[wikav:Argelion Schlangentreu|Heiliger Argelion]], alles umsonst!" "Was ist los? Hast Du es nicht geschafft, die Art der Magie zu bestimmen, die dem Ring innehwohnt?" "Doch, das ist es ja gerade! Pass mal auf..." Sie steckte den Ring an den Finger und drehte ihn um. Sofort erklang deutlich eine kurze Tonfolge. Boromils Untergebene waren starr vor Schreck, als sie sahen, wie seine Schwester scheinbar einen Zauberring gegen ihn verwendete. Doch nichts geschah. Schließlich fragte Boromil: "Und, war's das?" "Ja!", rief Morena wütend. "Das ist es ja, was ich meinte. Die einzige Magie dieses Ringes besteht darin, diese kurze Melodie abzuspielen." "Klingt doch schön." "Aber das ist doch eines Magiers unwürdig! So etwas benutzen Schelme und Scharlatane, um sich wichtig zu machen." "Na, dann hast Du sicher nichts dagegen, wenn ich den Ring an mich nehme." "Bitte, nimm ihn nur!" Kurz darauf murmelte Morena mehr zu sich selbst: "Und für solchen Kleinkram verschwendet man seine wertvolle Kraft!"
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Erneut konzentrierte sich die Magierin. Diesmal fiel ihr das Zaubern offenbar schwerer. Am Ende rief sie enttäuscht: "[[Argelion Schlangentreu|Heiliger Argelion]], alles umsonst!" "Was ist los? Hast Du es nicht geschafft, die Art der Magie zu bestimmen, die dem Ring innehwohnt?" "Doch, das ist es ja gerade! Pass mal auf..." Sie steckte den Ring an den Finger und drehte ihn um. Sofort erklang deutlich eine kurze Tonfolge. Boromils Untergebene waren starr vor Schreck, als sie sahen, wie seine Schwester scheinbar einen Zauberring gegen ihn verwendete. Doch nichts geschah. Schließlich fragte Boromil: "Und, war's das?" "Ja!", rief Morena wütend. "Das ist es ja, was ich meinte. Die einzige Magie dieses Ringes besteht darin, diese kurze Melodie abzuspielen." "Klingt doch schön." "Aber das ist doch eines Magiers unwürdig! So etwas benutzen Schelme und Scharlatane, um sich wichtig zu machen." "Na, dann hast Du sicher nichts dagegen, wenn ich den Ring an mich nehme." "Bitte, nimm ihn nur!" Kurz darauf murmelte Morena mehr zu sich selbst: "Und für solchen Kleinkram verschwendet man seine wertvolle Kraft!"
 
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Nun trat Olgosch hinzu. "Herr, der Keller ist ja soweit freigeräumt. Wir sind mit dem Anfang des Tunnels beschäftigt, doch [[Dugobalosch Sohn des Dramosch|Dugobalosch]] besteht darauf, die Wände zu untersuchen, bevor Eure Schwester zur Tat schreitet." "Das sehe ich mir mal an... Schwester, ruhe Dich ein wenig aus, ich sage Dir Bescheid, sobald Du im Keller weitermachen kannst!" Gemeinsam stiegen Olgosch und er die Treppe hinab. Es herrschte immer noch ein feuchter, leicht modriger Geruch, doch den Gang konnte man trockenen Fußes betreten. Als sie die Kammer betraten, sah Boromil, wie Dugobalosch auf sie wartete, während die anderen mit dem Tunnel beschäftigt waren. "Ah, da seid Ihr ja! Ich sage es nochmal: Geheimfächer findet ein Angroscho besser als ein Menschenmagier mit seinen Sprüchen! Lasst es mich versuchen und Ihr werdet schon sehen." "Also bitte", wies Boromil auf die nächstgelegene Wand. "Ich bin gespannt." Das ließ sich Dugobalosch nicht zweimal sagen. Er begann mit der Wand, in der der Durchgang zum Gang war. Vorsichtig begutachtete er so manche Stelle, an der Boromil nie im Leben etwas aufgefallen wäre. An ein, zwei Punkten klopfte Dugobalosch, setzte aber kurz darauf seine Arbeit fort. Schließlich stellte er im Brustton der Überzeugung fest: "Diese Wand ist vollkommen massiv. Da ist nichts dahinter!" "Faszinierend. Meint Ihr denn nicht, dass wir das erheblich abkürzen könnten mit der Hilfe meiner Schwester?" "Abkürzen, pah! Keinen Respekt vor rechtschaffener Handwerkskunst. Immer muss alles schnell gehen, wo man ein gutes Werk doch gründlich erledigen muss. Herr Ritter, macht es Euch doch oben bei Tageslicht etwas gemütlich, wenn Ihr hier nicht warten wollt! Ich verspreche Euch, alle vier Wände genau zu untersuchen." "Also gut.", beendete Boromil die Diskussion, bevor sie überhaupt richtig losgegangen war. Innerlich war er verärgert über den vorlauten Zwerg, den er für einen Wichtigtuer hielt. Am Ende würde Morena ja doch alle Wände analysieren müssen!
 
Nun trat Olgosch hinzu. "Herr, der Keller ist ja soweit freigeräumt. Wir sind mit dem Anfang des Tunnels beschäftigt, doch [[Dugobalosch Sohn des Dramosch|Dugobalosch]] besteht darauf, die Wände zu untersuchen, bevor Eure Schwester zur Tat schreitet." "Das sehe ich mir mal an... Schwester, ruhe Dich ein wenig aus, ich sage Dir Bescheid, sobald Du im Keller weitermachen kannst!" Gemeinsam stiegen Olgosch und er die Treppe hinab. Es herrschte immer noch ein feuchter, leicht modriger Geruch, doch den Gang konnte man trockenen Fußes betreten. Als sie die Kammer betraten, sah Boromil, wie Dugobalosch auf sie wartete, während die anderen mit dem Tunnel beschäftigt waren. "Ah, da seid Ihr ja! Ich sage es nochmal: Geheimfächer findet ein Angroscho besser als ein Menschenmagier mit seinen Sprüchen! Lasst es mich versuchen und Ihr werdet schon sehen." "Also bitte", wies Boromil auf die nächstgelegene Wand. "Ich bin gespannt." Das ließ sich Dugobalosch nicht zweimal sagen. Er begann mit der Wand, in der der Durchgang zum Gang war. Vorsichtig begutachtete er so manche Stelle, an der Boromil nie im Leben etwas aufgefallen wäre. An ein, zwei Punkten klopfte Dugobalosch, setzte aber kurz darauf seine Arbeit fort. Schließlich stellte er im Brustton der Überzeugung fest: "Diese Wand ist vollkommen massiv. Da ist nichts dahinter!" "Faszinierend. Meint Ihr denn nicht, dass wir das erheblich abkürzen könnten mit der Hilfe meiner Schwester?" "Abkürzen, pah! Keinen Respekt vor rechtschaffener Handwerkskunst. Immer muss alles schnell gehen, wo man ein gutes Werk doch gründlich erledigen muss. Herr Ritter, macht es Euch doch oben bei Tageslicht etwas gemütlich, wenn Ihr hier nicht warten wollt! Ich verspreche Euch, alle vier Wände genau zu untersuchen." "Also gut.", beendete Boromil die Diskussion, bevor sie überhaupt richtig losgegangen war. Innerlich war er verärgert über den vorlauten Zwerg, den er für einen Wichtigtuer hielt. Am Ende würde Morena ja doch alle Wände analysieren müssen!

Version vom 29. Oktober 2011, 14:58 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Ritter Boromils Gespür für das Moor"