Soll Gnade vor Recht ergehen?

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Ausgabe Nummer 80 - Efferd 1047 BF

Soll Gnade vor Recht ergehen?

Praioshangeln führt zu Diskussionen

Der Brauch des Praioshangelns ist nicht unumstritten – gerade unter Geweihten und Rechtsgelehrten. Der KOSCH-KURIER hat einige interessante Meinungen gesammelt und gibt sie hier, ohne einer Partei zustimmen oder widersprechen zu wollen, getreulich wieder.

Überaus bedenklich

„Ist es nicht überaus bedenklich, dass bei dem Praioshangeln ausgerechnet diejenigen freikommen, die dreist und kräftig genug sind, dieses Abenteuer zu wagen? Dass es ausgerechnet diejenigen sind, die nichts mehr zu verlieren haben und darum den Tod riskieren? Solche Menschen stellen eine Gefahr dar für alle rechtschaffenen Bürger, und ausgerechnet ihnen eröffnet man einen Weg in die Freiheit?“ – Odoardo Markwardt, Ratsherr zu Angbar

Der Wille der Götter

„Das Praioshangeln ist kein weltliches Gericht, es ist ein Urteil der Zwölfe. Nur Irregeleitete können ernsthaft glauben, dass jemand diese Probe bestehen kann, wenn es dem Herrn Praios missfällt.“ – Alma Iralda von Eichstein, Lichthüterin zu Angbar

Ein Brauch aus unglücklichen Zeiten

„Wenn mich nicht alles täuscht, dann stammt das Praioshangeln aus den Zeiten der Lichtei Greifenpass, einer Ära, die man zwar als gülden, aber nicht gerade als glücklich bezeichnen kann. So manches, was damals Sitte war, ist mittlerweile – zum Glück – in Vergessenheit geraten.“ – Loison zu Mausberg-See, Geweihter der Hesinde zu Salmingen.

Gnade ist eine Herrschertugend

„Schon Rohal der Weise sagte, ein Herrscher müsse streng sein, wo es not tut, und milde, wo es möglich ist. Schätzen wir uns also glücklich, dass wir einen Fürsten haben, der diesen Rat befolgt und gerne Gnade walten lässt.“ – Hernobert von Falkenhag, Fürstlicher Herold

Tabula rasa

„Wenn man bedenkt, dass bei der ganzen Sache auch etliche Haderlumpen und Hundsfotte den Flug übers Nirgendmeer antreten … dann ist das, find’ ich, keine üble Sache. Tabula rasa, wie der Bosparaner sagt.“ – Burgolf von Alrichsbaum, Hauptmann des Großen Basteybunds

Nicht rondragefällig

„Ich will nicht so weit gehen, von einem Sakrileg zu sprechen, doch bedenklich finde ich es schon, dass ein Rondra-Heiligtum für ein derartiges Ritual genutzt wird. Wenn die Verurteilten in einem offenen Zweikampf um Leben und Freiheit fechten müssten, dann wäre das vielleicht noch im Sinne der Leuin, aber hangeln an einem Seil … du meine Güte! In wessen Augen soll das denn Gefallen findet? Am ehesten noch in denen des Herrn Phex, so scheint es mir.“ – Irion von Zweizwiebeln-Gareth, Geweihter der Rondra