Ein einfacher Auftrag - Auf dem Weg
Teil der Briefspielgeschichte Ein einfacher Auftrag
Koscher Pünktlichkeit |
Nachdem sie eine Weile mehr oder weniger schweigend geritten waren lenkte Erlan sein Pferd neben das Roklans. Eine Weile betrachtete er ihn, ohne ein Wort zu sagen, nur um dann doch noch das Wort zu ergreifen. „Verzeiht, dass ich gestern so mürrisch war. Das hatte nichts mit euch zu tun, sondern mit der Tatsache, dass ich so unvorbereitet ausgeschickt werden sollte. Mir scheint ich habe nicht den schlechtesten Reisegefährten gefunden. Während der Suche nach dem Prinzen hatte ich die Freude eure Schwester Perainhild kennenzulernen. Eine aufgeweckte junge Dame, wie mir scheint.“ Erlan lächelte Roklan freundlich an, während er weitersprach. „Sagt. Es heißt, ihr würdet über eine gewisse Bildung verfügen? Habt ihr bereits das Buch Dexter Nemrods über die rechte Herrschaft gelesen?“ Solcherart abgelenkt begannen sie ein angeregtes Gespräch über politische Ideen. Aufgrund der teils sehr erheiternden Ideen (Volksherrschaft!) lockerte sich die Stimmung bald erheblich auf. Erschöpft erreichten sie nach einem ereignislosen Tag eine Wegherberge und da es bereits dämmerte quartierten sie sich in der Herberge ein. Die Spannungen zwischen Sindelsaumern und Galebquellern, die zu Beginn des Tages noch leicht in der Luft gelegen hatten waren verschwunden und einer angenehmen Stimmung gewichen. Mit keinem Wort wurde jedoch die gefährliche Episode erwähnt, die noch vor ihnen liegen würde. Auch der nächste Tag verging ereignislos. Ab und an drangen Gerüchte an ihre Ohren, so war angeblich Roklans Verwandter Meinhard von Leihenhof mit seinen grausamen Söldnern in der Gegend.