Ein einfacher Auftrag - Heimkehr
Zwei Stunden später waren alle halbwegs versorgt, doch um ihre Truppe stand es nicht gut. Von Zwölf waren zwei gefallen und drei schwer verwundet. Alle anderen hatten zumindest leichte Wunden davongetragen.
Gerwulf der Wache stand spannte sich sichtlich an. „Da kommen Reiter.“ Rief er. „Sie tragen unsere Farben.“
Kurz darauf waren sie von einem Trupp schwer bewaffneter Reiter umringt. Ein Mann fixierte sie. „Ich bin Vogt Ewain Dolbenstein und der Herr über diese Länderein. Was im Namen der Götter ist hier vorgefallen?“
Sein Blick glitt von einem zum anderen. Kurz verharrte sein Blick bei einer langen Reihe von Körpern, die mit Mänteln bedeckt waren. Man sah nur die Stiefel, aber es lagen hier sicherlich sieben Tote und die Überlebenden machten einen üblen Eindruck. Ewain meinte ein Wappen zu erkennen, war sich aber nicht sicher. Die ganzen Übrigen Abzeichen sagten ihm aber alle nichts. Vermutlich handelte es sich um Auswärtige. Aus Albernia kam der Haufen jedenfalls nicht.
Ein Mann mittleren Alters, der über und über mit Blut besudelt war verband gerade die Wunde eines Mannes. Als Ewain seine Frage stellte wirkte es einen Moment so, als ob der Mann ihm antworten wollte, doch dann besann sich dieser und sah einen jüngeren Mann abwartend an.
Dieser richtete das Wort an Ewain und weihte ihn in die Vorgänge ein. Als der Mann der sich als Roklan von Leihenhof vorgestellt hatte mit seinen Ausführungen fertig war nickte Ewain.Seine Leuten halfen nun bei der Versorgung der Verwundeten. Nachdem die Wunden notdürftig verbunden waren berichtete er den beiden Baronen von der Lage vor Ort. Dem Heer der Kaiserin würde sich kein nennenswerter Widerstand bieten, denn was in Albernia Waffen tragen konnte war unter das Banner Invhers geeilt.
Bald darauf brachen beide Gruppen auf. Der Vogt hatte sich bereit erklärt die beiden Barone bis Otterntal zu begleiten. Von dort aus würden Roklan und Erlan dann wieder auf eigen Faust zum Heer zurück kehren.
Zur Erleichterung der beiden Hochadelingen verlief der Rest der Reise Ereignislos und nachdem man sich in Otterntal von Ewain verabschiedet hatte und die Verwundeten zur Versorgung zurück gelassen hatte machte sich die Gruppe wieder Richtung Heerlager der Kaiserin auf. Froh noch am Leben zu sein fragten sich beide Barone noch nachdem sie Bericht erstattet hatten warum ausgerechnet sie für diese Mission ausgesucht worden waren. Blieb nur zu hoffen das der Rest des Feldzuges weniger aufregend sein würde.
Seit dem Tag an dem sie gemeinsam ihr Blut in Albernia vergossen sollte die beiden Barone ein starkes Band verbinden, dass sie schließlich gemeinsam in die Katastrophe des Dohlenfelder Thronfolgekrieges marschieren lies.