Angbar im Ingerimm - Familiengespräche
Teil der Briefspielgeschichte "Angbar im Ingerimm"
Zu Gast in Sindelsaum |
Ingerimm 1034 BF
Meine Liebste,
es war ein besonderes Erlebnis unserer Großen die Warenschau zu zeigen. Wie ich es erwartet hatte, taute sie erst auf, als wir zu hesindialen Werken gingen.
Sie ist wahrlich ein anderer Charakter, als ihr älterer Bruder, den ich kaum von den Schlachtfeldern abhalten kann.
Eigentlich wollten wir anschließend unsere Reise Richtung Elenvina fortsetzen. Doch es haben sich einige Änderungen in der Lebensplanung ergeben, die ich (ich hoffe Du mir verzeist) ohne Absprache mit Dir in die Wege geleitet zu haben.
Wir lernten in Angbar den ehrenwerten Baron Erlan von Sindelsaum, den Säckelmeister des Koscher Fürsten, kennen. Seine Hochgeboren war wahrlich angetan von unserer Tochter, lag es wohl daran, dass sie ein Anhänger eben jener Bücher ist, die auch er gerne favorisiert.
Lange Rede kurz, wird Nora bei ihm eine Knappschaft antreten, auch wenn der Makel des Retoschen Neuadels auf ihm und seiner Familie liegt. Wenn ich auch meine, dass sie dort eher das Plätzchenbacken als das Kriegerhandwerk lernt, wird sie sicher behütet und geschützt weiter ausgebildet. Und wir sollten zumindest eines unserer Kinder abseits Krieg und Intrige aufwachsen lassen, damit das Haus Ochs nicht wieder eine ganz Generation dem Königshaus opfert. Leonora kommt eh mehr nach meiner Mutter, sie kämpft mit den Augen.
Ein Studium an dem Rechtsseminar steht meines Wissens auch nach einem erfolgtem Ritterschlag nichts im Wege.
Gleichfalls, was ich positiv betonen muss, ist sie nun in der Nähe der Stippwitz. Vielleicht ermöglicht mir dieses Einblicke in den Gedankengang des alten Krämers. Denn ich kann bis heute nicht beurteilen, in wiefern er Interesse an der Baronie Bärenau hegt, oder ob es sich nur um einen Freundschaftsdienst an seiner Enkelin handelt.
Auf ein baldiges Wiedersehen,
Leobrecht