Des Ebers Stamm am Scheideweg Teil 1: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Burg [[Fürstenhort]] im späten [[Boron]]mond 1031'''
'''Burg [[Briefspieltext vielleicht mit::Fürstenhort]] im späten [[Briefspieltext vielleicht mit::Boron]]mond 1031'''


Eisiger Wind des früh eingekehrten Winters streicht an den Fensterläden der Fürstenburg entlang. Das stetige Pochen der von den Böen hin und her gerüttelten grün-schwarzen Läden dingt beständig durch das nachtdunkle Butzenglasfenster ins Innere der Kemenate. Eine in eine dicke Decke aus [[Herbonia|Herbonische]] Wolle gehüllte Gestalt sitzt in einem großen Sessel vor dem Kamin und scheint von alldem nichts wahrzunehmen. Im Gesicht des reglos ins Feuer starrenden Mannes zeichnen sich die langen Lebensjahre ab. Das Spiel der Flammen und Schatten unterstreicht die tiefen Falten, lässt die silbernen Haare im langen Bart golden glänzen. Am meisten jedoch funkeln die trüben Augen.<br/>Langsam nähert sich von hinten der Schein eines Kerzenleuchters. Das mütterlich sorgenvolle Gesicht einer Frau schält sich aus der Dunkelheit des Raumes. Der Duft von frischem Kräutertee bringt den Mann in Bewegung. Langsam, wie ein aus langem Schlaf erwachender [[Troll]], bewegt sich der wohlbeleibte Herr langsam seinen Kopf und hebt seinen Blick. Behutsam und wortlos reicht die Frau den dampfenden Sud an den Mann weiter, der, nach einer Pause des Nachdenkens, mit einem tief gebrummten „Habt Dank!“, zögernd den Tonkrug ergreift.<br/>Die Mütterliche beobachtet milde lächelnd, wie er die Hitze mit einigen Stößen hinfortpustet und dann einen kleinen Schluck trinkt. Im Licht des offenen Kamins offenbart sich ihr orangenes Gewand und das hölzerne Amulett in Form einer Gans, das sie um ihren Hals trägt.<br/>„Wollt Ihr nicht doch versuchen ein wenig zu schlafen, Durchlaucht?“, erkundigt sich die sanfte Stimme der [[Travia]]geweihten. Ihr antwortet ein unzufriedenes Brummen, das sie leise seufzend als Ablehnung deutet. Eine weitere Nacht ohne nennenswerten Schlaf würde dem [[Blasius vom Eberstamm|Fürsten]] nicht gut tun. Gerade jetzt war es nötig, Kraft zu bewahren, um die schweren Tage des Wartens zu überstehen. Vor zwei Wochen hatte ein Bote die bittere Kunde von der Entführung von Erbprinz [[Anshold vom Eberstamm|Anshold]] und seiner Gemahlin [[Nadyana von Wengenholm|Nadyana]] überbracht. Seither wandere der sich sorgende Vater Nacht für Nacht rastlos umher, was zunehmend an seinen Kräften zehrte. Die Ungewissheit  ließ ihn nicht zur Ruhe kommen.<br/>Die Nachrichten der Boten, die sich trotz des einsetzenden Schneetreibens über den Rittersteig quälten, waren hoffnungsvoll – [[Steinbrücken]] verstärkte seine Grenzwacht, ebenso die Bergpässe – gar im Land hinter den [[Koschberge]]n und auch aus dem Binnenland, wie [[Rohalssteg]], versicherten die treuen Vasallen ihre Wachsamkeit.<br/>Doch noch immer war keine entscheidende Nachricht zu vernehmen – keine Kunde wer die Schandtat vollbrachte, keine Spur zu den Tätern. Mittlerweile wäre der Fürst sogar froh eine dreiste Forderung zu vernehmen, wenn er dadurch nur wüsste, dass das prinzliche Paar wohlauf und am leben wären.
Eisiger Wind des früh eingekehrten Winters streicht an den Fensterläden der Fürstenburg entlang. Das stetige Pochen der von den Böen hin und her gerüttelten grün-schwarzen Läden dingt beständig durch das nachtdunkle Butzenglasfenster ins Innere der Kemenate. Eine in eine dicke Decke aus [[Briefspieltext vielleicht mit::Herbonia|Herbonische]] Wolle gehüllte Gestalt sitzt in einem großen Sessel vor dem Kamin und scheint von alldem nichts wahrzunehmen. Im Gesicht des reglos ins Feuer starrenden Mannes zeichnen sich die langen Lebensjahre ab. Das Spiel der Flammen und Schatten unterstreicht die tiefen Falten, lässt die silbernen Haare im langen Bart golden glänzen. Am meisten jedoch funkeln die trüben Augen.<br/>Langsam nähert sich von hinten der Schein eines Kerzenleuchters. Das mütterlich sorgenvolle Gesicht einer Frau schält sich aus der Dunkelheit des Raumes. Der Duft von frischem Kräutertee bringt den Mann in Bewegung. Langsam, wie ein aus langem Schlaf erwachender [[Briefspieltext vielleicht mit::Troll]], bewegt sich der wohlbeleibte Herr langsam seinen Kopf und hebt seinen Blick. Behutsam und wortlos reicht die Frau den dampfenden Sud an den Mann weiter, der, nach einer Pause des Nachdenkens, mit einem tief gebrummten „Habt Dank!“, zögernd den Tonkrug ergreift.<br/>Die Mütterliche beobachtet milde lächelnd, wie er die Hitze mit einigen Stößen hinfortpustet und dann einen kleinen Schluck trinkt. Im Licht des offenen Kamins offenbart sich ihr orangenes Gewand und das hölzerne Amulett in Form einer Gans, das sie um ihren Hals trägt.<br/>„Wollt Ihr nicht doch versuchen ein wenig zu schlafen, Durchlaucht?“, erkundigt sich die sanfte Stimme der [[Briefspieltext vielleicht mit::Travia]]geweihten. Ihr antwortet ein unzufriedenes Brummen, das sie leise seufzend als Ablehnung deutet. Eine weitere Nacht ohne nennenswerten Schlaf würde dem [[Briefspieltext vielleicht mit::Blasius vom Eberstamm|Fürsten]] nicht gut tun. Gerade jetzt war es nötig, Kraft zu bewahren, um die schweren Tage des Wartens zu überstehen. Vor zwei Wochen hatte ein Bote die bittere Kunde von der Entführung von Erbprinz [[Briefspieltext vielleicht mit::Anshold vom Eberstamm|Anshold]] und seiner Gemahlin [[Briefspieltext vielleicht mit::Nadyana von Wengenholm|Nadyana]] überbracht. Seither wandere der sich sorgende Vater Nacht für Nacht rastlos umher, was zunehmend an seinen Kräften zehrte. Die Ungewissheit  ließ ihn nicht zur Ruhe kommen.<br/>Die Nachrichten der Boten, die sich trotz des einsetzenden Schneetreibens über den Rittersteig quälten, waren hoffnungsvoll – [[Briefspieltext vielleicht mit::Steinbrücken]] verstärkte seine Grenzwacht, ebenso die Bergpässe – gar im Land hinter den [[Briefspieltext vielleicht mit::Koschberge]]n und auch aus dem Binnenland, wie [[Briefspieltext vielleicht mit::Rohalssteg]], versicherten die treuen Vasallen ihre Wachsamkeit.<br/>Doch noch immer war keine entscheidende Nachricht zu vernehmen – keine Kunde wer die Schandtat vollbrachte, keine Spur zu den Tätern. Mittlerweile wäre der Fürst sogar froh eine dreiste Forderung zu vernehmen, wenn er dadurch nur wüsste, dass das prinzliche Paar wohlauf und am leben wären.


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Version vom 8. Mai 2017, 09:54 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte Die Entführung des Prinzenpaares