Dohlenfelder Thronfolgestreit - Das Regiment marschiert: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 8. Mai 2017, 09:22 Uhr
Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"
Des Treublatts Ränke | ENDE |
„AAACHTUNG“ schall der Ruf über den Platz. Ein Ruck ging durch die angetretenen
Truppen Hellebarden wurden zurechtgerückt und Stiefel knallten zusammen. Hauptleute
schritten die Formationen ab und gaben letzte Anweisungen. Dann ertönte Hufschlag.
Die Männer und Frauen blickten gespannt auf die Frau, die in scheinendem
Plattenpanzer an den Reihen entlang ritt.
Als sie am Ende angekommen war kehrte sie zur Mitte zurück und erhob ihre Stimme.
„Die letzten beiden Monate habt ihr erfahren was es heißt unter mir zu dienen und nun
herrscht hier Disziplin und göttergefällige Ordnung. Dennoch war dies hier nur die Vorbereitung.
Es geht nach Dohlenfelde. Dort werden wir die Ansprüche Hagens von
Salmingen-Sturmfels gegen die Usurpationsversuche seines Halbbruders Angrond
verteidigen.“
Ein Raunen ging durch die Reihen. Viele hatten von dem Thronfolgestreit in
Dohlenfelde zwar schon einmal gehört, aber die meisten wussten nichts Genaueres.
Die Hauptleute waren freilich eingeweiht und wussten Bescheid und auch die Doppelsöldner
hatten eine dunkle Ahnung. Sie alle waren Söldner, die die vergangenen Jahre
hart gemacht hatte und sie gehörten zum Dunstkreis Robans von Treublatt, wenngleich
viele davon nichts wussten. Die einfachen Söldner hingegen waren in Garetien rekrutiert
worden und kannten sich mit Nordmärkischer Politik nicht aus, aber es war ihnen
auch egal. Der Sold war ordentlich und die Führung straff.
Die Reiterin wartete, bis das Gemurmel verstummt war. „Es wird nicht einfach sein,
aber unsere Aufgabe ist eine rein defensive. Es wird also nicht gelten Mauern und Wälle
zu überwinden, sondern diese zu verteidigen. Eine Aufgabe, der wir mehr als gewachsen
sind.
Wir werden dort weit weg von der Heimat sein und daher erinnere ich euch noch einmal
an die Kriegsartikel.
Wer plündert, oder brandschatzt geht durch die Gasse. Wer Ungehorsam ist geht
durch die Gasse. Wer stiehlt wird gezüchtigt und an den Pranger gestellt. Wer eine
andere Person schändet, oder Wehrlose, oder Geweihte tötet, der wird gerädert und
seine Asche wird in alle Winde verstreut werden. Wer desertiert wird hingerichtet, wenn
er entkommen kann wird die Acht in allen verbündeten Baronien über ihn verhängt und
eine Prämie auf seinen Kopf ausgesetzt werden. Wer aber eine Person von Stand gefangen
nimmt erhält selbst den fünften Teil des Lösegeldes. Ein weiteres Fünftel geht
an das Fähnlein und ein letztes Fünftel an das gesamte Regiment.
Ist das verstanden?“
„Ja Hochgeboren.“ Donnerte es über den Platz. Die Regularien hatten sie bereits vorher
gehört, so dass sie niemanden großartig verwunderten. Einzig die Aussicht an Lösegeldner
beteiligt zu werden erfüllte viele Söldner mit Vorfreude.
Ein Hauptmann trabte an die Seite der Reiterin und rief über den Platz. „Ein dreifaches
Hoch auf die Baronin und ein viertes auf das Regiment Eichenthal.“ Während die Rufe
über den Exerzierplatz erschollen wurde das Banner entrollt und die Fähnlein und
Kompagnien machten sich an den Marsch gen Großen Fluss. Dort würden Schiffe auf
sie warten und sie bis Dohlenfelde bringen.
Als erstes marschierte ein Fähnlein Hellebardiere unter Sighelm von Garstenfeld. Ein
Name der in Albernia nicht nur positive Gefühle hervorrief. Dahinter marschierte eine
Kompagnie Schützen unter Geron von Bärenstieg, einem Soldritter, der für seine Tapferkeit
und seine Schwertkunst berühmt war. Daraufhin folgten einige schwere Trosswagen.
Hier transportierte man eine Handvoll Geschütze, die in Dohlenfelde gute
Dienste leisten würden. Erzward von Steinklos hatte sich bereits bei der Erstürmung
von Burg Dohlenhorst einen Namen gemacht und so marschierte er voller Zuversicht
gen Dohlenfelde. Den Abschluss bildete ein weiteres Fähnlein Hellebardiere unter den
erfahrenen Hauptleuten Eberhelm von Vardock und Barmine von Rüpeln. Beide hatten
Erfahrungen im Horasreich gesammelt und galten als unnachgiebige Anführer.
Den Auszug beobachtete die Reiterin von einer kleinen Anhöhe aus. Alvide von Eichental
wurde von einer Gruppe Reiter umgeben. Drei junge Ritter würden ihr folgen,
die bald in Sindelsaum belehnt werden sollten, sowie der erfahrene Haudegen Balinor
von den Silberfällen. Sie ließ ihr Pferd nun antraben, überholte die marschierenden
Fußknechte und setzte sich an die Spitze des Zuges.