Uztrutzer Umtriebe - Vorbereitungen zum Aufbruch: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. April 2015, 06:35 Uhr
Dieser Text entstand als Teil des Briefspiels "Uztrutzer Umtriebe"
Szenen aus Silberquell | eine kurze Rast |
Ende Peraine 1038 BF auf dem Gutshof Silberquell
Auf Farelius' Stirn zeichneten sich tiefe Falten ab. Die Vorbereitungen für die Reise nach Koschtal verliefen schleppend, und so hatte der Ritter etwas Zeit zum Nachdenken.
Was sollte er tun?
Einerseits gingen ihn die Vorkommnisse in Uztrutz streng genommen garnichts an. Andererseits roch es förmlich nach einem bewaffneten Konflikt, der ihn wiederum sehr wohl betreffen konnte.
Zu allem übel war Garubald Grobhand - der Truchsess zu Koschtal - seit einiger Zeit mehr ein Gefangener auf seiner Burg, denn der Machthaber, der er eigentlich sein sollte, und seine "Beschützer" wollte Farelius mit seinem Anliegen nicht in Aufruhr versetzen.
Die Hügelländer Spießgesellen unter Dankwart von Salzmarken-See, die mit dem Schutz des Burgsassen betraut sind, nehmen ihre Aufgabe dergestalt wahr, dass sie Garubald so abschirmen, dass es zu ihm selbst kaum noch ein Durchkommen gibt.
Seufzend stand der Ritter von der Bank auf, stopfte seine Pfeife nach und schlenderte hinüber zum Vorplatz des Hofes.
Jette, Farelius' Lieblingsross, stand bereits dort - den Sattel auf dem Rücken, das Bündel für die Reise bereits aufgeschnallt. Daneben stand das Ross mit dem Leomar von Punin vor etlichen Jahren auf den Hof geritten war.
Farelius schmunzelte, als er daran dachte, wie sehr sich die Entscheidung, den Magus mit der Ausbildung seiner Tochter zu betrauen, bereits gelohnt hatte. Amalia hatte seither gewaltige Fortschritte gemacht und nahm ihren Vater inzwischen des öfteren die Führung der Bücher ab. Es war, als hätte Hesinde selbst den Magus in der grauen Robe auf den Gutshof geführt.
Farelius sah zu, wie eine der Mägde das Bündel seines Freundes zum Pferd schleppte, ehe ein Knecht hinzu eilte, und ihr dabei half, das schwere Paket auf den Pferderücken zu heben. Kurz darauf erschien sein Knappe Richard in der Pforte - das Langschwert seines Herrn in Händen.
Niemand schien Farelius zu bemerken, der an der Hausecke lehnte und dem geschäftigen Treiben zu sah.
"Der Bursche macht gute Arbeit." dachte Farelius bei sich, als er Richard dabei zu sah, wie dieser den Schwertgurt so am Sattelknauf befestigte, dass sich das Schwert vom Pferderücken aus leicht ziehen ließ, jedoch auch bei forschem Ritt nicht aus der Scheide fallen konnte.
Richard war Farelius' ganzer Stolz. Der junge Knappe hatte kaum einen Tag nach seinem Knappentritt bereits auf einem Turnier geglänzt und so manchen altgedienten Knappen beim Ringleinstechen und zu Fuß gegen den Roland alt aussehen lassen. Seit sie wieder auf dem Hof angekommen waren, schien sein Eifer neu entfacht, denn nicht nur beim Üben mit den Waffen machte er große Fortschritte - auch in Sachen Benimm musste Farelius in kaum noch maßregeln.
Einzig die Minne schien ihn nicht so recht zu interessieren, was Farelius insgeheim an seine eigene Knappschaft unter dem alten Traldar von den Silberfällen erinnerte - auch wenn er dies natürlich nie zugeben würde.