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Version vom 26. Mai 2020, 06:12 Uhr
Die Jagd ist aus. Sie sitzen froh beisammen
Im hellen, roten Schein der warmen Flammen;
Nach langem Ritt ist's endlich Zeit zum Feiern. Das Horn wird vollgefüllt und macht die Runde,
Und geht von Hand zu Hand, von Mund zu Munde, Den alten Freundesbund im Tranke zu erneuern.
Im Geist tönt noch die Jagd: die lauten Rufe,
Das muntre Hornsignal, sein Widerschallen, Das Hetzgebell, das Dröhnen wilder Hufe
Der Treiber Stöckeschlag in Firuns Hallen.
Die Jagd war gut, noch nie so gut wie heute; Das Waidmannsglück bescherte reiche Beute
Und manches rote Wild liegt tot im Grase. Doch auch der Bogen ruht im Grün der Wiese.
Laut zischend tropft das Fett vom Fleisch am Spieße, Und würz'ger Bratenduft steigt in die Nase.
Das war ein Meisterschuss, fürwahr! lobt einer,
Nie flog ein Pfeil so weit, mein Freund, so sicher Dem Wind zum Trotz direkt ins Ziel wie deiner.
Kein andrer Schütz trägt Gleiches in dem Köcher.
So lagern sie vereint am Waldessaum e,
Den Krug voll Bier, gekrönt von weißem Schaume;
Ein Jagdhund gähnt und streckt die müden Glieder.
Die Harfe spielt. Zuerst mit leisem Klange, Dann stimmen alle ein, und beim Gesange
Verrinnt die Nacht, das Sonnenlicht kehrt wieder.
Zuletzt ertönt die alte Koscher W eise,
Und das Wohlan! klingt trotzig in den Morgen; Schon schleicht der Tag heran, ganz zaghaft, leise,
Die Taschen vollgepackt mit Werktagssorgen.