Fürstliches Ritterturnier zu Angbar 1041 - Gedanken eines Knappen

Teil der Briefspielgeschichte "Großes Fürstliches Ritterturnier zu Angbar 1041"

Weite Anreise

Nachfolgend

Brodilsgrund, 8. Rondra 1041

Rondralrik Siral konnte nicht mehr schlafen. Er war einfach zu aufgeregt. Sein Ritter Gilbert von Graugenwerl hatte sich vorgenommen, die Ehre seiner Familie auf diesem Turnier hochzuhalten, und auch Rondralrik würde morgen beim Ringstechen antreten dürfen. Als Siral war er zwar nur ein Bastard von Rondrian von Blauenburg, aber er war ein Sohn dieses berühmten Ritters - auch wenn dieser komische Nostrier, der sich ihnen kurz vor Gratenfels angeschlossen hatte, ihn immer anschaute, als wäre er sein Junge…

Rondralrik würde jedenfalls sein Bestes geben, um seinen Ritter und seinen Vater stolz zu machen.

Den ganzen Abend hatte er die Rüstung und die Waffen seines Herrn geputzt, geölt, wieder geputzt und wieder geölt. Der schwarzgoldene Schild glänzte sogar im Licht des Madamals, wie er so vor ihrem Zelt aufgestellt war.

Wer wohl diesen Schild als erster zur Forderung berühren würde. Rondralrik war noch bei keinem Turnier gewesen, aber sein Ritter hatte ihm alles vom Reizen und Trutzen erzählt.

Und er wusste, dass dieses Wappen in Weiden nicht wohlgelitten war. Ob einer der Weidener den Graugenwerl vom Pferd würde stoßen wollen - auch wenn dieser ein ganz anderer Charakter als sein Vater war?

Ja, Rondralrik war sehr zufrieden mit seinem Ritter. Er schlug ihn nur, wenn es wirklich nötig war. Vielmehr versuchte er, Rondralrik ein gutes Vorbild an Ritterlichkeit zu sein. Ganz anders, als dieser wortkarge Nostrier. Hundeberg. Was war das eigentlich für ein Name? Noch nie hatte Rondralrik davon gehört und auch das Wappen mit den drei silbernen Hunden auf Blau war noch ein keiner Geschichte erwähnt worden, die der Knappe so gern hörte. Sei blauer Löwe hingegen, ja der war berühmt im ganzen Land. Und bald würde er ihn selbst auf der Brust tragen und ein ebenso großer Ritter werden, wie sein Vater.

Und morgen würde er den ersten Schritt tun. Oder jetzt noch.

Rondralrik stand leise auf und machte sich auf den Weg zum Kampfplatz. Ob die Ringe wohl schon aufgehängt würden waren? Er musste sie sich einfach schon mal ansehen...

Autor: Blauenburger