Eine Koscher Fehde - Heuernte in Hügelsaum: Unterschied zwischen den Versionen
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Dachsbau, Ende Ingerimm 1037 | Dachsbau, Ende Ingerimm 1037 | ||
Version vom 8. Mai 2017, 09:54 Uhr
Teil der Briefspielgeschichte "Eine Koscher Fehde"
Eine Koscher Fehde - Dem Sindelsaum ein Schnippchen zu schlagen | Eine Koscher Fehde - Bei Rogrim, am Abend |
Dachsbau, Ende Ingerimm 1037
Auch euch Ingerimm zum Gruß Thalian
Die Warenschau in Angbar war in der Tat recht erfolgreich. Die ein oder andere Anschaffung habe ich dort tatsächlich tätigen können. Euerer Bitte den Hörigen Foldan in eure Dienste zu überstellen komme ich gerne nach. Selbstverständlich erwarte ich aber auch, dass ihr eurer Fürsorgepflicht auch dann nachkommen werdet, wenn der Foldan zu alt ist um die nötigen Arbeiten zu verrichten.
Als kleine Gegenleistung würde ich gerne die Handschrift "Wohlfeile Unterweisung des götterfürchtigen Koscher im Sinne des Herren Ingerimm und der Frau Travia" aus eurer Bibliothek erhalten. So wir uns so handelseinig geworden sind kann der Foldan sogleich bei euch anfangen. Das wars dann aus dem Dachsbau. Ich hoffe die Heuernte fällt erfolgreich aus.
Viele Grüße aus Sindelsaum Erlan
Ha dachte sich Erlan. Da hatte er dem Hügelsaum aber einen Bärendienst erwiesen. Um den guten Foldan brauchte er sich nicht mehr zu kümmern und stattdessen hatte er eine alte und wertvolle Handschrift für seine Bibliothek erhalten. Naja für Thalian war es sicher auch kein schlechter Tausch konnte er doch sicher ein paar Hände mehr gebrauchen als eine alte Handschrift.
Weil er gerade beim Briefe schreiben war machte er gleich weiter. Alvide, Ifrinia, Yolande, Halmar, Ambros, Pergrim und selbst Firuna waren alle in der Ferne. Früher war es anders gewesen. Da hatten sie die meiste Zeit hier im Dachsbau, oder wenigstens doch in seiner Nähe verbracht. Seitdem er aber Baron war hatte es seine Kinder und auch seine Gemahlin Alvide beständig in die große weite Deres gezogen. Ob das wohl irgendwann nachlassen würde? Außer seinem Großvater Alderan war niemand mehr vor Ort in Sindelsaum geblieben und so ungern Erlan es zugab so unleugbar war doch, dass Alderan geistig immer mehr nachließ. Blieb nur noch seine Schwester Selissa. Die hatte er auch schon länger nicht gesehen. Seitdem Graf Wilbur sie entlassen hatte lag auch sie ihm auf der Tasche, aber in Sindelsaum sah man sie nicht allzu oft. Wo sie sich dieser Tage wohl herum trieb? War vielleicht auch besser so, denn sein Nachbar, Angbart von Salzmarken-See, sann wohl immer noch auf Rache für den Tod seiner Tochter.
Erlan ertappte sich bei seinen düsteren Gedanken und schüttelte kurz den Kopf. Er musste raus aus der Schreibstube. Die Verstreutheit seiner Familie bekümmerte ihn, aber es war wohl der natürliche Lauf der Dinge, dass Kinder irgendwann die Seite ihrer Eltern verließen. Erlan erhob sich und verließ den Dachsbau. „Ich vertret mir mal die Beine.“ Teilte er dem einhändigen Ardo beim rausgehen mit. Fehlte noch, dass nach ihm gesucht wurde. Als er vor die Tür trat kam sofort sein Hund Anshold herbeigelaufen und wedelte freudig mit dem Schwanz. Nachdem Erlan ihn ausgiebig gestreichelt hatte machte er sich auf den Weg rüber nach Hügelsaum. Warum nicht einmal persönlich vorbeischauen, wo sie doch Nachbarn waren. Vielleicht konnte er sich dabei ein wenig für den Streich von neulich revanchieren. Anshold folgte ihm derweil mit vor Freude wackelndem Schwanz.
Schon von weitem sah er, dass sich das gesamte Gesinde Thalians mit diesem bei der Heuernte befand.
Thalian war gerade auf der anderen Seite des Feldes zu Gange. Erlan war gerade dabei sich auf den Weg zu ihm zu machen, als er bemerkte wie sich die Knechte und Mägde mühten die Heubündel auf den Karren aufzuladen. Also zögerte er gar nicht lange und packte mit an. Es sollte ganze zwei Stundengläser dauern bis sich Erlans und Thalians Wege auf dem Feld kreuzten. Thalian hätte den verschwitzen Baron fast nicht erkannt, doch da Anshold freudig herbeisprang um ihn zu begrüßen war er rechtzeitig gewarnt.
„Ah da bist du ja Thalian. Ich habe euch einen Brief geschrieben, aber mir dann doch gedacht, dass ich lieber selber rüber komme. Der Foldan kann gerne bei dir schaffen, falls er denn selbst einverstanden ist. Ich erwarte natürlich, dass er gut versorgt wird, auch wenn er irgendwann alt wird. Als kleine Dankeschön hätte ich gerne die Handschrift "Wohlfeile Unterweisung des götterfürchtigen Koscher im Sinne des Herren Ingerimm und der Frau Travia" aus eurer Bibliothek. Ich sehe Foldan hilft hier schon kräftig mit. Ich werde nur mal kurz mit ihm über die Sache sprechen. Sprachs und machte sich auf den Weg zum „blöden“ Foldan.
Thalian staunte nicht schlecht über Erlan. Zwar packte Erlan immer mal wieder mit an wenn Not am Mann war, aber auf seinem Feld hatte er noch nie mitgeholfen.
Lange dauerte es nicht und Erlan war zurück. „Foldan gefällt es gut auf deinem Hof Thalian, der ist also einverstanden. Wie wäre es wenn wir beiden uns nach getaner Arbeit auf ein Bier zu Rogrim begeben?“ Erlan grinste jovial und machte sich daran weiterzuarbeiten.