Dohlenfelder Thronfolgestreit - Ein heikler Auftrag: Unterschied zwischen den Versionen

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„So sei es also. Ich werde mich informieren, wie man am besten Abenteurer anheuert und die
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„So sei es also. Ich werde mich informieren, wie man am besten Abenteurer anheuert und die Anwerbung übernehmen. Dann kann ich auch einigermaßen sicher gehen, dass sie den Anforderungen genügen, die wir an sie stellen.“<br.>[[nor:VoltanvonSturmfels|Voltan]] nahm einen Schluck aus seinem mit einer detaillierten Jagdszene verzierten Krug.<br.>„Nur, wie viel sollen wir den Abenteurern preis geben? Ich möchte vorschlagen, sie über [[Charissia von Salmingen|Charissia]] möglichst umfassend zu informieren – das sollte ihre Erfolgschancen erhöhen, sie zu finden. Über [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=bernhelmvonsturmfels Bernhelms] Testamentsänderung möchte ich jedoch lediglich das Nötigste anmerken: das ungefähre Datum, den Ort und unsere Vermutung, dass dies Charissias Werk sein könnte, und sie Bernhelm wahrscheinlich die letzten Tage seines Lebens in Gestalt seiner Frau hinterlistig begleitet hat. Die Teilnahme des [[Jast Gorsam vom Großen Fluss|Herzogs]] und anderer Edelleute an der Jagd möchte ich zum Wohle der Ordnung verschweigen.“<br.>Abermals nickte [[alb:Garmwart von Quakenbrück|Garmwart]] bei den Ausführungen Voltans. Der Landedle hatte Recht, die besagten Abenteurer sollten wohl ausgewählt werden, denn deren Verhalten und Taten mochten auf jene zurückfallen, die ihnen den Auftrag gaben. Einen strengeren Blick als jenen des Landedlen von [http://www.dohlenfelde.de/Land_Lehen.php?recordID=landedlengutwichtenfels Wichtenfels] in dieser Sache, konnte sich der Baron von [[nor:BaronieEisenhuett|Eisenhuett]] nicht vorstellen.<br.>„Ihr habt Recht, wir sollten aufrichtig sein in dieser Sache. Charissias Taten sollten überdies allerdings gemein hin bekannt sein. Wenn die werten Herrschaften von ihr noch gar nichts gehört haben wollen, solltet Ihr Euch die Herrschaften genau anschauen. Die Motive um die es uns geht, sollten auch nicht im Verbogenen bleiben. Wenn es ihnen jedoch gelingt ihrer habhaft zu werden, dann sollte es wohl möglich sein, weit mehr von der Schurkin zu erfahren als nur dies. Wenn diese Herrschaften jedoch zu Anfang schon manche Antwort, Bernhelm betreffend in Erfahrung bringen können, dann soll es so sein. Ohne eine gewissenhafte und von angemessener Stelle durchgeführte Befragung, sollte man den Worten der Schurkin jedoch wenig trauen. Wir sollten also nicht zu viel erwarten. Was seine Hoheit angeht“, Voltan wusste spätestens seit dem Herzogenturnier, dass es ein durchaus gespanntes Verhältnis zwischen dem Baron und dem Herzog gab. Seine Hoheit mochte manchen Details wenig Beachtung geschenkt haben und Garmwart vielleicht viel interpretieren, aber es schien tatsächlich so, als ob seine Hoheit manchen seiner Barone im [[wikav:Isenhag|Isenhag]] in die Schranken wies. Garmwart hatte jedoch seinen Teil beigetragen, sei es bei seinem Widerstand gegen den [[Albenhuser Bund]] oder ähnlichen Ansinnen. Es gab während einiger Festlichkeiten in den letzten Götterläufen und auch anlässlich eines [[Travia]]bundes im [[wikav:Haus Quakenbrück|Hause Quakenbrück]] zudem Gesten des Herzogs, die kein Zufall sein konnten. Voltan war auch der Ehrgeiz mit dem Garmwart Mitglieder des [[wikav:Haus vom Großen Fluss|Hauses vom großen Fluss]] während des Herzogenturniers als Gegner forderte, während andere Teilnehmer dies auf Furcht vermieden, nicht entgangen. Auch hatte er seine Hoheit im vorletzten Durchgang nicht geschont und bereits mit der Wahl seinen Sieg verspielt. Seine Hoheit galt noch immer als einer der besten Turnierreiter des [[Nordmarken|Herzogtums]]. Ein Leichtes wäre es Garmwart dagegen vermutlich gewesen, einen der beiden Ritter, die letztlich den letzten Durchgang bestritten, zu schlagen. Garmwart hatte damit eine deutliche Aussage getroffen. Dennoch seine Treue galt noch immer dem Isenhag und den Nordmarken, damit auch dem Herzog und keiner mochte dies anzweifeln<br.>...seine Hoheit sollte an keiner Stelle Erwähnung finden. Niemand, der nicht mit den Taten der Schurkin in Verbindung steht, soll hierin Erwähnung finden, sodass Anschein aufkommt, wir würden an dessen Worten und Taten zweifeln. Seine Hoheit hat Recht getan. Lediglich soll es
Anwerbung übernehmen. Dann kann ich auch einigermaßen sicher gehen, dass sie den
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darum gehen, ob die Schurkin Einfluss auf Bernhelm nahm und vor allem, ob sie für seinen Tod verantwortlich ist.“<br.>Der Abend wurde später, das Fässchen Dohlenfelder Dunkelbräu leerte sich stetig und löste zunehmend die Zungen der Adligen. So recht wollte noch niemand die Tafel aufheben lassen, zu selten saß man in dieser Konstellation zusammen und konnte sich neben allerlei Fachsimpelei über Güter, Turniere und Politik auch über regionale Begebenheiten von geringerer Bedeutung unterhalten. Interessanterweise war es [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=rohajavonsturmfels Rohaja], Voltans hochgeborene Gattin, die als erste das Thema anschnitt, das zwar wie ein reifer, roter Apfel gleichsam im Raume hing, von den Herren des Abends aber gemieden wurde, als trügen sie die Angst in sich, dieser Apfel könnte vergiftet sein:<br.>„Mein hochverehrtester Garmwart, verzeiht meine ungebührliche Neugier, doch nicht nur diese Unart, sondern auch große Sorge machen mich überlegen, ob Ihr gedenkt, Euch mit Waffenknechten hier an die Lande am Darlin zu begeben, sollte dereinst tatsächlich der grausame [[wikav:Kor|Kor]] über [[Praios]]' juristischen Ratschluss, [[Rondra]]s ehrenhaften Zweikampf, [[wikav:Aves|Aves']] umtriebige Kräfte und nicht zuletzt über die Weisheiten [[Peraine]]s, [[Travia]]s und [[Hesinde]]s triumphieren.“<br.>Garmwart hatte den Abend an der Tafel des Landedlen sichtlich genossen. Er war zwar stets bedacht, ein maßvolles Leben zu führen, doch sollte hier das Aufgebot des Herrn von Wichtenfels alle Ehre
Anforderungen genügen, die wir an sie stellen.“ Voltan nahm einen Schluck aus seinem mit einer
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erfahren. Zudem empfand er dessen Gastfreundschaft als äußerst angenehm. Die Frage Rohajas, die wieder zurück zum Erbstreit führte, hatte Garmwart schon lange belastet. Ginge es nach dem Drängen seines Bruder Roderich, so würden sich, als deutliches Zeichen gegen das Ansinnen [[Hagen von Salmingen-Sturmfels|Hagens]], schon lange Waffenknechte in den Farben Eisenhuetts in [http://www.dohlenfelde.de/Land_Lehen.php?recordID=baroniedohlenfelde Dohlenfelde] befinden und auf das Wort [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=angrondvonsturmfels Angronds] hören. Er hatte vor wenigen Götterläufen einige Speerkämpfer nach [[nor:BaronieLiepenstein|Liepenstein]] geschickt, als man ihn darum bat, da die Fehde der Reichvögtinnen auszuufern drohte. Aber in Dohlenfelde sah
detaillierten Jagdszene verzierten Krug. „Nur, wie viel sollen wir den Abenteurern preis geben? Ich
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er keine Veranlassung für solch eine Geste.<br.>„Ich gedenke derartiges derzeit nicht zu tun. Solange noch ein Ausweg aus diesem Zwist besteht, der
möchte vorschlagen, sie über Charissia möglichst umfassend zu informieren – das sollte ihre
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Praios oder Rondra ehrt, bleibt zu hoffen, dass sich keine Partei Ritter oder Waffenknechte bedient und auf die Felder Dohlenfeldes bestellt, um sich mit Spieß und Lanze zu messen. Wie wohl ich es als unangemessen empfinde, wenn sich Streiter, die nicht Hagen oder Angrond die Gefolgschaft
Erfolgschancen erhöhen, sie zu finden. Über Bernhelms Testamentsänderung möchte ich jedoch
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leisten und in deren Farben streiten, einmischen. Sollte der eine Bruder dem anderen jedoch auf angebrachte Art die Fehde erklären, so steht es ihnen freilich an, ihre Vertrauten und Anverwandten um Hilfe zu bitten. In solch einem Fall, würde ich mich freilich nicht entsagen meinen Verpflichtungen gegenüber dem [[gar:Haus Sturmfels|Hause Sturmfels]] nachzukommen.“<br.>Garmwart wollte damit ausdrücken, dass er noch immer der Überzeugung war in beiden Brüdern ehrbare Nachkommen Bernhelms zu sehen, denen er gleichermaßen, wie einst Bernhelm, mit Rat und Tat zur Seite stehen wollte. Voltan wusste jedoch, dass Garmwart unmöglich beiden würde helfen können. Zudem, dass Hagen eine solche Bitte niemals aussprechen würde und Angrond über seine Gemahlin [http://www.dohlenfelde.de/Leuthe.php?standID=hochadel&recordID=isidavonquakenbrueck Isida] als erstes Eisenhuett bemühen würde.<br.>„Ehe dies geschieht, würde ich jedoch jeden fremden Knecht, der seinen Fuß in kriegerischer Absicht auf Dohlenfelder Boden setzt, als Angreifer von Bernhelms Erbe betrachten“, womit er implizierte, dass er sodann dessen Herrn selbst die Fehde erklären würde, wie
lediglich das Nötigste anmerken: das ungefähre Datum, den Ort und unsere Vermutung, dass dies
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er einst Bernhelm zugesagt hatte. Ohnehin nahm Garwart das Fehderecht sehr ernst. Während der Zeit des Landfriedens hatte er sich an die Gebote gehalten, wenn auch zu jener Zeit die gegebenen Möglichkeiten zu nutzen gewusst, um Entscheidende Fragen, selbst mit den Beteiligten auf ehrbare
Charissias Werk sein könnte und sie Bernhelm wahrscheinlich die letzten Tage seines Lebens in
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Weise zu klären. Leichtfertig hatte er jedoch eine Fehde niemals ausgesprochen.<br.>„Wir wollen aber hoffen, dass hier niemand unbedacht handelt“, hierbei dachte Garmwart vor allem an den [[alb:Irian_von_Tandosch|Tandoscher]]. Tatsächlich war die Lage recht schwierig. Denn nach den Missverständnissen auf [[wikav:Schlacht bei Crumolds Auen|Crumolds Aue]] mit bei der [[nor:BaroxSohnDesBurgamon|Barox Sohn des Burgamon]], Vogt von Brüllenbösen, stand Garmwart kurz davor, dem Vogt die Fehde zu erklären. Der Vogt hatte sich über die Rangordnungen des Isenhags
Gestalt seiner Frau hinterlistig begleitet hat. Die Teilnahme des Herzogs und anderer Edelleute an der
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hinweggesetzt. Er hatte beinahe das Isenhager Aufgebot in Unordnung gestürzt und damit den [[Albernia|albernischen]] Gegnern ausgeliefert, um sich dann jedoch selbst abzusetzen. Garmwart empfand es nicht als verwerflich, wenn ein in der Rangfolge niederer Ritter den Mut beweißt und sich an die
Jagd möchte ich zum Wohle der Ordnung verschweigen.“
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Spitze stellt, wie es dann Hagen tat. Im Gegenteil, zeichnet es den Ritter sogar besonders aus. Barox hatte jedoch in einem Moment in dem sich die Reihen geordnet in Bewegung setzen sollten und Garmwart letzte Anweisungen an das Fussvolk gab, das Heft in die Hand genommen, die Rangfolge durcheinander gebracht, mehrere Barone übergangen und für Unsicherheit gesorgt. Das hätte Garmwart noch verzeihen können, doch anstatt die Verantwortung zu tragen und sich selbst an die Spitze der Isenhager zu stellen nach vollbrachter Konfusion, hatte sich der Vogt entfernt, um an
 
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anderer Stelle des Schlachtfeldes nach Ruhm und Ehre zu suchen. Erst die Vermittlung des Barons von Tandosch und ein besonderes Götterurteil, an dem Garmwart nicht beteiligt war, aber doch beiwohnen durfte, hatten etliche Götternamen später die Differenzen schlichten können. Damals wurde vereinbart, um den Nordwesten des Isenhags zu beruhigen und in Hinblick auf die Machenschaften des Eisensteiners, dass man sich im Falle einer Fehde, die gegen die Person oder Familie des Vogtes von Brüllenbösen, des Barons von Tandosch und des Barons von Eisenhuett gegenseitigen Beistand leisten würde. Es wurde ein ritterlicher Schwur geleistet, der einem Zwerg und einem Baron mit dem Hintergrund Irians von Tandosch wenig zu passen schien, aber von Garmwart seither ernst genommen wurde. Der Umstand, dass der Tandoscher vor einigen Götternamen ohne Abstimmung mit Hagen selbst Angrond und Isida die Fehde hatte erklären wollen, hatte Garmwart entsprechend verstimmt. Bedeutete es nicht nur, dass der Tandoscher einem Familienmitglied Quakenbrücks die Fehde erklärte, damit den geleisteten Schwur brach, sondern auch noch erwartet hatte, dass sich Garmwart dem wie selbstverständlich anschloss. Ein Wortbruch sondergleichen. Bisher hatte der Tandoscher von der Umsetzung seiner damaligen Absichten jedoch abgesehen.
Abermals nickte Garmwart bei den Ausführungen Voltans. Der Landedle hatte Recht, die besagten
 
Abenteurer sollten wohl ausgewählt werden, denn deren Verhalten und Taten mochten auf jene
 
zurückfallen, die ihnen den Auftrag gaben. Einen strengeren Blick als jenen des Landedlen von
 
Wichtenfels in dieser Sache, konnte sich der Baron von Eisenhuett nicht vorstellen.
 
 
 
„Ihr habt Recht, wir sollten aufrichtig sein in dieser Sache. Charissias Taten sollten überdies
 
allerdings gemein hin bekannt sein. Wenn die werten Herrschaften von ihr noch gar nichts gehört
 
haben wollen, solltet Ihr Euch die Herrschaften genau anschauen. Die Motive um die es uns geht,
 
sollten auch nicht im Verbogenen bleiben. Wenn es ihnen jedoch gelingt ihrer habhaft zu werden,
 
dann sollte es wohl möglich sein, weit mehr von der Schurkin zu erfahren als nur dies. Wenn diese
 
Herrschaften jedoch zu Anfang schon manche Antwort, Bernhelm betreffend in Erfahrung bringen
 
können, dann soll es so sein. Ohne eine gewissenhafte und von angemessener Stelle durchgeführte
 
Befragung, sollte man den Worten der Schurkin jedoch wenig trauen. Wir sollten also nicht zu viel
 
erwarten. Was seine Hoheit angeht“, Voltan wusste spätestens seit dem Herzogenturnier, dass es ein
 
durchaus gespanntes Verhältnis zwischen dem Baron und dem Herzog gab. Seine Hoheit mochte
 
manchen Details wenig Beachtung geschenkt haben und Garmwart vielleicht viel interpretieren, aber
 
es schien tatsächlich so, als ob seine Hoheit manchen seiner Barone im Isenhag in die Schranken
 
wies. Garmwart hatte jedoch seinen Teil beigetragen, sei es bei seinem Widerstand gegen den
 
Albenhuser Bund oder ähnlichen Ansinnen. Es gab während einiger Festlichkeiten in den letzten
 
Götterläufen und auch anlässlich eines Traviabundes im Hause Quakenbrück zudem Gesten des
 
Herzogs, die kein Zufall sein konnten. Voltan war auch der Ehrgeiz mit dem Garmwart Mitglieder
 
des Hauses vom großen Fluss während des Herzogenturniers als Gegner forderte, während andere
 
Teilnehmer dies auf Furcht vermieden, nicht entgangen. Auch hatte er seine Hoheit im vorletzten
 
Durchgang nicht geschont und bereits mit der Wahl seinen Sieg verspielt. Seine Hoheit galt noch
 
immer als einer der besten Turnierreiter des Herzogtums. Ein Leichtes wäre es Garmwart dagegen
 
vermutlich gewesen einen der beiden Ritter, die letztlich den letzten Durchgang bestritten zu
 
schlagen. Garmwart hatte damit eine deutliche Aussage getroffen. Dennoch seine Treue galt noch
 
immer dem Isenhag und den Nordmarken, damit auch dem Herzog und keiner mochte dies
 
anzweifeln. „, seine Hoheit sollte an keiner Stelle Erwähnung finden. Niemand der nicht mit den
 
Taten der Schurkin in Verbindung steht, soll hierin Erwähnung finden, sodass Anschein aufkommt,
 
wir würden an dessen Worten und Taten zweifeln. Seine Hoheit hat Recht getan. Lediglich soll es
 
darum gehen, ob die Schurkin Einfluss auf Bernhelm nahm und vor allem, ob sie für seinen Tod
 
verantwortlich ist.“
 
 
 
Der Abend wurde später, das Fässchen Dohlenfelder Dunkelbräu leerte sich stetig und löste
 
zunehmend die Zungen der Adligen. So recht wollte noch niemand die Tafel aufheben lassen, zu
 
selten saß man in dieser Konstellation zusammen und konnte sich neben allerlei Fachsimpelei über
 
Güter, Turniere und Politik auch über regionale Begebenheiten von geringerer Bedeutung
 
unterhalten. Interessanterweise war es Rohaja, Voltans hochgeborene Gattin, die als erste das Thema anschnitt, das zwar wie ein reifer, roter Apfel gleichsam im Raume hing, von den Herren des Abends aber gemieden wurde, als trügen sie die Angst in sich, dieser Apfel könnte vergiftet sein: „Mein hochverehrtester Garmwart, verzeiht meine ungebührliche Neugier, doch nicht nur diese Unart, sondern auch große Sorge machen mich überlegen, ob Ihr gedenkt, Euch mit Waffenknechten hier an die Lande am Darlin zu begeben, sollte dereinst tatsächlich der grausame Kor über Praios'
 
juristischen Ratschluss, Rondras ehrenhaften Zweikampf, Aves' umtriebige Kräfte und nicht zuletzt
 
über die Weisheiten Peraines, Travias und Hesindes triumphieren.“
 
 
 
Garmwart hatte den Abend an der Tafel des Landedlen sichtlich genossen. Er war zwar stets bedacht
 
ein maßvolles Leben zu führen, doch sollte hier das Aufgebot des Herrn von Wichtenfels alle Ehre
 
erfahren. Zudem empfand er dessen Gastfreundschaft als äußerst angenehm. Die Frage Rohajas, die
 
wieder zurück zum Erbstreit führte, hatte Garmwart schon lange belastet. Ginge es nach dem
 
Drängen seines Bruder Roderich, so würden sich, als deutliches Zeichen gegen das Ansinnen Hagens,
 
schon lange Waffenknechte in den Farben Eisenhuetts in Dohlenfelde befinden und auf das Wort
 
Angronds hören. Er hatte vor wenigen Götterläufen einige Speekämpfer nach Liepenstein geschickt,
 
als man ihn darum bat, da die Fehde der Reichvögtinnen auszuufern drohte. Aber in Dohlenfelde sah
 
er keine Veranlassung für solch eine Geste.
 
 
 
„Ich gedenke derartiges derzeit nicht zu tun. Solange noch ein Ausweg aus diesem Zwist besteht, der
 
Praios oder Rondra ehrt, bleibt zu hoffen, dass sich keine Partei Ritter oder Waffenknechte bedient
 
und auf die Felder Dohlenfeldes bestellt, um sich mit Spieß und Lanze zu messen. Wie wohl ich es
 
als unangemessen empfinde, wenn sich Streiter, die nicht Hagen oder Angrond die Gefolgschaft
 
leisten und in deren Farben streiten, einmischen. Sollte der eine Bruder dem anderen jedoch auf
 
angebrachte Art die Fehde erklären, so steht es ihnen freilich an, ihre Vertrauten und Anverwandten
 
um Hilfe zu bitten. In solch einem Fall, würde ich mich freilich nicht entsagen meinen
 
Verpflichtungen gegenüber dem Hause Sturmfels nachzukommen.“ Garmwart wollte damit
 
ausdrücken, dass er noch immer der Überzeugung war in beiden Brüdern ehrbare Nachkommen
 
Bernhelms zu sehen, denen er gleichermaßen, wie einst Bernhelm, mit Rat und Tat zur Seite stehen
 
wollte. Voltan wusste jedoch, dass Garmwart unmöglich beiden würde helfen können. Zudem, dass
 
Hagen eine solche Bitte niemals aussprechen würde und Angrond über seine Gemahlin Isida als
 
erstes Eisenhuett bemühen würde. „Ehe dies geschieht, würde ich jedoch jeden fremden Knecht der
 
seinen Fuß in kriegerischer Absicht auf Dohlenfelder Boden setzt, als Angreifer von Bernhelms Erbe
 
betrachten“, womit er implizierte, dass er sodann dessen Herrn selbst die Fehde erklären würde, wie
 
er einst Bernhelm zugesagt hatte. Ohnehin nahm Garwart das Fehderecht sehr ernst. Während der
 
Zeit des Landfriedens hatte er sich an die Gebote gehalten, wenn auch zu jener Zeit die gegebenen
 
Möglichkeiten zu nutzen gewusst, um Entscheidende Fragen, selbst mit den Beteiligten auf ehrbare
 
Weise zu klären. Leichtfertig hatte er jedoch eine Fehde niemals ausgesprochen. „Wir wollen aber
 
hoffen, dass hier niemand unbedacht handelt“, hierbei dachte Garmwart vor allem an den
 
Tandoscher. Tatsächlich war die Lage recht schwierig. Denn nach den Missverständnissen auf
 
Crumolds Aue mit bei der Barox Sohn des Burgamon, Vogt von Brüllenbösen stand Garmwart kurz
 
davor dem Vogt die Fehde zu erklären. Der Vogt hatte sich über die Rangordnungen des Isenhags
 
hinweggesetzt. Er hatte beinahe das Isenhager Aufgebot in Unordnung gestürzt und damit den
 
albernischen Gegnern ausgeliefert, um sich dann jedoch selbst abzusetzen. Garmwart empfand es
 
nicht als verwerflich, wenn ein in der Rangfolge niederer Ritter den Mut beweißt und sich an die
 
Spitze stellt, wie es dann Hagen tat. Im Gegenteil, zeichnet es den Ritter sogar besonders aus. Barox
 
hatte jedoch in einem Moment in dem sich die Reihen geordnet in Bewegung setzen sollten und
 
Garmwart letzte Anweisungen an das Fussvolk gab, das Heft in die Hand genommen, die Rangfolge
 
durcheinander gebracht, mehrere Barone übergangen und für Unsicherheit gesorgt. Das hätte
 
Garmwart noch verzeihen können, doch anstatt die Verantwortung zu tragen und sich selbst an die
 
Spitze der Isenhager zu stellen nach vollbrachter Konfusion, hatte sich der Vogt entfernt, um an
 
anderer Stelle des Schlachtfeldes nach Ruhm und Ehre zu suchen. Erst die Vermittlung des Barons
 
von Tandosch und ein besonderes Götterurteil, an dem Garmwart nicht beteiligt war, aber doch
 
beiwohnen durfte, hatten etliche Götternamen später die Differenzen schlichten können. Damals
 
wurde vereinbart, um den Nordwesten des Isenhags zu beruhigen und in Hinblick auf die
 
Machenschaften des Eisensteiners, dass man sich im Falle einer Fehde, die gegen die Person oder
 
Familie des Vogtes von Brüllenbösen, des Barons von Tandosch und des Barons von Eisenhuett
 
gegenseitigen Beistand leisten würde. Es wurde ein ritterlicher Schwur geleistet, der einem Zwerg
 
und einem Baron mit dem Hintergrund Irians von Tandosch wenig zu passen schien, aber von
 
Garmwart seither ernst genommen wurde. Der Umstand, dass der Tandoscher vor einigen
 
Götternamen ohne Abstimmung mit Hagen selbst Angrond und Isida die Fehde hatte erklären wollen, hatte Garmwart entsprechend verstimmt. Bedeutete es nicht nur, dass der Tandoscher einem Familienmitglied Quakenbrücks die Fehde erklärte, damit den geleisteten Schwur brach, sondern auch noch erwartet hatte, dass sich Garmwart dem wie selbstverständlich anschloss. Ein Wortbruch sondergleichen. Bisher hatte der Tandoscher von der Umsetzung seiner damaligen Absichten jedoch abgesehen.
 
  
 
„Wir wollen es so handhaben. Ich werde bei meinem Besuch auf Burg Dohlenhorst Angrond
 
„Wir wollen es so handhaben. Ich werde bei meinem Besuch auf Burg Dohlenhorst Angrond
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Version vom 6. März 2012, 11:36 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Dohlenfelder Thronfolgestreit"