Bewährungsprobe am Trolleck - Der Zug zum Trolleck 02: Unterschied zwischen den Versionen

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Reto hatte den Gefangenen gerade bäuchlings über dessen Pferd geworfen, als Roban über die Anhöhe ritt, als wenn Dämonen hinter ihm wären. Der Rondrageweihte saß hinter ihm und schien verletzt zu sein. Nun hieß es sich sputen, wenn er nicht noch seinen Gefangenen wieder verlieren wollte. Mit je einem Pferd in der Hand lief er Roban hinterher, zurück zu dem fürstlichen Herold und dem Rest ihrer Vorhut. Der Graf würde nicht glücklich über die Vorkommnisse sein.<br/>Der Weg zurück kam Roban vor, wie ein Rennen gegen [[wikav:Golgari|Golgari]] selbst.<br/>Schon von weitem brüllte er nach dem Heiler, verdrängte alle Erfahrungen, die er selbst mit Wunden dieser Art gemacht hatte. Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, als er Answein endlich im Gras neben dem Weg ablegen konnte. Ein dünner Blutfaden lief aus seinem Mundwinkel, doch er war wach und wirkte merkwürdig ruhig.<br/>Etilian betrachtete die Wunde nur wenige Augenblicke lang und lauschte nach dem Atemgeräusch des Verwundeten, dann blickte er mit blasser Miene Roban an und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Der Ritter biss sich auf die Lippe. Schuß in die Lunge, die sich jetzt mit Blut füllte.<br/>Selbst wenn man den Bolzen herausschnitt, würde das Answein nicht retten. Ein heilendes Elixier oder gar einen Magus hatten sie nicht, und vermutlich würde der Geweihte weder das eine noch das andere annehmen.<br/>"Wir flicken dich wieder zusammen!" versprach er dennoch und versuchte sich an so etwas wie einem zuversichtlichen Lächeln, die einzige Hilfe, die er seinem Verwandten noch bieten konnte.<br/>"Einen alten Rock flickt man nicht mehr!" Answein grinste leicht überheblich, wie meistens, wenn er mit ihm sprach. "Und ein guter Lügner warst du noch nie!"<br/>Der Geweihte stemmte sich etwas in die Höhe, hob die Rechte und strich einige Linien in das Blut, dass Roban aus seiner Kopfwunde über das Gesicht lief.<br/>"Lasst und bitte allein!" bat er anschließend Etilian, der mit betretener Miene nickte und sich entfernte.<br/>"Hör jetzt gut zu, Roban", flüsterte Answein und hustete blutige Klumpen. "[[wikav:Mythrael|Mythrael]] harrt meiner bereits, und der Wallkür wartet nicht gern."<br/>Es dauerte noch mehrere Minuten, bis Answeins Körper wieder in das Gras sank.<br/>Die anderen hatten respektvollen Abstand gehalten, so dass niemand wusste, welche letzten Worte Answein an seinen ehemaligen Schüler gerichtet hatte. Nach einigen Sekunden schloß Roban dem Geweihten die Augen und erhob sich. Seine Gestalt wirkte merkwürdig zusammen gesunken, seine Schritte waren unsicher, als er zum Waldrand tappte, sich auf einen Baumstumpf fallen ließ und damit begann, seine Pfeife zu stopfen...
 
Reto hatte den Gefangenen gerade bäuchlings über dessen Pferd geworfen, als Roban über die Anhöhe ritt, als wenn Dämonen hinter ihm wären. Der Rondrageweihte saß hinter ihm und schien verletzt zu sein. Nun hieß es sich sputen, wenn er nicht noch seinen Gefangenen wieder verlieren wollte. Mit je einem Pferd in der Hand lief er Roban hinterher, zurück zu dem fürstlichen Herold und dem Rest ihrer Vorhut. Der Graf würde nicht glücklich über die Vorkommnisse sein.<br/>Der Weg zurück kam Roban vor, wie ein Rennen gegen [[wikav:Golgari|Golgari]] selbst.<br/>Schon von weitem brüllte er nach dem Heiler, verdrängte alle Erfahrungen, die er selbst mit Wunden dieser Art gemacht hatte. Eine Ewigkeit schien vergangen zu sein, als er Answein endlich im Gras neben dem Weg ablegen konnte. Ein dünner Blutfaden lief aus seinem Mundwinkel, doch er war wach und wirkte merkwürdig ruhig.<br/>Etilian betrachtete die Wunde nur wenige Augenblicke lang und lauschte nach dem Atemgeräusch des Verwundeten, dann blickte er mit blasser Miene Roban an und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Der Ritter biss sich auf die Lippe. Schuß in die Lunge, die sich jetzt mit Blut füllte.<br/>Selbst wenn man den Bolzen herausschnitt, würde das Answein nicht retten. Ein heilendes Elixier oder gar einen Magus hatten sie nicht, und vermutlich würde der Geweihte weder das eine noch das andere annehmen.<br/>"Wir flicken dich wieder zusammen!" versprach er dennoch und versuchte sich an so etwas wie einem zuversichtlichen Lächeln, die einzige Hilfe, die er seinem Verwandten noch bieten konnte.<br/>"Einen alten Rock flickt man nicht mehr!" Answein grinste leicht überheblich, wie meistens, wenn er mit ihm sprach. "Und ein guter Lügner warst du noch nie!"<br/>Der Geweihte stemmte sich etwas in die Höhe, hob die Rechte und strich einige Linien in das Blut, dass Roban aus seiner Kopfwunde über das Gesicht lief.<br/>"Lasst und bitte allein!" bat er anschließend Etilian, der mit betretener Miene nickte und sich entfernte.<br/>"Hör jetzt gut zu, Roban", flüsterte Answein und hustete blutige Klumpen. "[[wikav:Mythrael|Mythrael]] harrt meiner bereits, und der Wallkür wartet nicht gern."<br/>Es dauerte noch mehrere Minuten, bis Answeins Körper wieder in das Gras sank.<br/>Die anderen hatten respektvollen Abstand gehalten, so dass niemand wusste, welche letzten Worte Answein an seinen ehemaligen Schüler gerichtet hatte. Nach einigen Sekunden schloß Roban dem Geweihten die Augen und erhob sich. Seine Gestalt wirkte merkwürdig zusammen gesunken, seine Schritte waren unsicher, als er zum Waldrand tappte, sich auf einen Baumstumpf fallen ließ und damit begann, seine Pfeife zu stopfen...
  
[[Kategorie:Abenteuer]]
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Version vom 17. Juli 2017, 20:00 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Bewährungsprobe am Trolleck"