Bewährungsprobe am Trolleck - Der Zug zum Trolleck 01: Unterschied zwischen den Versionen

Aus KoschWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kunar (D | B)
K
Zeile 28: Zeile 28:
 
Die Verfolger der drei Reiter bemerkten, wie sich einige Reiter der Vorhut merklich entspannten. Der ein oder andere erinnerte sich daran Derwart bei der ein oder anderen Gelegenheit begegnet zu sein. Zwei der Verfolger wendeten bereits ihre Pferde, doch ein dritter hob eine Armbrust, zielte und drückte ab. Ein kurzes zischen war zu hören und da traf der Bolzen eine junge Frau aus dem gräflichen Gefolge. Die Reiterin wurde von der Wucht des Bolzen aus ihrem Sattel gerissen und schlug hart auf dem Boden auf. Die Zwietrutzer Reiter wendeten schlagartig ihre Pferde und gaben ihnen die Sporen.
 
Die Verfolger der drei Reiter bemerkten, wie sich einige Reiter der Vorhut merklich entspannten. Der ein oder andere erinnerte sich daran Derwart bei der ein oder anderen Gelegenheit begegnet zu sein. Zwei der Verfolger wendeten bereits ihre Pferde, doch ein dritter hob eine Armbrust, zielte und drückte ab. Ein kurzes zischen war zu hören und da traf der Bolzen eine junge Frau aus dem gräflichen Gefolge. Die Reiterin wurde von der Wucht des Bolzen aus ihrem Sattel gerissen und schlug hart auf dem Boden auf. Die Zwietrutzer Reiter wendeten schlagartig ihre Pferde und gaben ihnen die Sporen.
  
Schon während er das Geräusch des durch die Luft schwirrenden Bolzen vernahm, spannte sich [[Etilian von Lindholz-Hohenried|Etilians]] Körper instinktiv an und als er die Reiterin fallen sah, wusste er, dass sein Einsatz bereits vor dem der Kämpfer erfolgen würde. Er selbst befand sich auf seinem [http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Warunker_Pferd Warunker] relativ mittig und in den hinteren Reihen. Seine Hoffnung hierbei war es gewesen, von genau solchen Flugobjekten, wie dem eben verschossenen, verschont zu bleiben, da ihn der wattierte Waffenrock, den er trug, kaum schützen würde. Die junge Frau hingegen hatte sich am Rande und weit vorne positioniert, als der Tross zum Stehen gekommen war. Obwohl es leichter gewesen wäre, zu Fuß zu ihr zu gelangen, widerstand er dem Drang, sondern lenkte seinen Schwarzbraunen zu der Gestürzten hinüber. Falls die gräfliche Vorhut sich zur Verfolgung entschließen sollte, könnte er als Unberittener zu leicht unter die Hufe geraten.
+
Schon während er das Geräusch des durch die Luft schwirrenden Bolzen vernahm, spannte sich [[Etilian von Lindholz-Hohenried|Etilians]] Körper instinktiv an und als er die Reiterin fallen sah, wusste er, dass sein Einsatz bereits vor dem der Kämpfer erfolgen würde. Er selbst befand sich auf seinem [[wikav:Warunker Pferd|Warunker]] relativ mittig und in den hinteren Reihen. Seine Hoffnung hierbei war es gewesen, von genau solchen Flugobjekten, wie dem eben verschossenen, verschont zu bleiben, da ihn der wattierte Waffenrock, den er trug, kaum schützen würde. Die junge Frau hingegen hatte sich am Rande und weit vorne positioniert, als der Tross zum Stehen gekommen war. Obwohl es leichter gewesen wäre, zu Fuß zu ihr zu gelangen, widerstand er dem Drang, sondern lenkte seinen Schwarzbraunen zu der Gestürzten hinüber. Falls die gräfliche Vorhut sich zur Verfolgung entschließen sollte, könnte er als Unberittener zu leicht unter die Hufe geraten.
  
 
Schon während er einen kleinen Bogen ritt, durch den er es vermied, die meisten der übrigen Reiter auf ihren teils wesentlich schwereren Rössern zum Ausweichen zu zwingen, sponn er im Geiste einige mögliche Verletzungsszenarien durch. Auf die meisten war er vorbereitet, wie er beruhigt feststellte. Als er dann bei der jungen Frau ankam, die sich noch nicht wieder erhoben hatte, positionierte er seinen Warunker zwischen der Gestürzten und sich auf der einen und der möglichen Laufrichtung der übrigen Pferde auf der anderen Seite, bevor er behende absprang, um sich den Zustand der Reiterin genauer zu besehen.
 
Schon während er einen kleinen Bogen ritt, durch den er es vermied, die meisten der übrigen Reiter auf ihren teils wesentlich schwereren Rössern zum Ausweichen zu zwingen, sponn er im Geiste einige mögliche Verletzungsszenarien durch. Auf die meisten war er vorbereitet, wie er beruhigt feststellte. Als er dann bei der jungen Frau ankam, die sich noch nicht wieder erhoben hatte, positionierte er seinen Warunker zwischen der Gestürzten und sich auf der einen und der möglichen Laufrichtung der übrigen Pferde auf der anderen Seite, bevor er behende absprang, um sich den Zustand der Reiterin genauer zu besehen.
Zeile 68: Zeile 68:
  
 
”Los, sammeln und über die Brücke! Geht am anderen Ufer in Deckung!” brüllte Answein noch einmal. Die Geschosse der verborgenen Schützen hatten schon reichlich Schaden angerichtet, zwischen den Häusern gab es keine Deckung, und auf geratewohl in die Gebäude zu stürmen war zu riskant, da niemand sagen konnte, wie viele Schurken dort im Hinterhalt lauerten. Es galt, die wenigen Sekunden zu nutzen, bis der nächste Bolzenhagel auf sie niedergehen konnte. Zum Bach hin hatte der Gasthof nur wenige Fenster, also weniger Schußfeld als zur Straße hin. Wenn sie es erst über die Brücke schafften... endlich galoppierten die ersten Kämpfer der Vorhut zurück, die Schilde wie befohlen über den Rücken gelegt. Dennoch stürzte noch einer aus dem Sattel, von einem Bolzen im Nacken getroffen. Answein blickte sich kurz nach seinem Pferd um, doch das hatte wohl ebenfalls das Hasenpanier ergriffen, also rannte er den anderen nach. Als er die Brücke erreichte, blieb er stehen.
 
”Los, sammeln und über die Brücke! Geht am anderen Ufer in Deckung!” brüllte Answein noch einmal. Die Geschosse der verborgenen Schützen hatten schon reichlich Schaden angerichtet, zwischen den Häusern gab es keine Deckung, und auf geratewohl in die Gebäude zu stürmen war zu riskant, da niemand sagen konnte, wie viele Schurken dort im Hinterhalt lauerten. Es galt, die wenigen Sekunden zu nutzen, bis der nächste Bolzenhagel auf sie niedergehen konnte. Zum Bach hin hatte der Gasthof nur wenige Fenster, also weniger Schußfeld als zur Straße hin. Wenn sie es erst über die Brücke schafften... endlich galoppierten die ersten Kämpfer der Vorhut zurück, die Schilde wie befohlen über den Rücken gelegt. Dennoch stürzte noch einer aus dem Sattel, von einem Bolzen im Nacken getroffen. Answein blickte sich kurz nach seinem Pferd um, doch das hatte wohl ebenfalls das Hasenpanier ergriffen, also rannte er den anderen nach. Als er die Brücke erreichte, blieb er stehen.
Ein Bach, eine Brücke, ein angreifender Reiterhaufen, der den Seinen in den Rücken fallen wollte...dies mochte nicht der [http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Chabab Chabab] sein, die Strauchdiebe keine [http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Novadi Novadi]-Horde, dennoch, der Ort und der Zeit schienen ihm perfekt. Er hob die blutverschmierte Klinge vor sein Angesicht und betrachtete die Spiegelung, jenes Gesicht mit der fliehenden Stirn und dem wuchtigen Kiefer, das er immer gehasst hatte. Einzig Rondra hatte in ihm niemals den [http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Ork Ork]-Bastard gesehen, und er stand auf ewig in ihrer Schuld.
+
Ein Bach, eine Brücke, ein angreifender Reiterhaufen, der den Seinen in den Rücken fallen wollte...dies mochte nicht der [[wikav:Chabab|Chabab]] sein, die Strauchdiebe keine [[wikav:Novadi|Novadi]]-Horde, dennoch, der Ort und der Zeit schienen ihm perfekt. Er hob die blutverschmierte Klinge vor sein Angesicht und betrachtete die Spiegelung, jenes Gesicht mit der fliehenden Stirn und dem wuchtigen Kiefer, das er immer gehasst hatte. Einzig Rondra hatte in ihm niemals den [[Orks|Ork]]-Bastard gesehen, und er stand auf ewig in ihrer Schuld.
 
”Herrin, dein Wille sei mein Befehl!” flüsterte er leise und küsste die Klinge. Der metallische Geschmack von Blut blieb auf seinen Lippen zurück, als er einen raschen Schritt zur Seite machte und den vordersten Reiter mit einem mächtigen Streich aus dem Sattel fegte.
 
”Herrin, dein Wille sei mein Befehl!” flüsterte er leise und küsste die Klinge. Der metallische Geschmack von Blut blieb auf seinen Lippen zurück, als er einen raschen Schritt zur Seite machte und den vordersten Reiter mit einem mächtigen Streich aus dem Sattel fegte.
  

Version vom 17. Februar 2012, 12:13 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Bewährungsprobe am Trolleck"