Ankunft in Weidleth - Hungersteg: Unterschied zwischen den Versionen

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Gesindehaus auch die Stallungen befanden, auf das Grindal so gleich zu hielt.<br/>Schnell hatte er seine Ware abgeladen und war gerade damit beschäftigt den Ochsen in den Stall zu führen, als sich ein blonder Knabe von etwa 12 Sommern aus der Dunkelheit schälte. Er war aus einer der Boxen getreten und blickte fragend zu Grindal hinauf.<br/>"Kann ich etwas für Euch tun, Herr?"<br/>Der Blick des Jungen wanderte unsicher umher nd er versuchte das Heu, dass er noch im Haar an seinem Leinenhemd hing los zu werden.<br/>"Ich bin Grindel, der Weinhändler und habe hier eine Ladung feinsten [[wikav:Yaquirtal|Yaquirtalers]]."<br/>Die Augen des Knaben weiteten sich in Argwohn, als ihm auch schon ein: "Das seid ihr nicht,  
 
Gesindehaus auch die Stallungen befanden, auf das Grindal so gleich zu hielt.<br/>Schnell hatte er seine Ware abgeladen und war gerade damit beschäftigt den Ochsen in den Stall zu führen, als sich ein blonder Knabe von etwa 12 Sommern aus der Dunkelheit schälte. Er war aus einer der Boxen getreten und blickte fragend zu Grindal hinauf.<br/>"Kann ich etwas für Euch tun, Herr?"<br/>Der Blick des Jungen wanderte unsicher umher nd er versuchte das Heu, dass er noch im Haar an seinem Leinenhemd hing los zu werden.<br/>"Ich bin Grindel, der Weinhändler und habe hier eine Ladung feinsten [[wikav:Yaquirtal|Yaquirtalers]]."<br/>Die Augen des Knaben weiteten sich in Argwohn, als ihm auch schon ein: "Das seid ihr nicht,  
 
ich kenne doch", entschlüpfte. Im nächsten Moment verfluchte er sich und seine flinke Zunge bereits bitterlich, als Grindel die Türe hinter sich ins Schloss zu warf.<br/>Die Höhenburg war weithin gerühmt für ihren säulenlosen Rittersaal, der auf 20 mal 30 Schritt erstreckte und schon dem halben Reich als prächtiger Festsaal gedient hat.  
 
ich kenne doch", entschlüpfte. Im nächsten Moment verfluchte er sich und seine flinke Zunge bereits bitterlich, als Grindel die Türe hinter sich ins Schloss zu warf.<br/>Die Höhenburg war weithin gerühmt für ihren säulenlosen Rittersaal, der auf 20 mal 30 Schritt erstreckte und schon dem halben Reich als prächtiger Festsaal gedient hat.  
Hier befand sich die Burgherrin [[wikav:Yolande von Mersingen|Yolande von Mersingen ä.H.]] und sah abschätzend zu ihren Vetter [[wikav:Welfert von Mersingen|Welfert]] hinüber,  
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Hier befand sich die Burgherrin [[nor:YolandeVonMersingen|Yolande von Mersingen ä.H.]] und sah abschätzend zu ihren Vetter [[wikav:Welfert von Mersingen|Welfert]] hinüber,  
 
der sich entspannt in auf einem gepolsterten Sessel zurücklehnt hatte und verträumt an einem silbernen Weinkelch nippte.<br/>Seine Aufmerksamkeit galt dem kunstvollen Wandteppich, der einen geraumen Teil der Wandvertäfelung überdeckte. Auf freiem Feld sah der Betrachter ein [[wikav:Einhorn|Einhorn]], das vor einem Ritter ehrerbietig die Hufe beugte.<br/>"Die ersten Gäste treffen bereits ein."<br/>Dunkle Augen fixierten ihren ehemaligen Knappen, der ihrer Verstimmung mit einem unverbindlichen Nicken begegnete.<br/>"Du bist dir anscheinend sehr sicher, dass ich gut von dir beraten war, Pervalsstieg als Preis auszuschreiben?"<br/>Der schwarzgewandete Baron zu [[wikav:Baronie Aschenfeld|Aschenfeld]] grinste breit.<br/>"Ihr könnt Euch wie immer auf mich verlassen. Euch fällt die ehrenvolle Aufgabe zu, unser Haus zu führen. Mir obliegt es selbiges zu schützen, solange es Euch gefallen mag."<br/>Er schaute stolz und siegessicher zu seiner ehemaligen Schwertmutter hinüber, die ihm seit Kindheitstagen engste Bezugsperson war und ihm gar näher stand als sein erlauchter Bruder. Sie war neben seiner Gattin, die er allerdings auch ob ihrer weit reichenden Beziehungen ehelichte, und seinem wohlwollenden Bruder wohl der einzige Mensch, dem der selbstverliebte Mersinger Spross ernsthafte und aufrichtige Zuneigung entgegenbrachte.<br/>Ein amüsierter Seufzer war jedoch alles, was er von seiner strengen Base erntete.<br/>"Wir wünschen keinen Eklat, Welfert."<br/>Die Stimme der Pfalzgräfin hatte etwas Endgültiges als sie ihn fixierte, und der elegante Baron wusste, dass es an der Zeit war Einsicht zur Schau zu tragen.  
 
der sich entspannt in auf einem gepolsterten Sessel zurücklehnt hatte und verträumt an einem silbernen Weinkelch nippte.<br/>Seine Aufmerksamkeit galt dem kunstvollen Wandteppich, der einen geraumen Teil der Wandvertäfelung überdeckte. Auf freiem Feld sah der Betrachter ein [[wikav:Einhorn|Einhorn]], das vor einem Ritter ehrerbietig die Hufe beugte.<br/>"Die ersten Gäste treffen bereits ein."<br/>Dunkle Augen fixierten ihren ehemaligen Knappen, der ihrer Verstimmung mit einem unverbindlichen Nicken begegnete.<br/>"Du bist dir anscheinend sehr sicher, dass ich gut von dir beraten war, Pervalsstieg als Preis auszuschreiben?"<br/>Der schwarzgewandete Baron zu [[wikav:Baronie Aschenfeld|Aschenfeld]] grinste breit.<br/>"Ihr könnt Euch wie immer auf mich verlassen. Euch fällt die ehrenvolle Aufgabe zu, unser Haus zu führen. Mir obliegt es selbiges zu schützen, solange es Euch gefallen mag."<br/>Er schaute stolz und siegessicher zu seiner ehemaligen Schwertmutter hinüber, die ihm seit Kindheitstagen engste Bezugsperson war und ihm gar näher stand als sein erlauchter Bruder. Sie war neben seiner Gattin, die er allerdings auch ob ihrer weit reichenden Beziehungen ehelichte, und seinem wohlwollenden Bruder wohl der einzige Mensch, dem der selbstverliebte Mersinger Spross ernsthafte und aufrichtige Zuneigung entgegenbrachte.<br/>Ein amüsierter Seufzer war jedoch alles, was er von seiner strengen Base erntete.<br/>"Wir wünschen keinen Eklat, Welfert."<br/>Die Stimme der Pfalzgräfin hatte etwas Endgültiges als sie ihn fixierte, und der elegante Baron wusste, dass es an der Zeit war Einsicht zur Schau zu tragen.  
 
Mit einem ergebenen Diener zog er sich zurück.<br/>Kaum hatte sich die eisenbeschlagene Türe hinter dem [[Briefspieltext vielleicht mit::Rabenmark|Rabenmärker]] Heermeister geschlossen, als er sich aufrichtete, umwandte und den gemäldegeschmückten Gang entlang eilte.<br/>An seine ihm still folgenden Knappen gerichtet sagte er: "Haltet euch mit euren Narreteien zurück. Ihr habt gehört, Ihro Hochwohlgeboren wünscht keinen Eklat."<br/>Derweil sie sich mühten, dem davoneilenden Welfert zu folgen, blickten sich Niam und Dajin von Gor verständnislos an, waren die Worte Yolandes doch nicht an sie gerichtet gewesen. Zeitgleich breitete sich ein überhebliches Grinsen auf ihren Gesichtern aus.<br/>"Und wischt euch das unschickliche Grinsen aus dem Gesicht, wenn ihr nicht wollt, dass andere euch bei diesem Grimassenschneidern ertappten", zischte Welfert, der den Palas mit schnellen Schritten verließ und dem Tor der Hauptburg entgegenstrebte, durch das sich soeben die ersten Gäste zwängten.<br/>Im Hof der Hauptburg schwirrte das Gesinde durcheinander, als es sich mühte, Kost und Unterkunft für die hohen Gäste zu bereiten, die der Einladung zur Turney folgen würden. Während Welfert die von der jüngst bestallten Jagdmeisterin ausgelegte Jagdstrecke neugierig beschaute, trat eine geduckte Gestalt an den Baron heran und deutete eine Verbeugung an. Der in grüne Seidengewänder gehüllte Mann hatte einen gehetzten Blick und sprach viel zu schnell als er ansetzte.<br/>"Es ist alles zu Seiner Hochgeboren Wohlgefallen vorbereitet."<br/>"Das zu Entscheiden obliegt alleine mir, Ivano."<br/>Erst jetzt bedachte der Mersinger seinen Sekretär mit seinem Blick. Gemächlich wanderten seine braunen Augen über dessen kostbares Gewand.<br/>"Du solltest besser kein Grün tragen. Das bringt deine große Nase zum Vorschein."<br/>Welfert gab vor, dass hasserfüllte Blitzen in den Augen seines Schreibers nicht zu sehen.<br/>"Und nun entferne dich, Wir wollen Unsere Gäste begrüßen."<br/>Mit einem einnehmenden Lächeln und vor Freude funkelnden Augen wandte er sich seinen Gästen zu, indes sich sein Schreiber enttäuscht zurück zog.<br/><br/>
 
Mit einem ergebenen Diener zog er sich zurück.<br/>Kaum hatte sich die eisenbeschlagene Türe hinter dem [[Briefspieltext vielleicht mit::Rabenmark|Rabenmärker]] Heermeister geschlossen, als er sich aufrichtete, umwandte und den gemäldegeschmückten Gang entlang eilte.<br/>An seine ihm still folgenden Knappen gerichtet sagte er: "Haltet euch mit euren Narreteien zurück. Ihr habt gehört, Ihro Hochwohlgeboren wünscht keinen Eklat."<br/>Derweil sie sich mühten, dem davoneilenden Welfert zu folgen, blickten sich Niam und Dajin von Gor verständnislos an, waren die Worte Yolandes doch nicht an sie gerichtet gewesen. Zeitgleich breitete sich ein überhebliches Grinsen auf ihren Gesichtern aus.<br/>"Und wischt euch das unschickliche Grinsen aus dem Gesicht, wenn ihr nicht wollt, dass andere euch bei diesem Grimassenschneidern ertappten", zischte Welfert, der den Palas mit schnellen Schritten verließ und dem Tor der Hauptburg entgegenstrebte, durch das sich soeben die ersten Gäste zwängten.<br/>Im Hof der Hauptburg schwirrte das Gesinde durcheinander, als es sich mühte, Kost und Unterkunft für die hohen Gäste zu bereiten, die der Einladung zur Turney folgen würden. Während Welfert die von der jüngst bestallten Jagdmeisterin ausgelegte Jagdstrecke neugierig beschaute, trat eine geduckte Gestalt an den Baron heran und deutete eine Verbeugung an. Der in grüne Seidengewänder gehüllte Mann hatte einen gehetzten Blick und sprach viel zu schnell als er ansetzte.<br/>"Es ist alles zu Seiner Hochgeboren Wohlgefallen vorbereitet."<br/>"Das zu Entscheiden obliegt alleine mir, Ivano."<br/>Erst jetzt bedachte der Mersinger seinen Sekretär mit seinem Blick. Gemächlich wanderten seine braunen Augen über dessen kostbares Gewand.<br/>"Du solltest besser kein Grün tragen. Das bringt deine große Nase zum Vorschein."<br/>Welfert gab vor, dass hasserfüllte Blitzen in den Augen seines Schreibers nicht zu sehen.<br/>"Und nun entferne dich, Wir wollen Unsere Gäste begrüßen."<br/>Mit einem einnehmenden Lächeln und vor Freude funkelnden Augen wandte er sich seinen Gästen zu, indes sich sein Schreiber enttäuscht zurück zog.<br/><br/>

Version vom 20. Januar 2018, 12:23 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte Das Turnier zu Hungersteg