Ballade von Fürstenhort
Der Reiter eilet durchs tiefe Tal,
auf Schneefeld hoch glüht Sonnenstrahl.
Er trabt im Scheiß durch kalten Schnee,
er will noch heute an Koschtals See;
noch heut mit dem Pferd in den sicheren Kahn,
will drüben landen vor Nacht noch an.
Denn grausige Kunde gehet durchs Land:
Greing, der Alte, lauert mit Knochenhand
auf eisigem Gipfel und hütet den Hort
und giert nach des Reiters Blute dort.
Auf schlimmem Pfad, über Klamm und Stein,
brauset der Reiter zur Schlucht herein.
Doch es ist wohl Halmdahl der Keiler,
der Fürst des Kosch und der starke Pfeiler
von Tapferkeit und Heldenmut,
und listig ist er schon auf der Hut.
Da gellt durch die Lüfte ein grauser Schrei:
Der Drache, Greing, springt geifernd herbei!
Die Schuppen schimmern in blutrotem Schein,
gülden und rot - die Augen ganz klein
blitzen verschlagen in uraltem Hass
und sehen im Fürsten schon Drachenfraß.
Doch dieser legt ein nun den Lanzenschaft
und reitet zum Sturme mit Heldenkraft.
Und der Gott will es - Praios erhaben -
dass Halmdahl dem Drachen die Wunde geschlagen!
Berstend stoben die Funken hinfort -
der Drache verließ da kreischend den Hort.
Doch Halmdahl der Keiler kniet fromm nun darnieder
und preist da die Götter, die einmal wieder
dem mutigen Herz und der kühnen Hand
den Sieg gegebenen im Koscher Land.
Doch Grieng hoch über Felsen und Klamm
schwor Rache den Fürsten von Ebersatmm.
Wo Greing dereinst den Hort bewacht, dort
Das Lied beschreibt die Taten des Fürsten Halmdahl vom Eberstamm in der Klamm von Fürstenhort, wo einstmalen den Drachen Greing Scharfzahn gehaust hatte. Die Worte verfasset der Landdichter Huminio der Sänger.