Eine Linde schlägt Wurzeln - Den Blick gen Firun: Unterschied zwischen den Versionen

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"Ich stimme Euch absolut zu. Ich habe es bei meinen Kindern immer genau so gehalten." Die Herrin von Valpos Horn lächelte. Einige Schritte legten sie ohne weitere Worte zurück. Der Geruch von trockenem Stroh und Heu kitzelte Niam in der Nase als sie die Stallungen erreichten. Doch während sie einen Nieser unterdrücken konnte, bahnte sich eine neugierige Frage letztendlich unaufhaltsam den Weg auf Ihre Zunge: "Verzeiht, Amaros... Ihr habt doch nichts dagegen, dass ich Euch Amaros nenne?" und nach einem schmunzelnden Kopfschütteln des Magiers setzte sie fort: "Ich weiß, Ihr wollt Eurer Mutter nicht vorweg greifen, aber vielleicht könnt ihr uns schon einen Hinweis, darauf geben, welcher Umstand Euch zu uns führt? Die Reise von Almada über die Pässe des Amboss ist sicherlich nicht so unbeschwerlich, dass man sie ohne jeden Anlass auf sich nimmt. Besonders wenn sich, wie ihr geschildert habt, nicht einmal eine Kammerzofe für die Damen bei Euch befand."
 
"Ich stimme Euch absolut zu. Ich habe es bei meinen Kindern immer genau so gehalten." Die Herrin von Valpos Horn lächelte. Einige Schritte legten sie ohne weitere Worte zurück. Der Geruch von trockenem Stroh und Heu kitzelte Niam in der Nase als sie die Stallungen erreichten. Doch während sie einen Nieser unterdrücken konnte, bahnte sich eine neugierige Frage letztendlich unaufhaltsam den Weg auf Ihre Zunge: "Verzeiht, Amaros... Ihr habt doch nichts dagegen, dass ich Euch Amaros nenne?" und nach einem schmunzelnden Kopfschütteln des Magiers setzte sie fort: "Ich weiß, Ihr wollt Eurer Mutter nicht vorweg greifen, aber vielleicht könnt ihr uns schon einen Hinweis, darauf geben, welcher Umstand Euch zu uns führt? Die Reise von Almada über die Pässe des Amboss ist sicherlich nicht so unbeschwerlich, dass man sie ohne jeden Anlass auf sich nimmt. Besonders wenn sich, wie ihr geschildert habt, nicht einmal eine Kammerzofe für die Damen bei Euch befand."
  
Hatte eben noch ein unbeschwert wirkendes Lächeln um den Mund des Adpetus gespielt, wurden Amaros Züge nun ernst und seine Schritte verharrten. Instinktiv bildeten die beiden Damen einen Kreis mit ihm und lauschten seinen Worten, nachdem der Almadaner sich kurz gesammelt hatte: "Fürwahr, ist es kein erfreulicher Anlass, der uns in den Kosch verschlägt. Diese Reise gen Firun ist leider kein überfälliger Besuch, so sehr es uns auch freuen würde, wenn dem so wäre. Meine Familie befindet sich auf der Flucht." Bei diesen Worten entfuhr Niam vom Kargen Land doch ein kleiner Laut der Überraschung und auch Saria zog verblüfft die Brauen hoch. "In Almada regiert immer mehr die Willkür jener, die sich im Glanze des falschen Kaisers suhlen." setzte der Magier seine Erklärung fort. Seine Hand umfasste den Stab aus Lindenholz so eng, dass die Knöchel weiß hervortraten. "Als herauskam, dass meine Familia den Anspruch Rohaja von Gareths auf die Eslamskrone unterstützte, wurden wir gefangen gesetzt. Mein Urgroßvater, Soberan unserer Familie, und meine Tante wurden ohne Prozess hingerichtet. Nur den tapferen Eingreifen einiger Recken haben wir es zu verdanken, dass es uns möglich war, zu entkommen." Entsetzt sahen sich die beiden Damen an und Saria beeilte sich, Ihr Beileid zu bekunden. Auch Niam vom Kargen Land schloss sich dieser Kondolenz an: "Worte mögen nicht auszudrücken, wie tief mich Euer Verlust schmerzt, Amaros von Lindholz. Seid Euch gewiss, dass wir alles in unseren Möglichkeiten tun werden, um Euch in diesen dunklen Stunden beizustehen." Tröstend legte sie ihm kurz die Hand auf den Arm und tatsächlich entspannte der junge Magier den Griff um den Zauberstab ein wenig. "Ich danke Euch." erwiderte er und wollte gerade fortfahren, als ein kleiner Junge von vielleicht acht Lenzen in den Hof gestolpert kam. Fast wäre er ausgeglitten, als er sich noch halb im Laufen vor der Herrin von Valpos Horn und ihren Begleitern verneigte und atemlos hervorbrachte: "Herrin, Herrin! Die Königin der Elfen... sie kommt!" Verwundert blickte Niam den Knaben an: "Was redest Du da, Rukus?" Doch wartete sie keine Antwort ab, sondern schritt statt dessen rasch zum offenen Tor des Gutshofes und blickte in den Ort hinüber.
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Hatte eben noch ein unbeschwert wirkendes Lächeln um den Mund des Adpetus gespielt, wurden Amaros Züge nun ernst und seine Schritte verharrten. Instinktiv bildeten die beiden Damen einen Kreis mit ihm und lauschten seinen Worten, nachdem der Almadaner sich kurz gesammelt hatte: "Fürwahr, ist es kein erfreulicher Anlass, der uns in den Kosch verschlägt. Diese Reise gen Firun ist leider kein überfälliger Besuch, so sehr es uns auch freuen würde, wenn dem so wäre. Meine Familie befindet sich auf der Flucht." Bei diesen Worten entfuhr Niam vom Kargen Land doch ein kleiner Laut der Überraschung und auch Saria zog verblüfft die Brauen hoch. "In Almada regiert immer mehr die Willkür jener, die sich im Glanze des falschen Kaisers suhlen." setzte der Magier seine Erklärung fort. Seine Hand umfasste den Stab aus Lindenholz so eng, dass die Knöchel weiß hervortraten. "Als herauskam, dass meine Familia den Anspruch Rohaja von Gareths auf die Eslamskrone unterstützte, wurden wir gefangen gesetzt. Mein Urgroßvater, Soberan unserer Familie, und meine Tante wurden ohne Prozess hingerichtet. Nur den tapferen Eingreifen einiger Recken haben wir es zu verdanken, dass es uns möglich war, zu entkommen." Entsetzt sahen sich die beiden Damen an und Saria beeilte sich, Ihr Beileid zu bekunden. Auch Niam vom Kargen Land schloss sich dieser Kondolenz an: "Worte mögen nicht auszudrücken, wie tief mich Euer Verlust schmerzt, Amaros von Lindholz. Seid Euch gewiss, dass wir alles in unseren Möglichkeiten tun werden, um Euch in diesen dunklen Stunden beizustehen." Tröstend legte sie ihm kurz die Hand auf den Arm und tatsächlich entspannte der junge Magier den Griff um den Zauberstab ein wenig. "Ich danke Euch." erwiderte er und wollte gerade fortfahren, als ein kleiner Junge von vielleicht acht Lenzen in den Hof gestolpert kam. Fast wäre er ausgeglitten, als er sich noch halb im Laufen vor der Herrin von Valpos Horn und ihren Begleitern verneigte und atemlos hervorbrachte: "Herrin, Herrin! Die Königin der [[Elfen]]... sie kommt!" Verwundert blickte Niam den Knaben an: "Was redest Du da, Rukus?" Doch wartete sie keine Antwort ab, sondern schritt statt dessen rasch zum offenen Tor des Gutshofes und blickte in den Ort hinüber.
  
 
Aus den Nebeln, die den Weg zwischen Gutshof und [[Valpurg]] immer noch verhüllten und den Ort dem Blick entzogen, schälten sich zwei prachtvolle, schneeweiße Rösser. Federleicht umspielten lange Haare die fremdartigen Züge der elfischen Reiter, die ohne Sattel auf den Rücken der edlen Tiere saßen. Auf diese Entfernung war für die Edelfrau vom Kargen Land weder an Gestalt noch an an den androgynen Gesichtern zu ermessen, welchen Geschlechts die beiden Elfen waren, doch waren sie in Wildleder gerüstet und trugen schlanke Klingen an ihrer Seite. Die erlesenen Roben, welche die drei Damen aufs Eleganteste kleideten, die als nächstes aus dem Nebel erschienen, bildeten hierzu einen deutlichen Kontrast. Ihnen folgten zwei weitere Elfen und danach ritten vier Bewaffnete aus dem undurchsichtigen Grau. In ihrer Mitte führten sie zwei Packtiere mit sich.  
 
Aus den Nebeln, die den Weg zwischen Gutshof und [[Valpurg]] immer noch verhüllten und den Ort dem Blick entzogen, schälten sich zwei prachtvolle, schneeweiße Rösser. Federleicht umspielten lange Haare die fremdartigen Züge der elfischen Reiter, die ohne Sattel auf den Rücken der edlen Tiere saßen. Auf diese Entfernung war für die Edelfrau vom Kargen Land weder an Gestalt noch an an den androgynen Gesichtern zu ermessen, welchen Geschlechts die beiden Elfen waren, doch waren sie in Wildleder gerüstet und trugen schlanke Klingen an ihrer Seite. Die erlesenen Roben, welche die drei Damen aufs Eleganteste kleideten, die als nächstes aus dem Nebel erschienen, bildeten hierzu einen deutlichen Kontrast. Ihnen folgten zwei weitere Elfen und danach ritten vier Bewaffnete aus dem undurchsichtigen Grau. In ihrer Mitte führten sie zwei Packtiere mit sich.  

Version vom 26. April 2011, 16:58 Uhr

Teil der Briefspielgeschichte "Eine Linde schlägt Wurzeln"