Zwergenwerk - Ankunft

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15. Pra 1043 BF
Ankunft


Kapitel 1

Ein rauer Empfang
Autor: Gromnasch

Mirkagarten, Mitte Praios 1044

Der Schweiß stand Gromnasch auf der Stirn. Der Weg ging stetig bergan und er hatte einiges an Gepäck dabei. Die Praiosscheibe hatte sich gerade erst über die Berge erhoben, doch was will man während des Sommermondes auch anderes erwarten als Temperaturen, wie sie auch in Zolchodher Erzhütten herrschen? Der junge Zwerg mochte den Vergleich. Es machte ihm Mut zu wissen, dass selbst unter dem freien Himmel, wo die verfluchten Drachen sich jederzeit ungehindert auf ihre Opfer stürzen könnten, immerhin ein bisschen was aus seiner Heimat wieder zu finden war. Doch er nahm dieses Risiko nicht ohne guten Grund in Kauf. Denn eine besondere Neuigkeit hatte ihren Weg an seine Ohren gefunden:
Brumil, Sohn des Burgom, hatte große Pläne. Der hiesige Baron bewohnt das Schloss Mirkagarten unweit der kleinen Stadt Drift und wollte seinen Wohnsitz zu einer würdigen Residenz ausbauen. Die ideale Gelegenheit, sich einen Namen zu machen! Denn Gromnasch sah sich als Baumeister bestens geeignet, solch ein Vorhaben zu betreuen.
Den Ehrgeiz für solche Unternehmen gewann er aus einer einfachen Tatsache:
Als Angehöriger der Bullboschs hatte er nicht den schlechtesten Stand. Schließlich war seine Tante Derscha die Bergvögtin seiner heimatlichen Bergwacht, allerdings war Gromnasch kein Erstgeborener und so kam er nach zwergischer Tradition auch nicht für ein solches Amt infrage. Inzwischen aber hatte er sich damit abgefunden. Schließlich waren ihm die uralten Traditionen wichtig. Aber er wusste natürlich auch, dass ein Baumeister, der es zu etwas gebracht hat, durchaus auch ein Leben führte, welches dem eines Vogtes in kaum etwas nachstand.

Gromnasch hielt inne, um zu verschnaufen. Der Leiterwagen mit seiner Truhe rollte nur schlecht über den unbefestigten Weg zum Schloss hinauf. Kein Wunder, denn mit der zusätzlichen Kleidung, seinem Werkzeug und etwas Verpflegung wog das Gepäckstück fast nochmal so viel wie er selbst. Doch der Fuhrmann, welcher ihn bis nach Drift mitgenommen hatte, wollte für die Fahrt zum Schloss hinauf nochmal die Hälfte dessen, was Gromnasch bereits für die Fahrt hier her bezahlt hatte! Eher würde er ihm das Gespann überlassen und es sich in einem Gasthaus gemütlich machen, anstatt sich auch nur in die Nähe des verfluchten Gemäuers zu wagen, hatte der Mensch dazu noch gesagt. Dass Schloss Mirkagarten nicht den besten Ruf genoss, hatte Gromnasch bei seiner Übernachtung in der letzten Herberge schon erfahren. Von Gespenstern war die Rede und angeblich würden nachts Gestalten mit glühenden Augen auf den Zinnen umherwandern und nach verirrten Seelen Ausschau halten. Doch Gromnasch lies sich nicht verunsichern. Schließlich gab es viele Orte in der Baronie, über die sich die Leute Schauergeschichten erzählten. Außerdem war ihm die Chance, einen so großen Auftrag bekommen zu können, viel zu wichtig. Noch ein Schluck aus seinem Trinkschlauch, dann packte er wieder die Deichsel und stapfte weiter, den Blick stets auf Schloss gerichtet, welches er seit seiner Ankunft in Drift kaum aus den Augen lassen konnte.