Zwergenaufstand im Kosch

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Ausgabe Nummer 20 - Efferd 1021 BF

Zwergenaufstand im Kosch

Das Hügelvolk will die heiligen Hallen von Koschim stürmen

ANGBAR. Beim friedlichen Hügelvolk scheint sich das Entsetzen über das völlig unverständliche Attentat eines fanatischen Erzzwergen auf Vogt Nirwulf, Sohn des Negromon — seinen Obersten Richter — in ganz und gar unytpischen Zorn zu wandeln, der den Beobachter nichts Gutes ahnen läßt …

Auslöser war das Bekanntwerden des Urteils, welches man in den Hallen von Koshim über den Täter, einen Geoden namens Kerasch, verhängte. Einen Götterlauf solle er in den Basaltminen von Tharkansch arbeiten, so der Entschluß der angroschimschen Richter. Diese Milde wurde im Hügelland als Beweis angesehen, daß der Bolzen auf den Vogt nicht ohne heimliche Zustimmung der Erzzwerge aus dem Wengenholmschen abgeschossen wurde.

Alter Unmut über die Vertreibung aus den angestammten Hallen, die Absetzung des hügelzwergischen Bergkönigs und aller übrigen seit vierhundert Götterläufen angestauten Zwistigkeiten beginnt sich seither seine Bahn zu brechen wie ein unbändiger Bergbach.

Unter dem „Banner der Rache“ des wortführenden Flößers Herbim, des Armbrustbauers Maurix und des Angbarer Wirten Galosch haben sich inzwischen allerlei Hügelzwerge — ja, gar einige Menschen! — versammelt, darunter auch viele, von denen man dies nie erwartet hätte. Mit Armbrüsten, Sitzäxten und allerlei anderem nützlichen Gerät traf man sich schließlich in der restlos überfüllten Kneipe „Galoschs Steinerweicher“, um sich bei freiem Schnaps und Bier auf die bevorstehende Rückeroberung der alten Hallen, und die Vertreibung der Erzzwerge aus dem (vom Hügelvolk nie anerkannten) „Königreich Koschim“ einzustimmen.

Wer dies lediglich für einen Vorwand für ein zünftiges Saufgelage hielt, wurde nur kurz danach eines besseren belehrt. Der Zug setzte sich nämlich anschließend auf Wägen und Kutschen gen Praios in Bewegung, nahm entlang des Angbarer Sees weitere hügelzwergische „Mitstreiter” auf und erreichte schließlich den Berg Trolleck, zwischen den Baronien Fürstenhort, Bärenfang und Metenar gelegen, in dessen Umgebung sich in den letzten Jahrzehnten viele Erzzwergensippen niedergelassen hatten.

Unweit des Berges befinden sich Heilige Hallen des Angrosch, welche denen in Koschim zwar kaum das Wasser (oder vielmehr das Feuer) reichen können, jedoch ebenfalls 395 v.H. von Erzzwergen besetzt wurden. Diese wurden nun im Handstreich genommen, da die Angroschpriester ob der Übermacht wohl keinerlei Anstalten machten, sich der wütenden Meute zu widersetzen, und lieber heimlich über einige Stollen flüchteten.

Dieser „glorreiche“ Erfolg wurde freilich ausgiebig bei gutem Bier gefeiert. Bis zum heutigen Tage soll die Meute, von stetig herbeiströmenden Unterstützern vermehrt, auf ihrem Weg, der nun wieder in den Norden führt, einige weitere „geraubte Stollen“ gestürmt haben, und ihren Weg eindeutig in Richtung Koschim lenken.

Dort beginnt nun der durchaus besorgt wirkende Bergkönig Gilemon, Gillims Sohn, seinerseits fähige Streiter seines Volkes zu sammeln, da er keinesfalls gewillt ist, sein Reich unter dem Berg zu räumen. Es scheint also — nach 423 Jahren — doch noch zu dem Gefecht kommen zu sollen, welches die Erzzwerge seinerzeit mit der Besetzung der Hallen eigentlich provozieren wollten.

Stellungnahmen des offenbar überrumpelten Adels, dessen Sorgen sich verständlicherweise bisher auf die niederhöllische Bedrohung im Osten konzentrierten, sind bisher keine vernommen worden. Einzig des Vogtes Roban von Fürstenhorts Büttel sollen einige der Aufrührer verprügelt haben, als sie eine Schänke plündern wollten.

Meister Nirwulf selbst scheint sich nach dem Attentat beim Lesen von guten Büchern zu erholen, auch wenn es den Berichterstattern des Kosch-Kuriers bisher nicht gelang, zu ihm vordringen, um einen Kommentar zu erhaschen. Zumindest läßt er sich in sein wohl abgeschirmtes Kurdomizil zu Gormel stapelweise Lesematerial aus den Beständen der Wächter Rohals liefern … Ob er vom Aufstand seines Volkes überhaupt schon vernahm, bleibt daher zweifelhaft.

Sorgenvoll schaut hingegen der Hüter der Flamme die Geschehnisse, hatte er doch unlängst erst die Annäherung an Koschim betrieben — und überdies im Moment der Sorgen genügend.

L.C.