Wie Herr Baduar vom Eberstamm zum Fürsten des Kosch erhoben ward noch am selben Tage, da man zu Brig-Lo siegreich gewesen

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Ausgabe Nummer 24 - Boron 1022 BF

— Aus gegebenen Anlaß sei diese Passage eine historischen Epos, gleichfalls aus der Federn des Edlen von der Wiesen, hier publiziert

Die Schriftleitung.


Wie Herr Baduar vom Eberstamm zum Fürsten des Kosch erhoben ward noch am selben Tage, da man zu Brig-Lo siegreich gewesen


Kaum war das Schlachtenlärmen verklungen auf dem Feld,

Da senkte sich der Abend auf die geschund’ne Welt.

Hell loderten die Fackeln des Siegerheeres auf,

Denn Licht besiegt das Dunkel — so ist der Weltenlauf.


Im roten Feuerscheine, auf einem Hügelkamm,

Wo in der Schlacht gestanden die Koscher wie ein Damm,

Dort wartete noch immer der Hügelländer Schar,

Und stolz in ihrer Mitten der Ritter Baduar.


Gewandet ganz in Eisen, im Glanz von Erz und Stahl,

So stand der Eiserne Recke, als wär es Rondras Gemahl.

Und in der Rechten hielt er die beste Waffe zur Wehr:

Die blutgestählte Spitze, der treue Drachenspeer.


Und in der Dämmrung flattert schwarzgrün sein Fahnentuch,

Ondifalors geheißen — es brach Dämonenfluch.

Von Stärke kündet das Wappen, es ziert nicht Fuchs und nicht Lamm:

Den wehrhaften Keiler führen die Herren vom Eberstamm.


So trat hinzu der König im Harnisch goldenhell,

Umarmte seinen Streiter, den besten Schwertgesell,

Er reichte ihm eine Spange von seinem Mantel rot

Zum Zeichen seines Dankes, wie es der Brauch gebot.


Feierlich sprach der Herrscher, Herr Raulus von Gareth:

“Wen sollte ich noch fürchten, wenn mir zur Seite steht

Herr Baduar und die Koscher, den Bergen der Heimat gleich?

Solange sie noch stehen, steht auch das Heil’ge Reich.


Und ziehn erneut vom Yaquir die Feinde tausendfach,

So weiß ich doch, am Passe, stehn treu die Koscher Wacht.

Und keine fremde Streitmacht besteigt des Greifen Höh‘n,

Weil dorten wie am Flusse Herrn Baduars Streiter stehn.”


Drum nimm von mir das Lehen, das du als Markland kennst

Und das du stets mit Leuchten im Auge Heimat nennst.

Wie weit dies Auge spähet vom Berg zu Ferdoks Strand,

So weit seist du als Fürst vom Koscherland bekannt.


Da fielen auf die Kniee die Männer und die Fraun.

Und waren ihre Panzer und Schilde auch zerhaun,

So blickten sie doch wacker und freudig in das Rund,

Und diese Worte tönten vereint aus ihrem Mund:


“Solange unsre Berge bestehn in Stein und Erz,

Solange Ingrimms Feuer erglüht in Herd und Herz,

Solange Baduars Erben führn seines Volkes Reihn,

Solange wolln die Koscher die Treuesten dir sein.”